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Joulu Konzert

06.12.2015

Jedes Jahr vor Weihnachten treffen sich viele FinnInnen zum Weihnachtskonzert. Diesmal fiel die Veranstaltung auf das Jubiläum der finnischen Unabhängigkeit, diesmal in der Heilig-Kreuz-Kirche am Halleschen Tor.
Da ich kein Finne bin, Nationen eh überholt finde und mir Religionen so was von egal sind, ist das eigentlich kein Termin für mich. Doch die Liebste begleite ich trotzdem gerne.
Schließlich muss sie jemandes Hand drücken können, wenn das Heimatgefühl sie übermannt.
Das Konzert begann recht weltlich, ein paar Tangos, ein wenig Liedgut von Jean Sibelius.

Als Sänger war der Bassbariton Esa Ruuttunen arrangiert worden. Das Orchester bildeten Susanna Mieskonen-Makkonen (Geige), Kirsi Laamanen (Akkordeon), Maija Teikari (Klavier) und Matti Makkonen (Cello).
Vor der Pause begann die religiöse Abteilung. Bei Liedern mit deutscher Übersetzung sang ich sogar mit, ich singe halt zu gerne.
In der Pause tranken wir Sekt, aus Anlass des Geburtstags Finnlands. Danach wurde es mehr patriotisch und christlich.

Als dann Sylvias Weihnachtslied von Karl Collan ertönte, setzte meine Begleiterin die Brille ab und kramte nach Taschentüchern.

Und so ist Weihnachten wieder im Norden,
und Weihnachten auch in den Herzen.
Und die Weihnachtsbäume leuchten hell
auch in den kleinsten Hütten.
Aber oben an der Decke hängt noch immer
der Käfig, der meinen Sangvogel gefangen hält,
und die Klage im Gefängnis ist schon verstummt

o, wer würde an die Sorge des Sängers denken? 

Wo Zypressen auch im Winter duften 
sitze ich auf dem Ast des prächtigsten Baumes,
wo die Gewässer schimmern, der Wein schäumt
und das Wetter immer wie im Mai ist.
Und den Etna sehe ich von ferne so schön,
ach, das bezaubert und berauscht meinen Kopf,
und Lieder klingen lieblich in den Hainen

wer könnte über reichlichere Freuden singen? 

Du hellster Stern, schicke jetzt deine Strahlen
nach meinem fernen Finnland,
und wenn dein Leuchten mal erlischt,
segne jenes Land der Erinnerungen.
Ein anderes solches Land werde ich nirgendwo finden,
am liebsten und teuersten wird mir immer Finnland sein!
Und dessen Lob singt Sylvia,
und singt immer ihr schönstes Lied

(deutsche Übersetzung)


Am Ende wurde es mir zu christlich, besonders als ich ungefragt gesegnet wurde. Ich hoffe mir wurde damit für meine Karriere in der Hölle kein Stein in den Weg gelegt.

Die Erlöse der Sammlung am Ausgang gingen an die Obdachlosenhilfe der Gemeinde. Da gab ich gerne und reichlich.

Alle Fotos Irmeli Rother

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