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Kokain im Kopf

25.05.2012

Da meine Liebste und ich Spanisch leidlich verstehen, war das Stück "Rede eines anständigen Menschen" (Discurso de un Hombre decente) eine gute Gelegenheit diese aufzufrischen. Die Vorstellung fand im Rahmen eines Festivals im HAU2 statt.

Junges lateinamerikanisches Theaters stand auf dem Programm. Das Mapa Teatro als Produzent kommt aus Kolumbien und bearbeitet im Stück den Mythos Pablo Escobar. In Kolumbien ist sein Wirken und die Ermordung durch US Soldaten immer noch Tabu.
Escobar war mit einem Vermögen von 2,7 Milliarden Dollar wohl der reichste Mann der Welt. Er war rücksichtslos an die Spitze des Medellin Kartells aufgerückt, kaufte Politiker und steckte viel Geld in soziale Projekte. Damit brachte er die Bevölkerung in der Kokaregion auf seine Seite.

Die Regierung und die Oligarchen beutete die Menschen aus und ließ sie verrecken. So wurde Escobar ein Held. Dass die in Lateinamerika verhassten Yankees ihn mit Billigung der Regierung umbrachten, erhob ihn zum Volkshelden.

20.000 Menschen nahmen an seiner Beerdigung teil.
Bei der Nachbetrachtung im WAU  fanden die Liebste und ich das Stück zu klamauckig. Nur die Band spielte fantastisch gut Cumbia. Auch Escobars eigene Kapelle soll bei seinen Festen und Morden gut gespielt haben.

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