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Alles nur Theater?

 07.05.2022

  - Das Stück Die toten Freunde (Dinosauriermonologe) sah ich im Deutschen Theater. Es war ein Gastspiel des Pfalztheater Kaiserslautern.
Zum Inhalt: Fünf weibliche Dinosaurier hängen auf der Erde in 200 Millionen Jahren  rum. Der Planet ist fast kahl, es stehen noch ein paar Birken rum und überall gibt es kleine aktive Vulkankrater.
Die Damen haben zwar das ewige Leben geschenkt bekommen, langweilen sich aber zu Tode. Sie streiten zwar ausführlich, doch auch das hat keinen Unterhaltungswert mehr für sie.
Da taucht ein Wesen auf, dass auf zwei Beinen daherkommt, hüpft und springt, singt wie ein Vogel, es verstört die Echsen heftig. So weit, so märchenhaft, mehr will ich nicht verraten.

Kritiken der Anderen: Nachtkritik, Rheinpfalz, NDR,

 - Im Club b-flat sah und hörte ich Pippo Miller, ein Duo das sowohl im Jazz, als auch in der Weltmusik Zuhause ist. Die Beiden sind Pier Paolo Bertoli am Akordeon und Lutz Wolf am Flügelhorn.
Eine eher ungewöhnlich Kombination von Instrumenten.
Es war ein vergnüglicher Abend.


 - In der Galerie Under the Mangotree im Akazien-Kiez schaute ich Fotos aus Indien an. Der Fotograf Amit Pasricha stellte unter dem Titel Managing Hope hauptsächlich Panoramafotos aus.
Während der Vernissage war er per Skype dazu geschaltet und berichtete uA. von seiner Initiative Lost&Found mit der er versucht Baudenkmäler vor dem Verfall zu sichern. Davon gibt es wohl viele in Indien.
Leider zeigte er die Realität in Indien nur begrenzt. Etwas viel Tourismuswerbung, etwa wie wenn ein Bildband über Berlin die tausenden Obdachlosen, die überall herumliegen, vergisst.
Die Bilder könnt ihr bis zum 12.07. besichtigen, Mi.- Fr. 15:30-18:30 u. Sa.+So. 13:00-16:30.


- Drei Uraufführungen im Theater hintereinander am selben Abend haben Seltenheitswert. Bei der langen Nacht der AutorInnen am Deutschen Theater passiert so etwas.
Es dauerte von 18:00 bis 23:30, allergings gab es zwei Pausen. Da war gutes Sitzfleisch gefragt.
Ich sah:

1. Dem Marder die Taube
Eine Geschichte aus Elmshorn, zwei Frauen eine Eingeborene (Pflegekraft) und eine Zugezogene aus Berlin lernen sich durch einen Zufall kennen, usw. Es passierte für mich nichts interessantes.
 Es ist nicht so das Stücke für mich immer einen Sinn haben müssen, auch Nonsens kann spannend sein, aber dieses empfand ich als Bedeutungsleer. Vielleicht bin ich aber auch zu sehr Grossstadtmensch um die Probleme der Menschen in der Provinz zu verstehen. Meinetwegen muss der Text nicht mehr als dramaturgische Vorlage genutzt werden.
Ich verschlief die Hälfte der Vorstellung, auch eine Form der Kritik.

2. Gaia am Deutschen Theater
Diese Welt in der wir leben hat im Stück ihr Ende gefunden, ihre Schöpferin Gaia aus der griechischen Götterwelt hat es beschlossen. Irgendwie ist aber ein Fehler passiert und im Schauspielhaus Göttingen brennt noch Licht und MitarbeiterInnen sind noch lebendig.
So bricht Gaia auf, auch diesen das Licht aus zu blasen.
Die SchauspielerInnen spielten ums Überleben. Das Stück gefiel mir gut, auf der Bühne war einiges los.

3. Verführung
Hier traten auf: ein Heiratsschwindler im Knast, seine Therapeutin, die ihn über Jahre betreut hat und seine angebliche Tochter, die ihm als Komplizin seine Beute abjagen will. Es war spannend zuzuschauen, wie der Mann versuchte die Frauen zu manipulieren, aber am Schluss von der "Tochter" herein gelegt wird. Ein sehr gut gemachtes Kammerspiel, mit sehr interessanten Irrungen und Kanten.
Das Stück gehört meiner Meinung nach auf den Spielplan.