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Kunstsüchtige

30.04.2017

Wer irgendwas mit Kunst zu tun hat, für den / die ist das Berliner Gallery Weekend Pflicht. Alle Kunsträume der Stadt sind geöffnet und in den Innenstadt Bezirken stolpert man / frau über sie.
Da im Umkreis um meine Wohnung viele Galerien konzentriert sind, brauchten wir nur das Haus verlassen, fünfzig Meter laufen und wir waren im Kulturrummel in der Pohlstrasse.

1. Galerie Tanja Wagner


Kapwani Kiwanga ist eine kanadische Künstlerin die dieses Mal große in der Mitte geteilte Farbflächen unter dem Titel Linear an die Wände hängte.
Die Bilder sind groß und  sehr dekorativ, aber auch ein wenig langweilig.
2. ep.contemporary

Hier waren alle KünstlerInnen der Minigalerie an einer Wand gehängt. So viel verschiedene Kunst auf kleiner Fläche nennt man / frau Petersburger Hängung.
Unter den Ausstellenden war auch eine Bekannte. Sabine Wild stellte Fotos von leeren Zookäfigen aus.
Vor der Tür gab es Kunst zu miterleben.

Draußen durfte Mensch seinen Kopf in einen Karton stecken, der als  Lochkamera funktionierte. Meine Liebste konnte so die Welt verkehrt herum betrachten.
3. Galerie Mazzoli

Sie liegt etwas abseits und auch noch im zweiten Stock eines Gründerzeit Hauses. Hier müssen einstmals gut betuchte Menschen gewohnt haben. Die Räume sind sehr großzügig.
Zu sehen war eine Einzelausstellung von Andreas Lutz unter dem Titel I_AM / Interfered accessed memories, mit abstrakten Grafiken, Videos und einer abgefilmten Performance. 
4. Offene Studios in der Blumenthalstr. 8

Dort fanden wir ein Webstudio und das Fotoatelier von Frederike von Rauch.
An den Webstühlen arbeiten ganz klassisch Frauen. Leider ist selbst in den Kunstschulen textiles Gestalten weiblich determiniert. Ganz selten nutzt ein Mann diese Technik.
Die ausgestellten Teppiche waren jedoch sehr ansehnlich.

5: Kunsthaus Pohl 11
In den Bögen unter den Gleisen der U2 zwischen Gleisdreieck und Bülowstrasse haben sich verschiedene KünstlerInnen und Kleingewerbe angesiedelt. Wir waren schon öfter dort gewesen, z.B. am 1. Mai 2016. Wir schauten nur kurz in die Ateliers, ich war hauptsächlich gekommen, um eine Bratwurst zu genießen.
6. Gallery Tanja Leighton

Hier bekamen wir Gemaltes von Van Hanos unter dem Titel Awake at the Funeral zu sehen.Seine Mischung von Realismus mit surrealen Momenten fand ich sehr gelungen.
Einiges war mir jedoch zu plakativ.

7. Galerie WNTRP

Foto: WNTRP
Selbstporträts der südafrikanischen Fotografin Zanele Muholi waren dort unter dem Motto Somnyama Ngonyama ausgestellt.
Sie selbst als Schwarze hat sich per Blackfacing noch schwärzer gemacht und sich spielerisch mit Accessoires geschmückt.
8.  Galerie Judin


Hugo Willson  als Gegenwartskünster mit Tierbildern gemeinsam mit den bizarren Zeichnungen des Char­les-Frédéric Soehnée auszustellen war genial.
Soehnée malte wohl nur zwei Jahre zwischen 1817 und 1819 und die Werke Willsons entstanden aus der Auseinandersetzung mit dessen Arbeiten.

9. Kehrer Galerie

Im Ableger eines Fotobuch Verlages werden natürlich selbige gezeigt.

Nancy Baron lichtete unter dem Titel American Dessert Dreams das Leben in den USA so ab, wie sie es sieht.
Ihre Motivwahl ist sehr gelungen und ihr fotografischer Blick präzise. Ich war begeistert.

Fotos: Irmeli Rother

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