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Schon wieder Kultur...

 03.09.2023

- Wenn Sasha Waltz ein neues Tanzstück präsentiert ist die Hütte immer schnell voll. Diesmal tanzten sie im Radialsystem nahe dem Ostbahnhof.
Zwei Stücke waren zu sehen:
1. "Freiheit/Extasis" von Diego Noguera, hier bewegte sich frau/man zu Hardcore Techno Musik nach einer Choreografie von Frau Waltz. Es war laut, deshalb hatten die meisten BesucherInnen Gehörschutz im Ohr. Ich nicht, wer ein Pink Floyd Konzert ohne überstanden hat, den schreckt so ein bisschen Techno nicht.
Auf der Bühne wimmelten dazu TänzerInnen mit fantastischen Masken. Die entstanden Bilder gefielen mir sehr, leider waren die Nebelmaschinen heftig im Einsatz. So konnte ich nicht so viel sehen, wie ich wollte und der Gestank nervte auch noch.
2. Nach der Pause kam uns Gegensätzliches zu Ohren. Musikalisch wurde  Beethovens 7. Symphonie geboten, dazu standen die dreizehn Mitglieder der Company auf der Bühne. Die drei Sätze des Stückes werden als solche getanzt.
Im ersten Teil ging es recht romantisch her, im Zweiten setzen die TänzerInnen die Tragik durch Schreiten um, im Dritten bewegen sie sich zitternd und taumelnd. Die Träume Beethovens die absolutistischen Herrschaftssystems durch bürgerliche Demokratie zu ersetzen hatten sich zerschlagen. Das versuchten die Akteure auszudrücken. 

Kritiken der Anderen: RBB, Berliner Zeitung, FAZ,

- Die Jazz Combo Potsa Lotsa ist nicht nur mit Preisen überhäuft worden, sie ist auch für die Aufführung spannender Projekte bekannt. Die Leiterin Silke Eberhard hat sich diesmal Fragmente aus dem Nachlass des französischen Komponisten André Hodeir vorgenommen und daraus ein Programm zusammengestellt.
Seine Musik ist ein Kind der sechziger Jahre, er arrangierte Jazz, tauglich besonders für verrauchte / verruchte Bars. Für Potsa Lotsa durchaus eine ungewöhnliche Aufgabe, sie improvisieren normalerweise viel.

- Ein Gartenkonzert hat Seltenheitswert. Freunde luden die Band The Beez ein. Die spielen Rock und Pop Covers für das breite Publikum und das mit viel Humor. Gut tanzbar ist die Musik außerdem noch
Der Nachmittag war spaßig und wurde wg. einem Regenguss im Haus fortgesetzt. Dort tanzte ich dann fleißig.

- Mal wieder rief die Leinwand. Da alle darüber reden, ich kenne eigentlich keinen, begleitete ich meine Stieftochter in Oppenheimer.
Ein Biopic, so sagt man in Hollywood zu Filmbiogrfien. Sie versucht, sich dem Leben des Leiters des Manhattan Projekts anzunähern, dem es mit Unterstützung eines großen Stabes und sehr viel Geld gelang, die USA zu einer Atommacht zu machen.
Ging es bei diesem Projekt am Anfang darum, vor den Deutschen die Bombe zu haben, wurde wg. der Kapitulation Deutschlands diese gegen Japan eingesetzt. 
Zu spät, wie Oppenheimes Darsteller bemerkte, der diese Waffe gerne gegen Deutschland eingesetzt hätte. Da stimme ich ihm voll zu. Deutsche, die sich immer noch gerne als Opfer des Krieges sehen, sollten Wissen, dass sie einfach nur verdammt viel Glück hatten. Es fielen ja nur "normale" Bomben auf sie.
Im Film bekommen Oppenheimer und seine MitstreiterInnen nach den Abwürfen auf Nagasaki und Hiroshima Skrupel ob des Höllenfeuer, das sie auf die Erde gebracht haben.
Sie träumen von einer Internationalisierung des Wissens um die Atomspaltung. Damit widersprechen sie dem imperialistischen Interesse der USA, sie werden als Fantasten und Vaterlandsverräter beschimpft. So endet der Traum der Wissenschaftler.