Nach einem guten Frühstück wurden wir von Augensterns Freundin zur Didrichsen Villa chaufiert. Ein Flachbau im Stil der Architektur der Moderne der 50er Jahre.
Die Didrichsens waren ein Fabrikanten- und Sammlerpaar, die ab 1900 Kunst sammelten.
Eila Hiltunen, ohne Titel, 1975 |
Die aktuelle Ausstellung in der Villa ist dem finnischen Maler Hugo Simberg gewidmet. Dieser lebte von 1873 bis 1917 und verbrachte viele Sommer in einer Villa auf der Halbinsel Niemenlautta in Karelien. Viel dort Gemaltes war zu sehen.
Hugo Simberg, Der verwundete Engel, 1903 |
Als wir danach in der Innenstadt ankamen, besuchten wir zuerst im Lasipalatsi (Glaspalast), einem doppelstöckigen Flachbau im Stil der Fünfziger, das Cafe Lasipalatsi.
Nach Hühnchen mit Reis und Salat kehrten unsere Kräfte zurück.
Das Haus ist gut erhalten, in Finnland wird mit Juwelen der Architektur klug umgegangen.
Eero Järnefelt, Brandrodung, 1893 |
Dort gibt es jetzt wieder eine Garderobe, hatte ich doch im Jahr zuvor auf einen Besuch verzichtet, wir konnten unsere Koffer damals nicht abgeben.
Meckern lohnt sich doch.
Thomas Anschutz, Pause der Metallarbeiter, 1880 |
Helene Schjerfbeck, 1881 A Boy Feeding his Younger Sister |
Die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Finnish Art Society begann Studenten auszubilden und erwarb den Grundstock der Sammlung.
Dort sahen wir auch Bilder von Hugo Simberg wieder.
Mich beeindruckten die Bilder der 1862 geborenen Malerin Helene Schjerfbeck besonders.
Ihre Kinderportraits sind sehr anrührend.
Kari Caven |
Zuerst kehrten wir auf einen Roten im Café ein. Dort beeindruckte uns das Kunstwerk aus Blechpfannen.
Danach wechselten wir in das Theater Zodiak, in dem das Tanzstück In Human Disguise gezeigte wurde.
`In menschlicher Verkleidung` lautet die Übersetzung. Vier unbekleidete Frauen agierten miteinander. Das Stück war total langweilig, es war eine der unverständlichen Performances. Augenstern und ich ertrugen es aber bis zum bitteren Ende.
Vier Nackte, die auf der Bühne herumlaufen, erzeugen alleine noch nichts Spannendes.
Die Freundin aus Helsinki, die uns die Karten besorgt und das Stück empfohlen hatte, traf aber keine Schuld an dem Reinfall, sie hatte das Stück selbst nicht gesehen.