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Karneval ganz entspannt

19.05.2013

 © Irmeli Rother
Wie ein Bumerang zieht es mich immer wieder zum Karneval der Kulturen. Da ich wenig Lust habe mich in der Masse zu quetschen, komme ich gegen 11.30 Uhr zum Hermannplatz und schaue mir die sich auf ihren Auftritt vorbereitenden Gruppen an.
I. begleitete mich und fotografierte reichlich.

Schön war zu sehen, dass immer mehr Babys und Kleinkinder mit Gehörschutz unterwegs waren. Das bisschen Geld sollten Eltern ihre Kinder wert sein.
Nachdem wir die eine Seite des Aufstellungbereichs abgegrast hatten, trennten wir uns zeitweilig.


Ich genoss Kaffee und I. knipste weiter. Im Gartencafé der Heilig-Kreuz Kirche trafen wir uns wieder. Von dort zogen wir zusammen über das Fest am Blücherplatz.
Auf der Afrikabühne spielte Fuasi Abdul-Kahliq mit seinem Fuasi 6Tet auf. Der Saxophonist tritt jeden Mittwoch im Jazzclub Badenscher Hof auf und ist einer der wichtigsten Musiker der Berliner Jazzszene.

© Irmeli Rother
© Irmeli Rother

Er ist der coole Herr mit der Sonnenbrille. Den Trompeter kannte ich, doch konnte ich ihm keinen Namen zuordnen. Kann jemand helfen? Der Schlagzeuger ist Eric Vaughn, bekannt von Naked Jazz. Der etwas verschnarcht drein schauende, aber toll improvisierende Gitarrist, ist Loomis Greene, den ich als musikalischen Begleiter der Sängerin Ulrike Haller kenne. Auf den Fotos nicht zu sehen sind Kelvin Sholar am Keyboard und Daryl Taylor am Bass.

Auf den Weg zum Dodo, einer kleinen Bar in der Großbeerenstraße, sahen wir einen tollen Mann. Bei dieser unauffälligen Brustbehaarung und diesem gewinnenden Lächeln dürfte er nicht alleine nach Hause gegangen sein.
Manchmal finde ich es schade Hetero zu sein.
Vor der Kneipe waren Biergarnituren aufgestellt und wir fanden sogar einen guten Platz. Eine Skiffle Band schrammelte vor sich hin und verbreitete gute Stimmung.

Sie trug dem programmatischem Namen "Searching the Roots".
Ein paar Jahre vor dem Durchbruch der Beatmusik hatte dieser Musikstil weltweit den großen Erfolg.
Banjo, Waschbrett und Teekistenbass waren damals der Standart. Das Waschbrett wird für Perkussion genutzt.

Zumindest die letzten beiden Instrumente sind recht preisgünstig zu erwerben. Deshalb nutzte unsere Schulband Anno 1967 wohl auch diese Ausstattung, um zum Tanz aufzuspielen. Heute hört man / frau recht selten Skiffle.
Doch ganz tot ist er nicht, z.B. richten die FinnInnen jährlich in Hankasalmi das Kihveli Soikoon! aus. Weitere Festivals gibt es in Hamburg und Kiekeberg.
Passend zur Nachkriegszeit tauchte dann auch noch eine Doppelgängerin von Marilyn Monroe auf.

Nach ein paar Bier zog es uns zum Eisladen Marille & Vanille in die Hagelberger Straße. Dort sollte die Band Rupert´s Kitchen Orchestra aufspielen. Zuerst stillten wir jedoch unseren Hunger an einem Imbissstand mit Gözleme einer berühmten und sehr geschmackvollen anatolischen Teigspezialität.

Der sehr dünne Teig wird mit Spinat und Schafskäse oder Hackfleisch gefüllt und auf einer flachen Scheibe gebacken.
Gut gesättigt lauschten wir dem satten, funkigen Sound der Band und bald begannen wir dazu zu tanzen.
Ich empfehle euch das Orchester.


Schön war es zu sehen, dass die Gruppe generationsübergreifend Fans beeindrucken konnte. Das Mädchen stand während des Auftritts an der Bühne und hörte mit offenem Mund zu.

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