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Strausse überfahren

23.04.2011

Wenn ihr von Berlin nach Nordosten mit der S-Bahn unterwegs seid, landet ihr in Strausberg. Ortsunkundige werden denken, hier auf eine Straußenfarm zu stoßen. Doch historisch ist der Name wahrscheinlich aus dem slawischen Wort  strutch abgeleitet, was Schote bedeutet und sich wohl von der Form des Straussees ableitet, an dem die Stadt liegt.
Viele Ortsnamen in Brandenburg sind von Slawen geprägt.

Wir packten unsere Fahrräder am Rathaus Steglitz in die U-Bahn  und nach 1x Umsteigen am Zoologischen Garten erreichten wir nach ca. einer Stunde den Bahnhof Strausberg Stadt.

Zuerst beradelten wir die Hauptstrasse und tranken auf dem Marktplatz einen Kaffee. Dann fielen unsere Blicke auf ein verfallendes Kino. Für Augenstern und mich ein Stich ins Herz. Hier in der Provinz zerstören die Großketten wie CineStar die kleinen Kinos.

Sonst ist die Stadt recht gut herausgeputzt. Die meisten Häuser sind restauriert. Es gibt sogar einen kleinen Bioladen.
Von der Seepromenade aus überfuhren wir danach den See von der Stadtseite zur Waldseite der Stadt.
Eine kleine Dampferfahrt.

Die Personenfähre brachte uns in ca. 10 Minuten auf die andere Seite des Straussees.
Die Station "Jenseits des Sees" ist ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Wir strampelten von dort aus nach Spitzmühle, einer zwischen zwei Seen gelegenen Landbrücke.

Wir passierten darüber den Kanal zwischen Fänger- und Bötzsee.
Den kleinen Hunger bekämpften wir in einem dort ansässigen Fischimbiss.
Das nebenan angesiedelte Restaurant Neue Spitzmühle ließen wir links liegen.

Links am Fängersee und am Grenzfließ Gamengrund entlang fuhren wir nach Norden. Es folgten weitere kleine Gewässer, bis der Weg langsam immer schlechter für Stadträder wurde. Eigentlich konnte man / frau nur noch wandern.
Eine Wanderkarte fehlte uns.

So verfransten wir uns ordentlich und erreichten die B 168 recht weit von unserem Etappenziel Prötzel. Vom Fahrrad durch den Wald schieben hatten wir jedoch genug. Leider gab es keinen Radweg und so waren wir ca. eine Stunde auf einer viel befahrenen Bundesstrasse unterwegs. Nicht sehr gemütlich.
Fahrradtouristen sind in diesem Teil Brandenburgs anscheinend unerwünscht.

Dann erreichten wir den Gasthof zur goldenen Kartoffel.
Wir setzten uns wegen des Sonnenscheins auf die Terrasse und genossen das leckere Essen.
Den Innenraum des Restaurants fand Augenstern zu kitschig eingerichtet.

Leider war der Rückweg nach Strausberg wieder nur über eine Hauptstrasse möglich.
So erreichten wir die Station Strausberg Nord. Diese ist die Endstation der S-Bahn Linie.
Wer nach Strausberg fährt, sollte wissen, dass es vier Haltepunkte in der Stadt gibt.

Müde, aber glücklich, fuhren wir heim nach Steglitz.

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