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Das letzte aus 21

30.12.2021

Wenn Kälte- und Coronawelle zusammen treffen ist es draussen ungemütlich, man/frau bleibt lieber daheim. Aber ich habe immer Hummeln im Hintern und suche nach risikoarmen Kunstereignissen.

1. Im Willy-Brandt-Haus  sah ich die Ausstellung "Sony World Photography Award". Diese zeigt in verschieden Kategorien die von Jurys ausgewählten Fotos des Jahres.

The Moon Revisited by Mark Hamilton Gruchy

Viele Arbeiten waren spannend anzusehen. Der
Gewinner in der Kategorie Professionell / Kreativ montierte fantasievolle Situationen auf unserem Trabanten, dem Mond.
Der Fotograf zeigt viele gelungene Einfälle zum Thema.

Diese jährlich stattfindende Ausstellung habe ich schon mehrfach besucht. Oft fand ich die Fotos zu aufgemotzt, sprich am PC wurde die Farbigkeit für meinen Geschmack zu übertrieben nachgearbeitet. Diesmal war es angenehmer, dass die Farben zum Teil zurück genommen waren.
Die Ausstellung ist noch bis zum 12.01.2022 von Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Voranmeldung und 2G sind gefordert. 

2a. In der Hauptausstellung zeigte die Berlinische Galerie Malerei vom Ferdinad Hodler. Der lebte um die Jahrhundertwende 19. / 20. u.a. auch in Berlin. Das ist das Kriterium, in der BG einen Künstler vorzustellen.

Ferdinad Holder begann als Landschaftsmaler, wurde dann stark vom Jugendsstil beeinflußt und entwickelt sich danach zu einem der Hauptvertreter des Symbolismus.


Wir hatten eine Führung durch die Ausstellung gebucht und kamen dadurch zu einigen neuen Erkenntnissen über den Künstler.
Besonders interessant fand ich, dass er, trotz seiner schweizer Herkunft, als deutscher Künstler angesehen wurde, bis er Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht kritisierte. (Die Kathedrale von Reims war im September 1914 durch deutschen Artilleriebeschuß zerstört worden). Danach wurde u.a. das von ihm geschaffene Wandgemälde in der Universität Jena verhängt.

2b. Ebenfalls im Haus wurden Skulpturen von Luise Stomps gezeigt.

Diese Bildhauerin hatte ich bisher nicht auf den Schirm.
Ich denke das sie auch deshalb vom Verborgenen Museum ausgewählt wurde.
Sie scheint eine der Künstlerinnen zu sein, die vom männlich dominierten Kunstbetrieb ignoriert worden sind.
Zwar ist ihr Grab auf dem Friedhof Zehlendorf seit 1990 ein Ehrengrab der Stadt Berlin, trotzdem wurde sie systematisch vergessen.
Ich hoffe diese Ignoranz ist jetzt vorbei, ihre Skulpturen sind nämlich klasse.

Die Ausstellungen in der Berlinischen Galerie sind beide noch bis zum 17.01.2022 zu besuchen.

3. Auf dem Tempelhofer Feld gastierte das Berlin Circus Festival. Ungewöhnliche Zirkuse aus aller Welt gaben sich die Ehre. Von allen meinen nichtdeutschen Geliebten ist eine kleine Liebe zu deren Heimatländern übrig geblieben, so entschied ich mich für eine finnische Truppe.
Ihr Name "Mad in Finnland"deutete schon an, dass es sich um eine etwas verrückte Truppe handelte.
Die sieben Frauen boten wenige aber gute zirzensische Leistungen, aber ihre Karikatur der finnischen Seele hatte Witz und Humor.  Die Sportbegeisterung, die Armee und die Tanzwut der Finnen wurden ordentlich durch den Kakao gezogen. Das war Spitze!

4. Für mich fand das letzte Konzert in 21 im ZigZag Jazz Club statt.  Lisa Bassenge - Vocals (D), Joe Smith- Drums (USA), Larry Porter - Piano (USA), Andreas Lang - Bass (DK) spielten auf zu einem Tribut an Billie Holliday.
"Lady sings the Blues" passt bei Lisa Bassenge wie die Faust aufs Auge. Ihre Interpretation der alten Lieder war gelungen. Die Unterstützung durch ihe Kapelle war sehr gut.
Es war ein schöner und viel beklatschter Auftritt.