28.06.2025
- Das Musik Instrumenten Museum ist wahrlich eine spannende Institution für MusikliebhaberInnen. Nicht nur ein breite Spektrum Instrumenten vom Alphorn bis zur Zither sind dort zu bewundern, es werden auch Konzerte, zum Teil mit freiem Eintritt, angeboten. Zwei Mal hörte ich dort erlesene Töne.
1. Unter dem Motto Jour Fixe sind regelmäßig Nachwuchs KünstlerInnen aus dem Bereich Klassik zu hören.
Diesmal spielte die Pianistin Elif Kara Schubert und List. Die kurzen Lieder der beiden Komponisten sind nicht so meine bevorzugte Musik, aber meiner Begleitung gefiel es. Im Video unten spielt Elif Kara eins der Stücke aus dem Programm.
2. Unter dem Motto Jazz im MIM erklingt entsprechende Musik regelmäßig am gleichen Ort. Es ist ein breites Spektrum Jazz zu hören.
Kögel´s "M" trat diesmal auf. Das sind Christian Kögel an der Pedal-Steel-Guitar und Komposition, Kalle Kallima an der E-Gtarre, Hans Otto am Schlagzeug und Mark Müllbauer am Bass als Ersatz für Oliver Potratz, der dank der Deutschen Bahn verhindert war.
Es wurde recht rockig musiziert. Da konnte der hervorragende Kalle Kallima sein Talent ausleben. Seine Gitarrenriffs waren sensationell und er hatte sich dazu kleidungsmäßig angepasst. Mit den knielangen Shorts erinnerte er etwas an den Lead Gitarristen von AC/DC Angus Young.
Der Auftritt des Quartetts hat mein Herz erwärmt.
Im Video unten zeigt Kalle Kalima sein Können.
- Der Erik Satie gilt als Spezialist für etwas seltsame Kompositionen. Satie lebte und komponierte um 1900 und gilt als ein Vorreiter des Jazz, der Minimal Musik und experimenteller Musik.
Sein Klavierstück Vaxations (Quälereien) ist ca. 1 Minute lang und nicht besonders schwierig zu spielen, soll aber laut seiner Anweisung 840 Mal wiederholt werden. Das ergibt laut Adam Riese eine Spielzeit vom 14 Stunden. Damit ist es für einzelne PianistInnen eine fast unlösbare Aufgabe. Der Minimal Komponist John Cage hat es 1963 mit 19 weiteren Pianisten im Wechsel in 19 Stunden uraufgeführt. So ist das Werk leicht zu beherrschen.
Dieses Mal gab es nur einen Pianisten, der spielte ab 7:00 Uhr Morgens in der St. Matthäus Kirche ununterbrochen das Stück 840 Mal. Diese Quälerei tat sich Steffen Prell an.
Als ich gegen 16:00 Uhr im Gebetsraum eintraf, hatte der Mann an Klavier bereits 9 Stunden hinter sich und wirkte sichtlich müde, Leider hörten ihm auch noch wenige zu.
Ich überlegte natürlich wie der Spieler seinen natürlichen Bedürfnissen nachkommt. Ich konnte keinen Urinbeutel bei ihm entdecken.
Nach einer halben Stunde, nach einigen Wiederholungen des Stücks, verabschiedete ich mich winkend vom Pianisten. Innerlich wünschte ich ihm viel Glück, dass er die Tortur durchsteht.
Im Video unten spielt Igor Levit das Stück solo.
- Nicht weit vom Fehrbeliner Platz feierte das Kulturvolk sein Sommerfest. Auch ich bin Teil diese Volkes, eines Vereins, über den Mitglieder verbilligte Karten für Kulturveranstaltungen bestellen können.
In der Ruhrstr. 6 steht das Bürogebäude des Vereins mit einem öffentlichen Cafe im Erdgeschoss. Dort, im Garten und auf einem Stück gesperrter Straße, fand das Fest statt. Auf ihr standen Marktstände, die von vielen Theatern und Orchestern zur Präsentation genutzt wurden.
Auf einer Bühne zeigten diese kurze Ausschnitte ihres Programms. Lecker Essen und Trinken war natürlich vorhanden.
Wenn ihr das Fest dieses Jahr versäumt habt, 2026 habt ihr wieder die Chance.
Auf dem Foto unten seht ihr einen Artisten des Wintergarten.