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Fete de la Musique

21.06.09

Aus dem vielfältigem Angebot in Berlin zur Fete de la Musique wählte ich auf Grund des Tips eines Bekannten zuerst das Rosi´s in Friedrichshain. Dort traten ua. die Beatboxer von 4x Sample auf.



Diese sind die deutschen Meister der HipHop Kunstrichtung und das Konzert war toll, obwohl wir nur noch 2 Titel hören konnten.

Danach wollten wir sitzen und deshalb radelten wir zum Kuchenkaiser nach Kreuzberg. An einem Tisch mit Sonneneinstrahlung ließen wir uns nieder und verbrachten bis auf Tanzeinlagen den Rest des Abends dort.
Zuerst spielte Daveman mit Band heiße Reggae, HipHop und Reggaeton Rhythmen.



Als nächstes waren die Hardcore Country Spieler The Cowboy Killers dran.



Zum Schluss und trotz Regengüssen von tanzenden Regenschirmen gefeiert gaben die Bomberos de Monte Cruz (Feuerleute aus Kreuzberg) ihr Bestes. Bei Ska und Reggae ging ein schöner Tag zu Ende.

Kunst mit Hüftschwung

20.06.09

1.
Vor den Uferhallen im Wedding, einem ehemaligen BVG Busdepot, fand ein Fest statt. An Nachmittag waren wenig BesucherInnen anwesend, trotz des Versuchs sich mit dem BVG Orchester bei den "Normalos" anzubiedern.
Nun, Kunst und anspruchsvolle Kultur sind immer noch ein Fremdkörper in diesem Bezirk.


Aber es gab leckeres Spanferkel und gebratenes Lamm. Nach dem Genuss von Lammbraten besuchte ich mit T. die in der Halle stattfindende Ausstellung Out of Wedding (noch bis zum 05.07.09). KünstlerInnen aus den auf dem Gelände angesiedelten Ateliers stellen ihre Sichten aus.
Wir fanden viel Spannendes.

Eine kleine Auswahl:





























Besonders beeindruckt haben mich die naturalistischen aber auch von der Fantasy beeinflußten Reliefs von Swen Daemen. Dem Namen sollten man / frau sich merken!





Wir kehrten noch kurz in die Uferhallen Bar. Ich radelte danach den romantisch gestalteten Radweg an der Panke (Ausflugstipp!) entlang, der leider ohne jede gastromomische Komponente daherkommt. Über Mitte fuhr ich weiter nach Kreuzberg zur Kochstrasse. Dort erwartete ich die Liebste zum Galerie Besuch.





2.
Die Galerie Isabella Czarnowska zeigt eine Sammelaustellung.
Das Vernissagen Publikum übte sich in bedeutungsvollem Herumstehen.
Obwohl uns von den ausstellenden KünstlerInnen Maria Cruz eingeladen hatte, gefielen mir zwei Arbeiten von anderen erheblich besser.
Ein Video von Ulrike Solbrig zeigte den Eingang einer Filiale der Deutschen Post in der Chauseestrasse in Berlin Mitte am Samstag nach 12:00 Uhr mittags. Diese schließt um diese Zeit, was viele KundInnen wohl nicht wissen, das führt dazu, dass die Menschen an der Tür rütteln ohne Einlass zu finden. Das war lustig anzusehen.


Wirklich genial fand ich das Video der Performerin Stefanie Trojan.
Sie geht in ihren Aktionen direkt an die Menschen ran und löst so Irritationen der besonderen Art aus.
Diesmal besucht sie eine Vernissage, greift sich die Hand von fremden Menschen und begleitet sie schweigend und ausdruckslos eine Weile, bis diese ihre Hand weitergeben oder abschütteln.
Dieses Video ist zu sehen, wenn ihr auf das Foto klickt.


Zum Abschluss schwangen wir das Tanzbein im Diamond Club im heimatlichen Steglitz. DJ Grammophon bot mit seinen Schellack Platten reichlich Gelegenheit Swing zu üben.

Ein Kessel bunte Klassik

19.06.09

Wieder mal ein Konzert des Deutschen Symphonie Orchesters in der Philharmonie.
Diese sind schon wegen des Hauses und des Saas immer ein besonderes Erlebnis.
Wir, meine Liebste und ich, saßen in Block F, ein schöner Schauplatz, doch SängerInnen sind auf einem seitlichen Platz akustisch nicht so präsent.


