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Kunstgang im Wedding

30.05.2014

© Irmeli Rother
Die rührige KünstlerInnen Zusammenschluss Kolonie Wedding e.V. lud aus Anlass des regelmäßig stattfindenenden Eröffnungswochenende zu einem Galerienrundgang durch den Kiez rund um die Soldiner Straße. Ein ziemlich schweigsamer Führer schleppte uns durch mehrere Kunstorte.

Dadurch erkundeten wir nebenbei diese uns unbekannte Ecke des als Schmuddelkind verschrieenen Bezirks.

© Irmeli Rother
1. Werk-Raum, das Skulpturen Atelier von Josef Vilser

Der präsentierte die Arbeiten von Achim Kühn.
Ansehnliche Stahlkunstwerke mit Preisen zwischen 1000,- und 6000,- €.
Der Titel der Ausstellung lautete Gedanken in Stahl / Aus der Ferne - In die Ferne.

Sich berühren
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Irmeli Rother
Aufstrebender Ikarus
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Irmeli Rother

2. Art Laboratory Berlin

Hier kreisten die Werke unter dem Titel [macro]biologies II: organisms um das Thema Biologische Organismen. Suzanne Anker, Brandon Ballengee, Maja Smrekar stellten aus.


So etwas ist gerade in der Kunstwelt sehr beliebt. Teilweise haben Werke zum Thema hohe ästhetische Qualität, aber weshalb die Welle der Kunstwerke mit Pflanzen und Tiere heranschwappt, verstehe ich nicht so recht. Ich vermute für diese Bewegung stand unter anderem die Garten Guerilla Pate. Ein wenig ideologischer Unterbau muss wohl dabei sein, denn sonst wären AquarianerInnen automatisch KünstlerIn und der Zooladen eine Kunstgalerie.

3. Atelier Soldiner

© Irmeli Rother
Hier zeigte Undine Weyers unter dem etwas in die falsche Richtung weisenden Titel umsonst und draußen Häkel- und Stickarbeiten. Die Strickliesel TerroristInnen aus der Stadtlandschaft haben es geschafft  mit gehäkelten Pflastersteinen und Molotowcocktails in die heiligen Hallen der Kunst einzudringen.

Was ist nur aus der Kunst geworden?!?

4. Uhrwerk

In diesem Laden wurden Papiercollagen von Jing Liu und Misha Shenbrot gezeigt. Visible / Invisible war der Titel der Ausstellung.
Herr Shenbrot begrüßte uns persönlich.

© Irmeli Rother
© Irmeli Rother
Am Tresen verkaufte auch sein Sohn Kunstwerke.
Schlüsselanhänger aus farbigen Filzscheiben (Abfälle aus der Kunstproduktion seiner Mutter) bot er für je 2 € an.
Wir kauften ihm welche ab.
Er war stolz wie Oscar.
Manchmal muss es schön sein ein KünstlerInnenkind zu sein.


5. GAD

Hier arbeiteten die Künstler Eisrmann (Maler) und Witzmann (Fotograf) zusammen. Der eine stellte seine gebrauchten Farbmischeimer aus, der andere hat diese fotografiert. Toll war zu sehen, wie es ihm gelang aus den eher pastelligen Farben der Eimer durch digitale Bearbeitung intensiv leuchteten Bilder zu zaubern.


Orginal
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Irmeli Rother

bearbeitetes Foto
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Irmeli Rother


6. Spor Klübü

© Irmeli Rother
Ziemlich uninteressant war die Ausstellung einer Klasse der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Studenten auf Kunst als Lehramt stellten aus. Togetherness war der Titel. Voll war der Raum wohl nur, weil sechzehn KünstlerInnen beteiligt waren und mit ein paar Freunden füllen diese einen kleinen Laden gut.

Nach der Kunst überfiel uns die Lust was zu knabbern und Wein zu genießen.
Beim Anmarsch hatten wir in der Prinzenallee eine Tapasbar entdeckt. Im El Pepe speisten und tranken wir vorzüglich und wie meist im Wedding recht preiswert.


© Irmeli Rother
Den Abend beendeten wir in der Kugelbahn.
Diese ist eine Galerie, eine Kneipe mit Garten, eine Disko, ein Veranstalltungsort und schlussendlich eine richtige alte Kegelbahn.
Eigentlich ein bezaubernder und vielfältiger Ort, wenn nicht geraucht werden dürfte.

© Irmeli Rother
Als wir eintrafen spielte im Keller das Tom Dekas Manouche 4tet feinen Gypsy Swing a la francaise. Empfehlenswert!
Danach gab´s auch noch Funky Disko von der Konserve. Wir tanzten bis wir müde waren.
So war der Abend, auch dank der Kolonie Wedding, sehr gelungen.

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