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Akte R.

06.01.2011

Vor dem Theater besuchte ich das süße, mit Gegenständen der 50er - 60er Jahre eingerichtete Café Sorgenfrei in der Golzstrasse beim Winterfeldplatz. Unbedingt anschauen, wenn man/frau in der Gegend ist. Auch Kaffee und Kuchen sind sehr lecker.


Der Stil wird perfekt durchgehalten, sogar die Hintergrund Musik stammt aus dieser Zeit. Einstmals hasste ich Schlager, aber aus der zeitlichen Distanz und mit einiger Paartanz- Erfahrung bin ich milder gestimmt.

Im Theater Strahl traf ich T. und Freundin. Wir sahen ein Stück, das die bitteren Erfahrungen eines Schwulen aus der DDR zum Thema hat. Mario R. hatte sich in einen schwulen Westberliner Politiker verliebt und die Stasi versuchte ihn als Informanten abzuschöpfen.

Nach seiner Weigerung machte der DDR Geheimdienst ihm das Leben schwer und nach einem Fluchtversuch landete er im Knast.
Die BRD kaufte ihn frei, aber als er dann seinen Lover besuchte, musste er feststellen, dass dieser Frau und Kind hatte.

Die drei Schauspieler schafften es in wechselnden Rollen in einem minimalen Bühnenbild die Perversität der DDR aufleben zu lassen. Der verdiente Beifall war laut und lang. Die folgende Diskussion mit der wirklichen Person hinter der Geschichte war spannend.