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Goal, Goal, Goal, Goal

01.07.2012

Gastspiel der Liebsten

Eigentlich interessiert mich Sport überhaupt nicht, nicht mal Eishockey. Aber ich wurde Opfer eines Fußballfieberattackes und der Arzt empfahl 90 Minuten Live-Fußball in der frischen Luft. So war der arme Martin gezwungen mir hinterher zu tapern.

Es gestaltete sich jedoch etwas schwierig kurzfristig in Steglitz eine Lokalität zu finden, wo man den lauen Sommerabend fernsehend verbringen konnte. Café Freistil im ehemaligen Stadtbad Steglitz war blöderweise zu. Dort hatten wir schon zwei Spiele auf klitzekleinen Fernseher (Farbfernseher!) verfolgt. Nach verzweifelter Suche - wir waren schon fast panisch - landeten wir beim echten italienischen Restaurant Toni in der Bornstraße. Kurz vor dem Anpfiff schafften wir es unsere Bestellung aufzugeben.

In dem Endspiel Italien-Spanien wurde richtig hart um den Ball gekämpft. Die 22 Freunde gingen gar nicht freundlich miteinander um: es gab Geschubse, Anrempeleien, Bein stellen, an Klamotten zerren und sonstige Gemeinheiten. Alles nur wegen eines Balles. Es wurde schnell hin und her gerannt, immer um den Ball kämpfend. Ein Spiel im Fernsehen zu schauen ist doch genial: in Zeitlupe kann frau das geschossene Tor bewundern.

Es gab Schweiß, Schmerzen, Muskelkrämpfe, Spucke, Schreie, Schmerzensschreie und Grimassen. Die Frauen von heute wissen schon wie viele Freunde es auf dem Rasen sind und ´was in das Eckige muss. Aber sie haben auch andere Dinge auf dem Schirm: die Männerwaden, die Frisuren, die Tattoos und die prallen Muskeln und Waschbrettbäuche, wenn diese durchtrainierten Kerle nach einem Erfolgstor das Trikot vor lauter Euphorie lüpfen.
Ach, Männer, ´was seid ihr für Kerle!

Ich war schon vorher für Spanien. Aber als sie bereits drei Tore geschossen hatten, schwankten meine Sympthien für Italien um, nun taten sie mir echt leid. Das Endergebnis 4 – 0 war schon extrem. Aber Adidas´ Sieg über Puma war sehr gerechtfertigt.

Und gut, dass Italien verlor, sonst hätten wir bei Toni noch Grappa trinken müssen. Gern hätte ich eine rot-gelbe Fahne an mein Gepäckträger geklemmt, als ich die menschenleere Schloßstraße nach Hause radelte. Leise summte ich: „E viva Espana.“

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