Wie immer bietet diese Konzertreihe für jeden etwas und wieder mal war auch was für mich dabei.
Vier Stücke waren diesmal ausgewählt.
  1. Debussy, "la Mer"
    Ein romantisches Stück in drei Sätzen vom Meer und den Wellen aus den Jahr 1915.
    Für mein Gefühl etwas zu plätschernd, das richtige fürs Kurkonzert auf Sylt.
  2. Wagner, Vorspiel und Liebestod aus "Tristan und Isolde"
    Ein vom Komponisten mit der Regieanweisung "langsam und schmachtend" versehenes Stück.
  3. Mahler, aus der Symphonie Nr. 10
    Ganz anders die letzte unvollendete Symphonie von Mahler aus dem Jahr 1924. Hier schrieb einer sein Vermächtnis auf, leider starb er nach der Fertigstellung des Adagio. Im Stück gibt es kein Plätschern oder Schmachten, nur kraftvolles Voran.
  4. Strauss, "Vier letzte Lieder"
    Drei Texte von Hermann Hesse und einer von Joseph Eichendorff. vertont in der Nachkriegs Zeit. Die Poeme kreisen um das Vergehen des Lebens. Die Vertonung für Gesang und Orchestermusik fand ich gelungen.
Es war ein spannender Abend.

Farbeindrücke

15.06.09

Die Farbkompositionen von Imi Knoebel sind in der Deutschen Guggenheim unter dem Titel Ich nicht zu besichtigen, wie immer Montags kostenlos.
Sehr bunt und groß sind sie schon, doch der tiefe Genuss stellte sich bei mir nicht ein.
Noch bis zum 26.06 sind sie anzuschauen.
Eine Installation unter dem Motto Zu Hilfe, zu Hilfe... von ihm ist zur Zeit in der Neuen National Galerie noch bis zum 09.08.09 zu sehen.

Mit Kunst auf der Strecke

14.06.09

Wir verbanden einen Atelierbesuch im Villenvorort Frohnau mit einer Tour auf dem Mauer Radweg zur Bürgerablage, um dann über den S-Bahnhof Jungfernheide nach Hause zu gelangen.
Vom Steglitz nach Frohnau nutzten wir die S-Bahn.


Dort feierte der Maler Jens Roth die Eröffnung seines Ateliers in einer Villa und im Garten. Es wurde Kaffee und Kuchen, Häppchen und Prosecco gereicht. Beim Atelier Besuch, wir sahen überwiegend expressionistische Landschaften, verliebte sich meine Liebste in ein Bild.


Ob und wann dieses tolle Kunstwerk in ihren Besitz übergeht hängt steht noch ein wenig in den Sternen. Sie hat zwar eine Option, doch wenn es weggekauft wird... Mir gefiel es sehr gut. Mit seinen kräftigen frohen Farben paßt es gut zu ihr.
Die anderen Kunstwerke überzeugten mich bis auf einige Ausnahmen weniger.
So geistig und körperlich gestärkt stiegen wir aufs Rad.


Da nördlich von Frohnau die Grenze zwischen Westberlin und der DDR verlief, hatten wir es nicht weit zum Mauer Radweg. Dieser verläuft auf dem ehemaligen Kontrollweg der DDR Grenztruppen rund um Berlin.
Ab Hennigsdorf raddelten wir an der Havel entlag. Die Alliierten bestimmten dort einen Grenzverlauf in der Mitte der Havel.


Am Havelstrand Bürgerablage bog der Mauerweg wieder landwärts ein. Ein hübscher kleiner Sandstrand bewacht von Rettungsschwimmern. Wir pausierten dort bei einem Glas Paulaner Weißbier im Gasthaus Jagdhaus.


Ich war skeptisch was die Qualität der Speisen anging, und wirklich zufrieden war die Liebste ob des sauer eingelegten Zipfel auch nicht. Schön sitzen kann man / frau hier jedoch aber das Essen hat Ausflugs Lokal Niveau.


Im Anschluß ging es noch 15 Minuten auf den Rad bis zur Kolonie Eiswerder, um dort auf die Personen / Fahrrad Fähre nach Saatwinkel überzusetzen.
Stadtplan (die weiße Linie)
So eine kleine Seefahrt ist eine nette Abwechslung.
Vom da aus fuhren wir zum U / S Bahnhof Jungfernheide und dann nach Hause.
Ein schöner Tag ging zu Ende.

2 x Geburt

13.06.09

Ein neuer Stern wurde vor ein paar Tagen geboren.
Ein neues Mitglied der Peanuts Familie ist da.
Linus M. schläft sich nach der Anstrengung erst mal aus und sieht dabei süß aus.
Seine Geburt war schwieriger als erwartet, so das man / frau ihn im Krankenhaus auf die Welt beförderte.
Ein Foto vom erwachten Baby schiebe ich nach.

