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Schwestern, zur Sonne, zur Freiheit....

01.05.2013

strickmafia Am Kampftag der Arbeiterklasse besuchte ich mit meiner Liebsten als erstes das Fest des DGB am Brandenburger Tor.
Hier waren auf beiden Seiten der Straße des 17. Junis Marktstände aufgebaut. Viele waren von gewerkschaftlichen Gruppen belegt, dazwischen gab es aber auch Kommerzielles.

An einem Biertisch trafen sich Woll -Terroristinnen. Sie berieten wohl, was sie noch alles einstricken könnten.
Vor der Rednertribüne, wo die Kundgebung stattfand, stand jedoch kaum eine ZuhörerIn.
Das Wenige, was ich davor zu hören bekam, machte mir das verständlich.

Da jammerte doch ein Betriebsrat der Aluminiumindustrie, dass diese keinen Billigstrom mehr gekommen soll. Lobbyarbeit für Fabrikbesitzer bei einer DGB Kundgebung?!?
Ich traf einige Bekannte und meine Liebste stöberte fleißig an den Ständen.
Eine Freundin war mit Baby und Mann unterwegs. Fotografieren durfte ich die Kleine, jedoch musste ich versprechen das Gesicht unkenntlich zu machen. Da das Internet angeblich nichts vergisst, kann ich dies gut verstehen.

Vielleicht will sich die Kleine in zwanzig Jahren irgendwo bewerben, wo eine frühkindliche gewerkschaftliche Prägung nicht gern gesehen wird.

Vom Brandenburger Tor fuhren wir nach SO36 in eines der vielen Herzen Berlins. Im Bereich zwischen dem Oranienburger Platz und dem U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof fand das Myfest statt. Das ist von AnwohnerInnen und anliegenden Gewerbetreibenden organisiert und hier steppte der Bär.


Überall waren Bühnen aufgebaut und alle paar Meter wurden Getränke verkauft und auf Tischen und Grills Essbares angeboten.
Aber auch hier kam die Politik nicht zu kurz. Bei einer Performance, die sich gegen Wohnraum Spekulanten richtete, passierte nicht richtig viel.

Eine Frau saß in einer Badewanne. Jemand warf mit Farbe und Wasser in Tüten auf den Nachbau eines Gebäudes der Immobiliengruppe Living Bauhaus. Stadtbekannte Luxus Modernisierer, die sich hinter architektonischen Anspruch verstecken.
Um Living Bauhaus aus Berlin zu verjagen, wird die Performance wohl nicht ausreichen. Es ist sicher erfolgreicher, wenn die asozialen Bewohner der Häuser direkt angegangen werden. Wenn es keinen Spaß mehr bringt in den Häusern zu wohnen, wird die Firma wohl Pleite gehen. Das wäre doch schön.

Uns war das Myfest zu trubelig. Gemütlich Kaffee trinken ist anders. Dafür nutzen wir den türkischen Deli Weinblatt in der Dieffenbachstraße.

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