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Wir fahren übern See...

 28.06.2023

- Der Kultursommer Berlin bietet diverse kostenlose Veranstaltungen.
Eine war eine Dampferfahrt von der Friedrichstraße mit dem Dampfer MS Wappen von Spandau. Am Zielort Köpenick sollte ein buntes Programm stattfinden.

 
Die Fahrt über die Spree verlief entspannt, nur einmal musste ich wegen einer Regenhusche vom Oberdeck unter Deck flüchten. Leider braute sich jedoch am Himmel Einiges zusammen.

Foto Guntram Höfker
Als ich den Anleger erreichte, nahm ich die Beine in die Hand und eilte in ein Cafe. Dort erwartete ich das Ende des Gewitters und fuhr mit der S-Bahn nach Hause. Ich ging davon aus, dass die Freiluft Konzerte ins Wasser fielen.
 
- Die Rohkunstbau Ausstellung 2023 im Schloss Altdöbern präsentiert wie jedes Jahr moderne Kunst in alten Gemäuern.

















Die KünstlerInnen sind diesmal: Banksy (UK): Skulptur, AA Bronson (CAN): Objekt, Rufina Baslowa (BLR/CZ): Stickerei, Prints, Mike Bourscheid (LUX/ CAN): Objekte, Andrea Bowers (USA): Objekt
Gaëlle Choisne (F/Haiti): Video und Skulptur, Mariechen Danz (IRL/D): Installation, Sarah Entwistle (GB/D): Installation, Noémie Goudal (F/UK): Video, Axel Hütte (D): Foto, Sven Johne (D): Video, Allan McCollum/Matt Mullican (USA): Objekt, Olena Pronkina (UKR): Malerei, Skulptur, Bertram von Undall (DRK): Installation.

Neben anderen interessanten Werken gefielen mir die Köpfe von Olena Pronkina besonders.
Abgebildet ist nur einer von Mehreren.
Ein abgebauter Telefon Verteilerkasten mit einer Bansky Ratte darauf fand ich eher neckisch.
Eine 360° Grad Tour durch die Ausstellung findet ihr HIER.
Live anschauen ist bis zum 29.10.2023 möglich.


- Das Haus der Kulturen der Welt wurde nach einer Renovierungsphase wieder eröffnet.

Aus diesem Anlass zeigt es eine große Ausstellung in allen Räumen und im Garten. Unter dem Titel OQuilombismo - Von Widerstand und Beharren, von Flucht als Angriff.
Entstanden ist eine grosse spannende Weltausstellung zur Wiederaneignung der eigenen Kultur von Indigenen und zum Widerstand gegen den Kolonialismus.
Leider fehlt der Kampf der Palestinenser gegen die Kolonisierung und Vertreibung durch den Apartheitstaat Israel. Trotzdem unbedingt ansehen.
Künstler*innen: Laeïla Adjovi, Amina Agueznay, Ana Beatriz Almeida in collaboration with Cici de Oxalá, Archive Ensemble, Albert Artwell, Barby Asante, Leo Asemota, Maria Auxiliadora, Carol Barreto, Farid Belkahia, Everald Brown, Maria Magdalena Campos-Pons, Ange Dakouo, Bastin Santan Diggekar, Diana Ejaita, Rotimi Fani-Kayode, Adama Delphine Fawundu, Tanka Fonta, Gwladys Gambie, vanessa german, Assaf Gruber, Bibijan Babushab Gunjavathi, Hattarabi Maulasab Gunjavati, Antonio Jose Guzmán & Iva Jankovic, Hermosa Intervención, Lisa Hilli, Nikau Hindin, Masimba Hwati, Hayv Kahraman, Grada Kilomba, Li Jiun-Yang, Aristote Mago, Ibrahim Mahama, Georgina Maxim, Tuli Mekondjo, Demond Melancon, Marie-Claire Messouma Manlanbien, Oscar Murillo, Museu de Arte Negra (MAN), Nontsikelelo Mutiti, Saidambi Imamasab Naik, Abdias Nascimento, Eustáquio Neves, Lizette Nin, Olu Oguibe, Temitayo Ogunbiyi, Owusu-Ankomah, Bernardo Oyarzún, Moisés Patrício, Anand Patwardhan, Zica Pires, Alberto Pitta, Mallica ‘Kapo’ Reynolds, Joshua Serafin, snowfuks, Taller Portobelo, Shakirambi Ganishab Tattongi, Jasmine Thomas-Girvan, Truong Cong Tung, Glicéria Tupinambá, Rubem Valentim, Badimabi Gafarsab Ugrani, Celia Vasquez Yui with Diana Ruiz Vasquez, Charmaine Watkiss, Hajra Waheed, Kaylene Whiskey, Sawangwongse Yawnghwe, Bruno Zhu.

Jeden Montag ist der Eintritt frei und um 15:00 Uhr starten kostenlose Führungen.
Die Ausstellung ist bis zum 19.09.2023 geöffnet.

Das Video zeigt Bilder der Eröffnung. Wählt die Untertitel, die ihr benötigt.


 - In der UFA-Fabrik versuchte eine meiner Lieblingsbands das Babylon Orchestra an einem Singspiel. Der Titel: Unsere Fremden.
Bei einer Premiere geht mal was schief, über brummende Lautsprecher und eine Tisch, der nicht durch einen Gang zur Hinterbühne passte, sehe ich gerne hinweg.
Die musikalische Leistung der Band war gewohnt gut, es wurde mit Videos und Stils gearbeitet und das Bühnenbild war passabel. Die Leistung der SchauspielerInnen und SängerInnen war sehr gut.
Beim Thema Flucht und Ausweisung und Rassismus in Deutschland kann dem Autor und Bandleiter sicher niemand etwas vormachen.
Anspielungen waren reichlich vorhanden, die dies beleuchteten. Die Ausländerbehörde mit ihren MitarbeiterInnen tauchte auf, eine kafkaeske Szene zeigte die Unergründlichkeit der juristischen Aufarbeitung eines Asylverfahrens und auf die Ermordung von George Floyd wurde Bezug genommen.
Doch mir waren die Handlungsstränge zu verwirrt, wenn der Autor eine theatralische Collage gestalten wollte, ist ihm das misslungen.
Auch gute Stoffe brauchen professionellen Dramaturgen.