Abends dann zum Geburtstagsfest von I. im Vereinshaus einer Laubenkolonie in der nähe vom Priesterweg. Bei Gegrilltem, Salat und Getränken saßen wir an diesem wunderschönen Tag noch lange in der Sonne.
Zum Schluss wagten wir noch ein Tänzchen im Rumba und Salsa Rhythmus.

Mit Grips

12.06.09

Eine Linke Geschichte heißt das Stück des Grips Theaters, das seit den 1980 versucht die Geschichte der 68er zu schreiben. Dies geschieht aus Sicht von Beteiligten, der Autor, Volker Ludwig, versucht nicht zu beschönigen oder zu verdammen.
Es laufen zwei Stränge nebeneinander her. Zum einen werden Szenen aus den Programm des Reichskabarett (linkes Kabarett, der Vorgänger des Grips Theaters) nachgespielt, damit werden die politischen Zusammenhänge abgebildet.




Zum Anderen geht es um die Geschichte einer Studentin und Ihrer beider Liebhaber.
Themen wie Freie Liebe, Frauenbewegung, Kommunen, Kommunistische Avantgarde Parteien, Staatsterror, die bevorstehende Weltrevolution, die Hetze der bürgerlichen Presse werden von den Protagonisten diskutiert und durchlebt.
Das wirkt aus heutiger Sicht unfreiwillig komisch, selbst für mich der damals mitten drin steckte.
Leider endet das Stück um 1990 und schreibt die Geschichte nicht fort.
Das Alterspektrum des Publikums war sehr breit und es hat herzlich gelacht.
Eine dicken Gummipunkt gebe ich und die Empfehlung;- Ansehen!

Haferflocken & Sibelius

07.06.09

Zum Savignyplatz Fest wegen der angesagttesten NEW SWING Band Berlins.
Les Haferflocken Swingers sind schräg, laut und die Muke ist affengeil.
Sie sind keines der Altherren Orchester, die aus der Nachkriegszeit übrig geblieben, sind und von der CDU so gern für Wahlkampf Veranstaltungen, Motto: Schön war die Zeit, gebucht werden.
Man / frau kann bei den Haferflocken sitzen bleiben und mit der Fußspitze wippen, aber eigentlich ist herum springen angesagt.

Abends Kontrastprogramm in der Philharmonie. Das Deutsche Symphonie Orchester spielte unter der Leitung von Hannu Lintu, dieser junge hochgelobte Dirigent war für einen erkrankten Kollegen eingesprungen.
Begeben wurde:
  1. Rautavaara Cantus Arcticus
    Ein romantisch-mystisches Stück aus dem Jahre 1972 in dem die Stimmen des Orchesters mit Aufnahmen von Vogelstimmen korrespondieren. Schön anzuhören jedoch eher was für eine Entspannungs Meditation.
  2. Schostakowitsch Violoncello Konzert Nr.1 Es-Dur
    Dieses Stück von 1952 mit dem Solisten "Steven Isserlis", Violoncello überzeugte mich, leider war ich durch das Vorangegangene etwas schläfrig geworden.



  3. Sibelius Symphonie Nr.2 D-Dur
    Sie wurde 1902 uraufgeführt. Mir war die Musik zu schrammlig und zu trashig. Ständige laute Crashs sollten wohl den nationalen Aufbruch der Finnen darstellen.
Andere Kritiken: Berliner MoPo, Kulturradio

Party Time

06.06.09

Nach einem ganzen langen Tag mit Diskussion in der UFA Fabrik in Tempelhof, wie der Freundeskreis von MultiCult2.0 das Radio unterstützen kann, darf gefeiert werden. Er lud auch mich zu seiner ersten Geburtstags Party ins Cafe Ole ein.


Zuerst gab es ein Buffet, an dem man / frau gegen die Zahlung von 6,50 Euro teilnehmen durfte. Zwei Suppen, Wurst / Käse und Obst/Gemüse langweilig angerichtet. Eine echte Frechheit des Cafes für so was unterdurchschnittliches so viel Geld zu verlangen. Wenn sie das Frühstücksbuffet am Sonntag auch so schlecht bestücken, ist dieser Ort besser zu meiden.


Danach legte unser DJ Weltmusik auf und wir als Freunde multikultureller Musik begannen die Hüften kreisen zu lassen und das Tanzbein zu schwingen. Die TänzerInnen vom Carneval Umzug waren auch dabei.


> hips don´t lie <
Gegen 2:00 Uhr trollte ich mich zufrieden mit dem Fahrrad Heim.

