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Puppe performen

04.04.2014

© Irmeli Rother
Puppentheater ist schon lange nicht mehr nur der Kasper, der das Krokodil verhaut und die Grete, die den Kasper vertrimmt.
Der Ort auch für experimentelles Puppenspiel in Berlin ist die Schaubude beim S-Bahnhof Greifswalder Straße im ehem. Ostberlin.
Dort trifft sich die internationale Szene der PuppenspielerInnen.

© Uta Gebert
Wir sahen das Stück Manto. Die menschengroße Puppe Manto wurde direkt durch eine Spielerin geführt. Dabei war sie schwarz gekleidet und Manto trug weiß. Die Szene wurde grell von vorne beleuchtet, so dass die Person hinter Manto kaum zu erkennen war.
Das Äußere von Manto erinnerte mich ein wenig an die Puppe aus Casanova von Frederico Fellini. Mit ihr hatte Casanova im Film, wie mit allen weiblichen Personen, Sex.
Manto war dagegen eher prüde.

© Uta Gebert
Wenigsten war sie obenrum unbekleidet. Weshalb sie allerdings ein Geweih trug, erschloss sich mir nicht. Doch die Puppe war beeindruckend und die Szenen sehr poetisch. Im Stück der Numen Company erwachte sie zum Leben, fürchtete sich vor Schatten und wehenden Vorhängen. Das hatte sich jedoch nach kurzer Zeit abgenutzt und ich war glücklich, dass nach 60 Minuten Schluss war. 30 Minuten hätten gereicht. Da nutzte es auch nichts, dass Manto in der griechischen Mythologie die Tochter des blinden Sehers Teiresias von Theben war.

© Irmeli Rother
Nach der Vorstellung schauten wir noch die fantasievollen Maskenentwürfe der verstorbenen Puppenmacherin Mo Bunte  in der Bar der Schaubude an.

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