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Liedermacher Revival

19.01.2013

Als junger Kerl war ich in Berlin regelmäßiger Gast in Clubs, in denen auch Liedermacher mit Gitarre und deutschen Texten auftraten. Bei einer solchen Kombination sind die musikalischen Möglichkeiten jedoch recht begrenzt und so war ich froh, als der Hype um die Liedermacher abebbte. Zwar gibt es einzelne übrig gebliebene Leuchttürme wie Hannes Wader, aber ein Konzert mit ihm hätte ich nicht freiwillig besucht.

Leider ist das Foto etwas veraltet.
Dieses Mal war es eine Einladung, die mich ins SO36 lockte. Es war gerammelt voll. Der erste Minuspunkt beim Konzert war, dass das Rauchverbot nicht durchgesetzt wurde. Der Gestank war dementsprechend.
Dann trat die Vorgruppe Billi Rückwärts, zwei Jungs mit Gitarre und eine Frau mit Geige, auf. Musikalisch waren sie recht gut, leider waren die Texte spätpubertierendes Geschwätz.

Dann erschien Götz Widmann, der Star des Abends. Er spielte ein Wunschkonzert. Seine Fans hatten die Auswahl getroffen. Schon beim ersten Song sangen viele mit, die Texte wurden besser, doch richtig begeistert war ich auch nicht.
Nach dem dritten Lied verließen wir das SO36.

Wir zogen weiter ins Ballhaus Naunynstrasse. Dort hat die bekannte DJane Grace Kelly die Bar im Keller übernommen. Die hat sie auf den Namen "Heimlich" getauft. Wie gehofft, hörten wir dort einen tollen Weltmusikmix aus dem Laptop.



Auf dem Heimweg entdeckten wir im Treppenhaus spannende Kunstwerke von Silvina Der-Meguerditchian.
Sie ist Nachfahrin armenischer Flüchtlinge aus der Türkei und zog aus Argentinien nach Berlin. Ihr Teppich mit eingewebten, geschlossenen Augenpaaren steht für die geleugnete Verantwortung der Türken an der Vertreibung und den Massakern an der armenischen Minderheit 1915 / 1916.
Die Opferzahlen schwanken zwischen 300.000 und 1,5 Millionen.

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