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Drinnen und Draussen

 06.09.2021

1. Efrat Alony mit Band im a-trane

Was für eine Stimme, Efrat Alony sang Poetry, zum Teil selbst geschrieben, begleitet von einer fantastischen dreiköpfigen Band (Frank Wingold- gitar, Henning Sieverts- bass, Heinrich Köbberling- drums). Efrat Alony´s Gesang hat eine starke Ausdruckskraft.
Manchmal hat Corona auch seine guten Seiten, dass a-trane war nicht so dränglig voll wie vor der Pandemie, nur Sitzplätze waren erlaubt. So verbrachten wir einen ruhigen Abend mit tollem Jazz.
Leider wurde die Veranstaltung von der israelischen Botschaft gesponsert, ich finde vom Apartheitstaat sollte frau/man keine Unterstützung annehmen.

2. Drei Groschen Oper im Berliner Ensemble

Ein so oft gespieltes und damit möglicherweise ausgelatschtes Stück auf die Bühne zu bringen, dazu gehört Mut. Doch im Haus fand die Uraufführung statt und das Haus Theater wurde nach dem Krieg von Berthol Brecht geleitet, so war das wohl unausweichlich nötig.
Doch wagte sich wohl keiner der ständigen RegisseurInnen an das Stück, der Leiter der Komischen Oper, Barrie Kosky, durfte sich versuchen, nach dem Motto: die drei Groschen Oper ist ja schließlich ein Musical. So konnte nix schief gehen und ging es auch nicht.
Doch mir war das Stück zu altbacken inszeniert.
Die Beliebtheit des Musicals führt dazu, dass ich fast alle Gassenhauer daraus mitsingen konnte. Denn Rest der ZuschauerInnen brachte es leider dazu, nach jedem Lied applaudierten. Diese dauernden Unterbrechungen zerstörten jedoch den Fluss der Handlung.
Das Alles kann frau/man nicht dem Orchester und den SchauspielerInnen vorwerfen, sie schlugen sich mehr als wacker.

Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Zeit,

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3. Transform vom Halbe.Welt im Bahnhof Halbe

Wer bei Halbe nur an die Deutschen Idioten denkt, die vor dem Ende des Dritten Reichs bei Halbe noch dieses retten wollten und an die Naziaufmärsche denkt, die am Volkstrauertag ihre Helden ehrten, denkt zu kurz.
Halbe hat auch einen Ausstellungsraum für Kultur im Bahnhof. Klein aber fein und der Besuch lohnt sich.


4. Counterblast im Körnerpark

Da merke ich wieder mal, dass der Sommer zur Neige geht, wenn das das letzte Mal Musik im Rahmen von "Sommer im Park" erklingt.
Diesmal sorgte Counterblast, eine kleine Bigband um den Trompeter Paul Schwingenschlögl, für die musikalische Unterhaltung. Sie präsentierten ein Mischung aus Jazz, Soul und Rock und kamen damit beim Publikum gut an. Es wurde getanzt!

5. Don Giovanni in den Prinzessinengärten

Die Neuköllner Oper und das Stegreif.orchester richteten dieses Singspiel aus. Sie haben im Titel den Don wohl weggelassen weil, zumindest in der Mozartoper, er kein feiner Herr war. Getrieben von dem Wunsch alle Frauen der Erde zu verführen, welcher Mann träumt nicht davon, hinterlässt er viel verbrannte Erde.
Die Aufführung fand Abends auf einen Friedhof an der Hermanstrasse statt.
Im ersten Aufzug wurde der Mantel vom Frauenverführer in einer Prozession, begleitet von Trommeln und Streich- und Blasinstrumenten, aus der Friedhofskapelle getragen.
Schnell wurde es Dunkel und ZuschauerInnen und Mitwirkende zogen über zwei Stationen zu Platz, wo das Spektakel seinen Höhepunkt fand.
Die Atmospäre wirkte gespentstisch, wir BeobachterInnen bewegten uns im Dunkeln über den Friedhof, die Wege waren nur spärlich ausgeleuchtet.
Während der ersten Stationen wurde der tote Giovanni, eigentlich lag nur sein Mantel auf der Sänfte, von seinen ehemaligen Geliebten und von seinem Diener heftig beweint.
Am Hauptort tauchte er dann wieder lebendig auf. War dann sofort wieder als Verführer unterwegs, wurde aber auch Hassobjekt.
Frauen umschwärmten ihn, wie Motten das Licht.
Im Anschluss gab einen Leichschmaus mit Party, aber zwischendurch wurde auch sein Diener gelyncht.
Das Stück war sehr unterhaltsam und SängerInnen und MusikerInnen waren Spitze.
Es gibt noch ein paar Aufführungen, unbedingt hingehen!

Kritiken der Anderen: TAZ, Tagesspiegel,