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Mann, Junge!

24.11.2012

Wie, als wäre er in Luftpolsterfolie gewickelt, bewegt sich Niko im Film Oh Boy in seiner Umgebung. Die Geschichte spielt in Berlin, speziell in Prenzelberg. In dieser meiner Stadt fällt so jemand kaum auf, es gibt so viele Irre, da wirkt er eher harmlos.

Da ihn kaum etwas berührt, erreicht ihn auch der familiere Zwang Karriere zu machen nicht. Als ihm sein Vater, nachdem es Niko zwei Jahren gelungen war den Rauswurf aus der Uni zu verheimlichen, den Geldhahn abdreht, kratzt ihn das nicht besonders.

Der Vater - ein widerlicher Geschäftsmann - meinte, es wäre sinnlos weiter in seinen Sohn zu investieren, er schrieb diese Anlage ab.
Aber auch menschliche Beziehungen erscheinen Niko bedeutungslos. Er trennt sich von seiner Freundin, ohne dass es ihn zu berühren scheint. Einzig zu einem Saufkumpanen hält er distanzierten Kontakt.
Gefühlsmäßig ist er wohl eher eine Null.

Zum Ende des Films kippt das etwas, als eine Zufallsbekanntschaft zusammenbricht und Niko ihn ins Krankhaus begleitet. Er wartet dort die ganze Nacht. Als ihm die Ärztin den Tod des Unbekannten mitteilt, zeigt er das erste Mal eine Gefühlsregung.




Ob mir der Film gefällt, bin ich mir unsicher. Als Komödie geht er nicht durch. Dazu bleibt einem / einer zu oft das Lachen im Halse stecken. Aber der Hauptdarsteller Tom Schilling bringt Niko gut rüber. Witzigerweise ist mir erst beim Schreiben dieses Textes aufgefallen, dass der Film schwarz / weiss gedreht wurde. Das erhebt ihn natürlich etwas über viele Berlin Filme.

Danach besuchten wir die Geburtstagsfeier von G.
Wer genau hinschaut und die Köpfe der Rosen zählt, die der Kavalier in die Kamera hält, kann erfahren wie alt sie geworden ist.
Das Fest war rauschend, jede / jeder brachte etwas leckeres zu essen mit und dies verspeisten wir gemeinsam an einer langen Tafel. Später spielte dann noch die Saxophonistin Tina Tandler zu Ehren des Geburtstagskindes.

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