Schöne Aussichten

04.06.09

In der Berlinischen Galerie schauten wir eine Ausstellung von Plakaten und Fotografien von Klaus Staeck.
Dieser begann in den 60ern seine Kommentare voll bissigem Spott in Plakatform unter die Bewohner der Bundesrepublik zu bringen.

Es gelang ihm immer wieder die Menschen und besonders die Herrschenden zu provozieren
Seiner eigenen Aussage nach nutzte ihm sein abgeschlossenes Jura Studium gut, die vielen Prozesse, mit denen er überzogen wurde, erfolgreich zu überstehen.

An der Berlinischen Galerie liebe ich auch die Kleinigkeiten wie die, dass Kinder in Workshops die Kacheln im Hygiene Bereich bemalen konnten.
Die Ausstellung läuft vom 29. Mai bis 31. August 2009.
Hingehen!

Nie mehr Carneval, bis zum nächsten Mal

20.05 - 01.06 09

War der Carneval der Kulturen bisher stets ein super langes Party Wochenende kam dieses mal ordentlich Arbeit hinzu.

Radio Multicult2.0 rief FreundInnen auf eine Gruppe zu bilden, um den ersten Auftritt beim Carneval zu realisieren und ich fühlte mich gerufen.
In der Gruppe welche die Dekoration für den Wagen (eine kleine Robbe) bauen sollte fand ich mich wieder. Zusätzlich kamen diverse Organisationsaufgaben hinzu.
Der Finanzkrise sei Dank bin ich gerade mit Kurzarbeit beschäftigt, so dass Zeit vorhanden war.
Leider war die Zusammenarbeit mit dem Radio von einigen Missverständnissen geprägt, so das es dadurch zu Reibungsverlusten kam.
Doch die folgenden Bilder zeigen, dass wir es trotzdem gut hinbekommen haben.
Bitte beachtet auch das Video vom Auftritt beim Karneval weiter unten.

FREITAG



Wir bauten erst ein mal den Stand auf dem Strassenfest auf und nach kurzer Zeit kamen die ersten Interessierten.






Danach bei einem Rundgang auf dem Festplatz spielten sich die ersten Samba Gruppen für den Umzug ein.









Festbesucher vor der Kulisse der Heilig Kreuz Kirche.







SAMSTAG

Wagenbau:
  • Morgens holten wir die Robbe ab
  • danach die Musikanlage
  • dann die Deko
  • wir endeten in einer Halle am Gleisdreick, wo wir alles an den Wagen montierten
Gegen 20:00 wurden wir fertig.
Mit dem Schwarzwaldmädel aus Bremen aß und trank ich danach im WAU.





Trotz Stress tanzte ich in der Nacht im BKA zu Mundomix Klängen bis mir die Füße brannten.





SONNTAG




Morgens um 9:00 Uhr mit dem Wagen am Stellplatz.









Auf der Strecke.





Die Performance vor der Juroren Bühne und die Livesendung aus der Junction Bar.



Müde aber glücklich besuchte ich, nach dem wir den Wagen entschmückt, die Musikanlage abgeliefert, den Wagen geputzt und abgegeben hatten, eine SAMBA Party im PAC.
Nach ein wenig Powackeln war ich bettlägerig müde.

MONTAG

Am Tag danach werden traditionell die Preise für die besten Gruppen vom Umzug vergeben.
Auf der Bühne die Berliner Grossfiguren.
Wir machten einen guten 8. Platz unter 60 Kandidaten mit 98 Punkten.


Die Liste der PreisträgerInnen.




Als ich vom Fest Abschied nahm spielte Surdo & Gomorrha auf dem Platz




Schön war´s aber anstrengend!

Ein "normales" Wochenende

21.05. - 24.05.09

DONNERSTAG

Immer an diesem Wochentag lesen die legendären Brauseboys aus - und in dem Wedding seit kurzen im LaLuz.
Wie immer tragen die Boys aktuelle Kurzgeschichten aus dem Alltag vor und laden meist auch GästInnen dazu ein.


Meine Begleitung und ich haben uns köstlich amüsiert, obwohl die Lachnummern teilweise mit heftigen Sozialproblemen beladen wurden.
Aber nur lustig wäre dem Bezirk wohl auch nicht angemessen.
Besonders fiel mir wieder Robert Rescue auf, er besitzt einen feucht / fröhlich trockenen Humor. Also hingehen und selbst hören.

