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Russischer Sandmann

14.09.2013

Dieses Mal bestimmt eine russische Kulturnudel das Abendprogramm.

1. Galerie Sandmann

In diesen Ausstellungsräumen werden Werke russischer KünstlerInnen gezeigt. Dieses mal, der so genannten zweiten Avantgarde, die nach dem Ende der Stalinzeit 1955 begann die Fesseln des Sozialistischen Realismus abzustreifen. Sie bauten dabei auf die Kunst der dreißiger Jahre auf und wollten sie weiterentwickeln. Leider wurde jedoch die offizielle Kunstpolitik nur kurz geöffnet. Es dauerte nicht lange, dass die KünstlerInnen der zweiten Avantgarde in den Untergrund gedrängt wurden.

Ein Sammler, der nicht genannt wurde, hat in der Zeit von 1965 - 1983 deren Werke gesammelt und Ausgewähltes aus dieser Zusammenstellung wurde gezeigt.
Unten seht ihr drei Werke, die mir besonders gefielen.

Das Markenzeichen des Künstlers sind Spielkarten. Diese finden sich in allen seinen Bildern.
Hier hat er in Ermangelung von Leinwand Karton bemalt.
Die zugefügten Narben beeindruckten mich.
Vladimir Nemukhin, Pasyans, 1982
Dimitri Krasnopevtsev
Komposition, 1967
Diese Bild brachte mich auf den Gedanken, dass der Künstler 50 Jahre ohne Außeneinflüsse gefangen war und nach der Freilassung genau in dem Stil weiter malte wie zuvor.  
Eine kleine Zeichnung mit Witz.
Hätte der Künstler den Strahl der Dusche nach unten gelenkt, die Zensur hätte ihn geliebt. Witziges findet jede Diktatur gefährlich.
Ilja Kabakov, 1979
Unter der Dusche
Die Austellung ist noch bis zum 16. November zu sehen.

2. Skazka Orchestra
Das Wort Skazka bedeutet in Russisch Märchen, ist aber in diesem Fall auch ein Wortspiel mit dem in ihm enthaltenen Wort Ska, denn die Band spielte viel Ska. Die hüpfenden Fans brachten den Richardplatz in Neukölln zum Schwingen. Eine tolle Band, schaut selbst



3. Buchladen Nimmersatt
Den Abschluss des Abends verbrachten wir Bier trinkend im Kinderbuchladen Nimmersatt in der Dieffenbachstraße und schauten Videos eines russischen Künstlers. Auf Nachfrage, was "unsere" Raupe Nimmersatt mit Russland zu tun hat, erklärte frau mir, dass hinter dem Geschäft ein Multikulti Paar steckt.
Als ich dann im Internet erfuhr, dass "unsere" Raupe im Orginal „The Very Hungry Caterpillar“ hieß, musste ich mal wieder feststellen, dass was ich für deutsches Kulturgut halte, oft gar nicht so deutsch ist.
Der nette kleine Laden ist auf alle Fälle einen Besuch wert.

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