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Bossa Nova , Theater, das Fressen und moderner Jazz mit etwas Wehmut

 14.04.2022

 - Die brasilianische Botschaft in Berlin ist für ihre hochwertigen Konzerte bekannt. Sie sind immer kostenlos, so man / frau Plätze ergattert. Ich hatte wieder mal Glück.
Manassés de Sousa wusste uns mit den Spiel auf seiner 12 saitigen Gitarre zu erfreuen. Die gespielten Songs waren meist stilistisch in der Art der Bossa Nova. Neben Eigenkompositionen hörten wir Stücke von Chico Buarque, Jacques Brel und  Baden Powell. Nach seinen Solis holte er seinen Sohn Jorge de Sousa auf die Bühne, der ihn mit seiner Querflöte unterstützte. Dazu gesellte sich dann noch der bekannte berliner Braslianer Jabuti Fonteles mit seiner E-Gitarre. Der hat schon bei meiner Hochzeit gespielt. Es war ein musikalisch sehr gelungener Abend.

- Das Maxim Gorki Theater lud zu "Eine Zusammenfassung von allem..." ein. Das Stück ist die theatralische Umsetzung des gleichnamigen Romans von  Rasha Abbas.
In diesem beschreibt sie in Kurzgeschichten Leben und Flucht aus Syrien und Ankommen in Europa. Aber nicht als lineare Erzählung, sondern eher in wilder wirren Fantasien. Beabsichtig ist dabei, dass einem die Sätze wie Maschinengewehrsalven in der Kopf schießen. Also nicht die entspannende Urlaubslektüre für den Liegestuhl am Strand.
Meist habe ich Schwierigkeiten bei Lesen solcher Texte, doch im Theater gefallen sie mir.
Im Stück wirbelte die vier SchauspielerInnen über die Bühne, kurze Textsequenzen lösten sich Tanzszenen ab. Dazu lief laut Techno Muke und Videofilme, wie aus Games, flimmerten über die Leinwand. Gesprochen wurde Arabisch, Englisch und Deutsch, die Übersetzungen wurde projiziert.
Das Tempo war so hoch, dass es mir kaum möglich ist, mich an Einzelheiten zu erinnern, das Stück hatte eher den Charakter eines reissenden Flusses, aber ich ließ mich davon treiben und das tat gut.
Ich fand die Umsetzung der Buchvorlage sehr gelungen.


Kritik zum Buch: Deutschlandfunk, Perlentaucher,

Kritiken zur Aufführung: RBB, Tagesspiegel, TAZ

- wenn ich ins Theater gehe nutze ich oft die Gelegenheit für einen Abstecher in die jeweilige Kantine des Hauses. Ihr wollt wissen wo die sind, hier kommen die Infos. Meist hängen dort MitarbeiterInnen rum, die über Lautsprecher aufgefordert werden, an ihrem Einsatzort zu erscheinen. Eine witzige Atmosphäre zum Einstimmen auf das was da kommen mag.

- Beim Besuch der Kulturbrauerei in Prenzelberg bietet es sich einen Aufenthalt im kleinen französichen Restaurant La Muse Gueule einzuplanen. Das ist preisgünstig und Essen und Trinken sind gut.

 - Im Panda in der Kulturbrauerei, hörte ich die Jazzcombo BROM. Ein tolles Trio aus Saxophon (Alexander Beierbach), Schlagzeug (Christian Marien) und Jan Roder (Bass). Obwohl sie vom Notenblatt spielten, improvisierten sie auch fleissig.
Es hätte für mich ein toller intimer Abend in den kleinen Klub sein können und musikalisch war ich durchaus zufrieden, doch leider warten neben mir nur drei zahlende Gäste anwesend. Nun,- die Band hatte offensichtlich  trotzdem Spaß beim Auftritt, wahrscheinlich haben die Musiker noch andere Einnahmequellen, aber 4x 10 € sind für ein Konzert einfach zu wenig.
Leider habe ich kein Konzept wie dies zu ändern wäre, außer das ihr aus den Sofas aufsteht und in Konzerte geht, mindestens kauft Musik!