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Konzepte des Lebens

28.10.2012

Patricia Piccini, the comforter, 2010
Ein Teil der Skulpturen schaffenden KünstlerInnen spüren der gesellschaftlichen Tendenz nach, dass die Wissenschaft versucht die Grenze zwischen uns und den Maschinen einzureißen.Viele setzen verderbliche Materialien ein und bilden biologische Prozesse des Wachstums und des Zerfalls in ihren Arbeiten ab.

Thomas Feuerstein
Manna Maschine 2008
Die Ausstellung BIOS im Kolbe Museum umkreiste diesen Komplex .
Der Eyecatcher, auch auf den Plakat zur Ausstellung, war das Wolfskind, das mit einer Art Baby spielt. Der Anblick war etwas erschreckend, erinnerte an ein Abnormitäten Kabinett einer med. Hochschule. Trotzdem stellte sich das Gefühl ein, jemand zu sehen, der eine tiefe Zuneigung zu einem Wesen hat.
In den Behältern links wurde Algensuppe produziert. Guten Appetit, ist wahrscheinlich so lecker wie Fastfood von McDonald.

David Zink Yi, o. Titel
Da freue ich mich auf die schöne neue Welt. Sehr beeindruckend war der künstliche, gestrandete Tintenfisch. Er soll wohl das Ende der Welt ankündigen. Die restlichen Werke fand ich zu sehr am Thema vorbei, als dass ich sie euch zeigen möchte.

Das Motto der Ausstellung "Bios – Konzepte des Lebens in der zeitgenössischen Skulptur" hat der Kurator Marc Wellmann nicht eingelöst. Nur das Wolfsmädchen setzt die Idee wirklich um.

Georg Kolbe, 1922
Tänzerinnenbrunnen
Das ehemalige Atelierhaus vom Bildhauer Georg Kolbe (1877–1947) ist jedoch auch ohne eine aktuelle Spitzenausstellung den Besuch wert. Dieser war zwar ein anpassungsfähiger Künstler, dem es gelang im Kaiserreich, in der Weimarer Republik und im deutschen Reich gut im Geschäft zu bleiben, aber einige seiner Skulpturen sind dennoch bemerkenswert.
Nach dem Wahlsieg der NSDAP wurde er einer der führender Künstler für die Denkmäler des Deutschen Reichs.
Aktiver Widerstand sieht anders aus. 

Leider wurde er dafür nie bestraft und es wurde noch nicht mal sein mit Nazikunst erworbenes Vermögen eingezogen, um Opfer zu entschädigen.
Einige Werke stehen sowohl im Haus als auch im Garten.
In Gartenhaus befindet sich das bezaubernde Café K, das mit leckerem Kuchen, Kaffee und kleinen Speisen lockt.
Im Sommer sind die Außenplätze auf der Terrasse sehr beliebt und begehrt.

Im weiten Umkreis gibt es so ein Juwel nicht. Um die Ecke vom S-Bahnhof Heerstrasse gelegen ist auch der Teufelsberg nicht weit. Wer einen Ausflug mit einem Caféhausbesuch verbinden will, sitzt hier richtig.

ehem. Abhörstation der USA auf dem Teufelsberg
© Axel Mauruszat