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... und die Musik....

08.09.2012

Gastbeitrag einer Cuba erfahrenen Finnin!

Wir wissen es von Anfang an: Chico und Rita sind für einander bestimmt. Aber, aber. Die Liebe ist manchmal äußerst kompliziert und der Weg zur Erfüllung mit Schmerzen gepflastert.

In dem 2010 fertig gestellten Film geht es um die Liebesgeschichte des Jazzpianisten Chico und der Sängerin Rita. Sie begegnen sich Ende der vierziger Jahre in Havanna. In der Beziehung geht es auf und ab, die Beiden sind zusammen, sie trennen sich oder werden getrennt, finden sich wieder und so weiter. Es geht so ziemlich turbulent-kubanisch zu. Wie das glückliche Ende (auch Happy End genannt) konkret aussieht, will ich Euch nicht erraten.
Rita geht nach New York.

Dort macht sie schnell Karriere. Ihren steilen Aufstieg ermöglicht ein reicher amerikanischer Manager, der mit Rita fortan auch das Bett teilt.
Chico macht ebenfalls Karriere als Pianist in der Jazzszene.

Damals gingen viele kubanische MusikerInnen nach New York, um mit den dortigen Berühmtheiten zusammen zu jammen und besser zu verdienen.
Von dort starteten sie Karrieren in Tanzorchestern und wurden über Hollywood Filme weltbekannt.

Die Bilder im Film sind beeindruckend gezeichnet: Havanna, New York, Paris, Las Vegas. Javier Mariscal heißt der Illustrator. Regie führte der spanische Regisseur Fernando Trueba.

Mir gefielen besonders die Tanzszenen, der Rhythmus der Musik und wie die Tänzer sich auf der Tanzfläche bewegten. Die eigentliche Hauptperson des Films ist die Musik. Davon wird viel geboten.

Kein geringer als Bebo Valdés spielt in diesem Film das Klavier. Der 1918 geborene Musiker verließ Kuba in Richtung Schweden kurz nach der Revolution. Unfassbar ist wie flink die Finger des über 90-jährigen über die Tasten gleiten.
Am Rande der Handlung geht es auch um Rassismus in den USA - so durften Dunkelhäutige nicht im gleichen Hotel wohnen wie Weiße, oder mussten durch den Hintereingang.

Die Prostitution vor der kubanischen Revolution 1959 ist ebenfalls ein Thema.
Fidel Castro hat später behauptet, im sozialistischen Kuba gäbe es keine Prostitution. Aber es gibt heute viele Italiener, Kanadier und Deutsche, die im Rentenalter sind und kubanische Familien ernähren. Vorausgesetzt die Familie hat eine junge Tochter, die bereit ist, mit dem alten Knacker das Bett zu teilen.

Den Film sollte man und frau unbedingt in Originalfassung anschauen. Nur so kommen die Lieder zur Geltung, nur so kriegt man mit wann Spanisch und wann Englisch gesprochen wird. Und Taschentücher bitte nicht vergessen!

Ein wunderschöner Film!

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