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Kantele und Jouhikko

28.10.2011

Wer eine Finnin liebt, beisst dann auch in den sauren Apfel und besucht mit ihr eine Veranstaltung mit finnischer Volksmusik.


Das Konzert fand in der gut gefüllten Passionskirche in Kreuzberg statt. Augenstern hatte dort viele Landsfrauen und -männer zu begrüßen. Diese Kirche ist ein wenig die Hauskirche der finnischen EmigrantInnen.

Viele sind evangelisch und direkt nebenan ist das Finnlandzentrum beheimatet.
Musikalisch war der Abend sehr überzeugend.
Karoliina Kantelinen sang überwiegend Lieder aus Karelien und begleitet sich selbst auf der Kantele. Ilkka Heinonen stand ihr als Jouhikko Spieler zur Seite. Den Klang der Kantele, einer Art Zither, kannte ich von einem anderen Konzert. Sie wurde als Begleitinstrument zu Wiegenliedern eingesetzt.

Diese spiegeln den harten Alltag der Frauen wieder, in manchen Texten rät die Mutter ihrem Kind früh zu sterben, denn was es im Leben erwartet, ist schlimmer als der Tod.
Entsprechend zu diesen Aussagen klingen auch die Melodien nicht fröhlich.
Die vom Mitspieler benutzte Jouhikko war mir noch unbekannt. Diese ist eine Vorform der Fidel und wird wie diese mit einen Bogen zum Klingen gebracht.

Im Unterschied zur Fidel werden die Töne der Saiten nicht durch Fingerkuppendruck auf diese variiert. Dies wird von hinten durch die Fingerrücken erzeugt. Das Kantele wird dagegen wie eine Harfe bespielt.

Auch wenn die Musik nicht aufheiterte, gefiel uns das Konzert sehr gut. Irgendwie bildete ich mir danach ein, die den FinnInnen nachgesagte depressive Grundstimmung besser verstehen zu können.

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