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Top und Flopp

01.04.2013

Wir besuchten zwei Fotoausstellungen im Martin-Gropius-Bau.
Dank des Faible meiner Liebsten für Geknipstes ist das Medium stärker in meinen Blick gerückt.

Michael Schmidt, o.T.
Leider war eine der Ausstellungen grottenschlecht. Unter dem Thema Lebensmittel waren 134 Bilder von Michael Schmidt zu sehen.
Diese waren nicht nur ohne Infotafeln gehängt, eine thematische Aufteilung war nicht zu erkennen und teilweise waren die Fotos noch unscharf. Die selbsterklärte Absicht war "... uns zu zeigen, wie entfremdet wir von dem sind, was auf unserem Teller liegt."
Das kam bei uns so nicht an. Wir erkannten auf beinahe allen Fotos das Motiv und fühlten uns ihm nicht entfremdet.

Michael Schmidt, o.T.
Vielleicht weiß der Kurator Markus Heinzelmann zu wenig wie das Hackfleisch aussieht, das in seine Fertig-Lasange gemischt wird, doch uns brachten die Fotos Null Erkenntnisgewinn. Wüsste ich es nicht besser, dächte ich die Hängung wurde von der Spedition vorgenommen.

Michael Schmidt, o.T.
Thematisch gab es keine Bezüge in den einzelnen Räumen, in mindestens drei Räumen hingen Fotos von grünen Gurken, Außenaufnahmen von Ställen und von LandarbeiterInnen. Einen großen Teil der Produkte kennen wir aus dem Supermarkt und wie sie produziert werden, von Besuchen auf dem Land.

Auch wenn Michael Schmidt in Wikipedia als einer der Vertreter der modernen sozialdokumentarischen Fotografie gepriesen wird und schon eine Einzelausstellung in der MoMa in New York hatte, erzeugten seine Fotos nur Langeweile und es war eine Frechheit für das Anschauen auch noch bezahlen zu müssen.
Zum Glück braucht ihr das Unglück nicht betrachten, es lief nur bis zum 1. April und wurde nicht verlängert.
Nach deutschen Schulnoten eine klare 5- von meiner Liebsten und mir.

Die zweite Ausstellung mit Arbeiten von Margaret Bourke-White besuchten wir vor der oben genannten. Ihre Fotos sind sicher auch als sozialdokumemtarisch zu bezeichnen. Nur verfügte sie über das fotografische Wissen dies in Bilder umzusetzen.
Sie begann in den 30ern des letzten Jahrhunderts mit Reportagen aus der Arbeitswelt, wurde später Kriegsberichterstatterin bei der US Airforce. Als solche dokumentierte sie das befreitete KZ Buchenwald bei Weimar und die Opfer der Deutschen BarbarInnen.

Sie war Zeugin als die AnwohnerInnen gezwungen wurden sich ihr Werk anzusehen und die Leichen zu bergen.
Sie fotografierte aber auch die Opfer. Rechts trauert ein Mitgefangener um einen im Stacheldraht verreckten Kameraden.
Sie selbst sagt, dass sie das, was sie fotografierte, erst in der Dunkelkammer langsam zu begreifen begann.

In dieser Ausstellung waren die Fotos thematisch und zeitlich geordnet, jedes war mit einer Infotafel versehen und die Zusammenhänge wurden aufgezeigt.
Nach deutschen Schulnoten eine klare 2+ von meiner Liebsten und mir.


So erfreuten wir uns noch etwas der verrückten Architektur des Hauses und befeuert durch die guten Aufnahmen der Fotografin versuchte ich mich am Potsdamer Platz als Hobby Fotograf.