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Von Hau nach Blau

14.04.2012

Den kulturellen Samstag begangen meine Liebste und ich im ehemaligen Hebbeltheater. J. begleitete uns durch den Abend. Das Theater heißt seit 1989 HAU1, da ich es unter dem alten Namen kenne, geht mir der Neue nicht leicht von den Lippen. Es entstand im Jahr 1908, in der Art des Jugendstils gebaut, so passt HAU1 ein wenig wie die Faust aufs Auge. Auch wenn HAU die Abkürzung für Hebbel am Ufer ist und es unter diesem Namen noch zwei weitere Spielstätten gibt.

Der Grund unseres Besuchs war eine Inszenierung. GHOST MACHINE – EIN VIDEOWALK ist ihr Titel und es war kein Theater im klassischen Sinne. Janet Cardiff und George Bures Miller haben das "Stück" erdacht und das Video gedreht..

In der Halle erhielten wir ein tragbares Videoabspielgerät. Begleitet von einer weiblichen Stimme im Kopfhörer und durch das Bild geleitet wurden wir einzeln durch das Haus geschickt. Doch was wir auf dem Bildschirm sahen und das Drumherum passten selten überein.

Besonders nachdem wir zu Standorten gelotst waren, wurden visuell und / oder akustisch Geschichten erzählt. Doch diese hatten nichts mit der Geschichte des Hauses zu tun. Z.B. beim Blick vom Balkon sahen wir die Straße im Regen und ein Typ stand auf der Mittelinsel und rief uns etwas zu. In Realität schien auf den Balkon die Sonne und der Mittelstreifen war leer..



Dieser Videospaziergang hat uns alle berührt. Das Medium Film so mit der Wirklichkeit zu konfrontieren ist eine innovative Idee.

Danach bestiegen wir die U-Bahn und verließen diese im Problembezirk Wedding am Leopoldplatz. Anlässlich der Finissage der Ausstellung in der 5the People Galerie wurde eine ganz passable Performance gezeigt. Ein Abstecher in die Galerie lohnt immer.

Nach einem etwas langweiligen Restabend im Mastul bei einer Lese-Show waren wir kunsttrunken genug, um ins Bett zu gehen.

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