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Wem die Kirschen blühen

10.05.2011

Ich besuchte das Theatertreffen 2011 in den Räumen der Berliner Festspiele.
Leider hatte ich keine Karten für weitere Vorstellungen ergattern können.
Als ich an ersten Verkauftag anstand war der Rest schon ausverkauft.

Ich sah den Kirschgarten von Anton Tschechow.
Das Stück beschreibt anschaulich die Agonie des Adels in Russland vor der Revolution. Als Klasse behindern sie nur noch den "Fortschritt".


Die Geschichte:
Eine Adelsfamilie besitzt einen wunderschönen Kirschgarten, der aber keinen Profit mehr ab wirft. Alle brauchen Geld, um ihren Lebensstil zu finanzieren, aber wollen auch an ihrem Besitz als Zeichen realer Macht festhalten.
Am Schluss ist der Kirschgarten an einen ehemaligen Leibeigenen verkauft und die Adelsgesellschaft reist ab, überlässt den neuen Ausbeutern das Feld..
Toll ist, wie genau und detailreich Tschechow die einzelnen Charaktere beschreibt.
Die Inszenierung des Schauspiel Köln setzte diese Geschichte als Totentanz der abtretenden Klasse um. Die Gesellschaft tanzte auf der sich drehenden Bühne immer im Kreis. Ein sehr passendes Bild dazu.

Kritiken der Anderen:
Kölner Stadt Anzeiger, Deutschlandradio Kultur,


Stolpern tut gut

10.05.2011

Vor dem Haus einer Freundin wurde ein Stolperstein verlegt. Dort in der Björnsonstrasse 1 hatte Erna Lustig gelebt, bevor sie von den Deutschen 1943 in Auschwitz ermordet wurde.
Um an Menschen wie sie zu erinnern, soll man / frau "stolpern".

Der Initiator der Stolperstein Bewegung ist der Künstler Gunter Demnig. Er startete die Aktion 1997 in Kreuzberg und diese hat mittlerweile einen Siegeszug durch Europa angetreten. In den Niederlanden, in Tschechien und in Österreich liegen Steine.
Nach der Verlegung wurde die Tote gewürdigt. Viele AnwohnerInnen waren zugegen.
Wer heraus bekommt, welche von den Deutschen Ermordeten in seinem Haus wohnten,  braucht sich nur beim Künstler zu melden. Stein und Verlegung kosten 95 Euro.