FREITAG

Vor einer Einladung zum Spargelessen ein wenig Kultur.
Monika Behringer präsentiert ihre Fotos in der Galerie Stadtgestalt, Friedenau, Handjerystr. 71.
Monikas Bilder stellen den Versuch dar, Zenphilosophie fotografisch umzusetzen.

Die Zeile aus einem Haiku (Gedicht) "Kein Staub ist aufgewirbelt..." ist das Leitmotiv der Zusammenstellung. In menschenleeren vernebelten Bildern ist dies gelungen dargestellt.
Bevor das Programm begann, verliessen wir den Ort.

SONNTAG



Endlich mal wieder ein Fahrrad Ausflug ins Berliner Umland. Mit der S-Bahn in den Norden nach Oranienburg und dann ins "Abenteuer" Ruppiner Land gestürzt.
Entlang des Ufers des Lehnitzsees und des Oder Havel Kanals radelten wir zuerst den Löwenberger Land Radweg. Eine überwiegend bis auf kurze Kopfsteinpflaster Wege gut ausgebaute Strecke.


Über Malz bis kurz vor Liebental, wunderschöne Baumalleen, aber auch Dummdeutsche säumten den Weg. Wir bogen dann in Richtung Zehdenick ab um zum Lüthkeshof zu gelangen, einem Kloster mit angeschlossener Landwirtschaft und Restaurant.


Wir suchten jedoch keine spirituelle Nahrung, Spargel mit Schnitzel sorgten bei uns für Wohlgefühl.
Dies und das dazu gereichte Stadtbier sorgte für genügend Bettschwere, die mich von einem Mittagsschlaf träumen ließ.
Doch im Kloster dürfen nicht mal die Gastbewohner faul sein, einer der Franziskaner erzählte uns, dass es schon gern gesehen wird, wenn die Mieter der spartanischen, aber hübschen Holzhütten um 6 Uhr Morgens zum ersten Gebet erscheinen. Ich glaub das ist nix für mich Heidenkind.
Und zum Glück leben wir nicht in den Zeiten der Inquisition, als die Franziskaner fleißig beim Anzünden von verstockten Ungläubigen mitmischten.

Ein Ratschlag eines anderen Bruders führte dazu, dass wir den Weg zu unserem nächsten Ziel abkürzten. Irgendwie müssen wir allerdings falsch abgebogen sein, plötzlich durften wir die Fahrräder durch kniehohes Gras schieben und als der Weg vor einer mit Elektrozaun gesicherten Weide endete, schauten die Kühe fast so blöd wie wir aus ihrem Fell.
Kurz entschlossen krochen wir in der Hoffnung, dass die Rindviecher vor uns mehr Respekt haben als wir vor ihnen, unter dem Zaun durch und wurden von den Tieren dabei aus Distanz betrachtet.

Unser Ziel war Bergsdorf, ein verschlafenes Dorf bei Liebental, dass als Besonderheit das Kurt Mühlenhaupt Museum beherbergt. Dieser Künstler, der es aus einem Kreuzberger Souterain Atelier kommend zum Lebendsabend (gestorben 2006) geschafft hatte einen passabel renovierten Vierseithof zu besitzen. Der Garten ist wunderschön gestaltet und es gibt Kaffee und Kuchen bis 18:00 Uhr.


In den Gebäuden befindet sich unter anderem eine Verkaufsausstellung und eine Kulturscheune in der regelmäßig Austellungen hängen und Veranstaltungen stattfinden.
Vor Jahren war ich schon einmal dort, wir fuhren damals mit einem gecharterten Bus vom Chamissoplatz zu einem Konzert von ConForza, dem Kiezchor meiner alten Heimat in Kreuzberg 61.
Die Menschenbilder von Mühlenhaupt sind für meinen Geschmack oft zu schlampig angefertigt und erinnern mich vom Stil etwas an Emil Nolde. Während die Landschaftsbilder und Stilleben recht passabel aussehen, aber auch stark am Expressionismus angelehnt sind.

Wirklich bezaubernd sind seine Skulpturen, zum Beispiel die zahlreich auf dem Gelände verstreuten Zwerge.
Postum werden sie weiter im Auftrag seiner Witwe gefertigt, was künstlerisch ein wenig fragwürdig ist, aber die kleinen Kerle sind so nett.

Nach Kaffee und Kuchen radelten wir zum etwas verschlafenen Bahnhof Bergsdorf, um über Oranienburg wieder Heim zu fahren.
Leider war die Regionalbahn so voll mit Rädern, dass wir nur gerade noch hineinpassten. An den nächsten Stationen kamen dann die Radler nicht mehr mit. Dies ist bei einem Sonntags Ausflug in die Gegend wichtig zu beachten.