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Trockenes Wasser

 20.07.2022

 - Bei der Wassermusik im Haus der Kulturen der Welt handelt es sich um eine meist trockene Veranstaltungsreihe am Ufer der Spree. Das Wetter spielte mit, wir konnten die Musik auf der Dachterasse genießen.
Thematisch lag diesmal der Fokus auf dem Missisipi Delta, auf Musik aus und Filmen über diese Region.

Den ersten Gig bestritt die Songwriterin Sunny War. In der Regel bin ich von Menschen die Solo zur Gitarre singen wenig begeistert, denn deren musikalische Vielfalt ist doch faktisch sehr begrenzt. Die junge Dame war eine Ausnahme von der Regel. Sie beherrschte ihr Instrument sehr gut und ihre Stimme war fantastich.

Es folgte ein mehr am Afrobeat orientiertes Orchester. Kumasi hat sich nach der zweit größten Stadt Ghanas benannt. Mit ein wenig Funk gemischt ist dieser Stil gut tanzbar.

Die Reihe Wassermusik läuft noch bis zum 6. August mit Filmen und Musik im Haus der Kulturen der Welt.

- Endlich, schon seit Jahren wollte ich zu einer Lesebühne mit Lea Streisand, es hat jedoch nie geklappt. Im Rahmen des Berliner Kultursommers trug sie ihre Texte im Strandbad Plötzensee vor.
Dort konnte ich ihre Geschichten hören. Diese sind mal lustig, mal melancholisch, aber immer spannend. Sie reiste mit ihrer Lesebühne Rakete 2000 an. Ihre Mitstreiterinnen Insa Sanders und Eva Mirasol trugen weitere Texte vor. Es wurde ein interessanter und entspannter Abend im Liegestuhl mit Seeblick.

- Umsonst und Draußen und im Sommergarten vom Club Quasimodo. Dort gibt es regelmäßig Konzerte (siehe der Kalender auf meinem Blog)
Diesmal spielte das JOHANNES BARTHELMES QUARTET auf.
Das sind Johannes Barthelmes, saxophones / Davide Incorvaia, piano / Ben Lehmann, bass / Jan Leipnitz, drums. Besonders gefiel die Zusammenarbeit von Saxophon und Schlagzeug. Es war ein vergnüglichen Spätnachmittag. Wohl wg der Hitze hielt sich der BesucherInnenandrang in Grenzen, Schade.


- Eigentlich entdecke ich gerne Neues und vermeide zuviel Altvertrautes, doch bei der Künstlerin Louise Bourgeois kann ich nicht Nein sagen.
Also besuchte ich zum dritten Mal eine Ausstellung mit Ihren Werken, diesmal im Martin-Gropius-Bau.
Dortl werden die textilen Arbeiten von ihr gezeigt. Zum Stoff fühlte sie sich hingezogen, weil ihre Eltern Teppiche restaurierten.
Diesmal gefiel mir das Gezeigte gut und es wurde auch excelent präsentiert.
Die Ausstellung läuft noch bis zu 23. Oktober, der Besuch lohnt sich.

- Das das Leben hart sein kann wissen Wohnungslose, eine Reportagen berichten über ihr Überleben am Leipziger Hauptbahnhof.

Folge 1
Folge2

Dass sie so ein tristes Leben führen müssen, liegt wohl auch an der Immobilienwirtschaft und den von ihr gekauften Politikern. Wenn das postulierte Prinzip Bauen, Bauen und nicht auf die Preise schauen, dann wird es der Markt schon richten funktionieren würde, bräuchte sich die SPD nicht sorgen, weil ihr die WählerInnen weglaufen. Ich sage nur: Deutsche Wohnen enteignen!

Schlag in die Magengrube

 10.07.2022

 - Es gibt es wieder, nach der Corona "Pause", das Bergmannstr. jetzt Kreuzbergstr. Fest.
An drei Tagen wurden viele Konzerte auf zwei Bühnen geboten. Ich sah nur zwei Auftritte, die Bands fand ich bemerkenswert.

Als erstes sah und hörte ich Raumschiff Jazz.

Die zweite Band war Balkan Spirit Ensemble.

Das musikalische Angebot war gut, leider werden die Verkaufsstände von mal zu mal uninteressanter. Bis auf wenige Ausnahmen die ewig gleichen Wurstbratereien und Bierstände in großer Zahl. Gähn!

- Die Theater Texte von Sarah Kane sind extrem. Es ging also heftig zur Sache im Berliner Ensemble bei Phiadras Liebe.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Königin begehrt ihre Stiefsohn und Prinzen sehr. Dieser ist insgesamt gelangweilt und lehnt ihre sexuellen Angebote ab. Deshalb begeht die Königin Selbstmord, aber nicht ohne ihren Stiefsohn im Abschiedsbrief der Vergwaltigung zu bezichtigen. Dieser gibt die Tat, die er nicht begangen hat, gerne zu. Wohl deshalb weil so ein wenig Aufregung in sein Leben kommt. So wird er am Ende von einen Mob gelüncht.
Sexszenen und die bestilische Grausamheiten werden von der Autorin ausführlich ausgebreitet, so das sich ein Horrortrip entfaltet. Das Stück ist nichts für zarte Gemüter. Es kommt ein wenig wie ein Schlag in die Magengrube daher.
Trotzdem war das Theater ausverkauft, was wohl an der Leistung und der Bekanntheit der Schauspielerin Stefanie Reinsperger liegt. Sie stemmt den Abend als Solo Performance.
Dabei spricht sie sowohl den Text der Königin als auch ihres Stiefsohns.
Das ist eine Super Leistung!
Sie hat den Helene Weigel Theaterpreis nicht umsonst gewonnen.

Wenn man / frau sie betrachtet ist sie körperlich eher ein Wonneproppen, ein wenig eine Traumfrau für mich, aber sie entspricht dem Twiggy Mainstream nicht.
Dort sind halb verhungerte Models gefragt, der sogenannte Heroin Schick ist immer noch angesagt.
Misogyne Männer beschimpften und verspotteten sie deshalb regelmäßig. Aus Empörung darüber entstand ihr erstes Buch mit dem Titel "Ganz Schön wütend", dass vor kurzen erschienen ist.
Ich lese es gerade.

Krtiken der Anderen: Süddeutsche Zeitung, DasKulturblog, Kultur Extra

- Jazz in the Garden im Jüdischen Museum ist immer einen Besuch wert. Die Musik dort ist klasse vielfältig und das Ambiente sympathisch.
Diesmal sahen wir das Ron Minis Trio im Lichthof, das Wetter war für den Garten zu unbeständig.
Die Band bestand aus Ron Minis (piano) · Bar Filipowicz (bass) · Yogev Gabay (drums). Unter den dreien tritt der Pianist hervor. Er ist eine Virtuose an seinem Instrument, streut aber auch mal mit der E-Gitare Heavy Metall ein. So wechseln sich melodiöse Sets mit heftig lauten ab.
Der Auftritt war unterhaltsam und die Konzerte der Reihe
kosteten sogar nix.