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Auftrieb der Kulturaffinen I.

01.05.2015

So ein Galerien Wochenende kann für KunstliebhaberInnen auch schon mal zum Stress werden. Man / frau kann sowieso nicht alle Ausstellungen besuchen und so stellt sich schnell der Gefühl ein, man / frau hätte das Wichtigste übersehen.
Zum Glück sind I. und ich erfahrene Followers of Art und wissen, nie können wir Alles sehen und geben uns mit dem zufrieden, was mir vor die Iris und I. vor die Linse kommt.

Etwas aus der Art geschlagen war die erste Vernissage. Traditionell zeigen Jorma Huusko und Aku Jääskeläinen am ersten Mai ihre Kunstwerke des letzten Jahres im Finnland-Zentrum. Die beiden Künstler sind Studienkollegen der Architektur aus Oulu, dem Nippel am Bottnischen Meerbusen.

Jorma Huusko, Die Stelle des
Marktplatzes, 2015
Jorma ist ein Freund von I. und auch deshalb besuchen wir diesen Event. Die Arbeiten der beiden sind ansehnlich.
Sympathisch war auch die Spendenaktion der beiden für ein Projekt in Afrika und das Kulturprogramm mit  Musik / Performance.
Dazu wurde leckerer Sekt und Knabberzeug gereicht.


Das richtige Galerien Wochenende begann danach für uns mit einer Vernissage in der Sankt Agnes Kirche in Kreuzberg. Diese wurde 2012 von den GaleristInnen Lena und Johann König und zu einem Ausstellungsraum umgestaltet. Architektonisch ist sie dem Brutalismus zu zuordnen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb so etwas damals chic war.
Der berühmte Architekt Werner Düttmann hat das Gebäude erbrochen.
Aber die Räume sind riesig und wie gemacht für Großformatiges.

Wie geschaffen für die mehrere Quadratmeter großen Bilder von  Katherina Grosse war der Altarraum im ersten Stock.
Wir waren ob der kräftig farbigen Gemälde begeistert.
Man / frau braucht neben genügend Kleingeld leider auch viel Platz an der Wand für die Werke.

Michael Sailstorfer
Knoten (44), 2014
Im Untergeschoss wurde eine Gruppenausstellung präsentiert. Manches war eher läppisch wie die Luftballons von Jeppe Heim, die gelangweilt und langweilig an der Decke hingen. Dessen Stil erinnerte mich fatalerweise an den teuren Plastikmüll von Jeff Koons. Aber auch meine Lieblingskünstlerin Alicja Kwade war dabei, doch in der Menge des Angebotenen fiel mir eine Arbeit von Michael Sailstorfer besonders auf. Er war Preisträger 2012 des Vattenfall (Kohlenstaub + Atommüll) Preises in der Berlinischen Galerie.

Camille Henrot, 2014
Personal Development
Hervorragend fand ich die Skulptur von Camille Henrot. Ihre Arbeiten sind teilweise nett ironisch. Es lohnt sich auf ihre WEB Site zu schauen. Die Künstlerin war mir bis dato unbekannt. Sie ist sehr gut international aufgestellt. Ich glaube, ich muss mir ihren Namen merken.
Dann hatten wir erstmal genug Sichtbares aufgesogen, speisten in einem Restaurant, radelten nach Hause und bereiteten uns auf die kommenden zwei anstrengenden künstlerischen Tage vor.

Fotos © Irmeli Rother