12.05.2012
Wir zogen wie letztes Jahr auf die Lange Buchnacht Oranienstrasse . Dort kann man / frau sich das selber Lesen ersparen, es wir vorgelesen. Meist bieten die Leseorte ein Dach über dem Kopf, günstig gute Getränke und machmal auch Kulinarisches. Über vierzig Orte mit bestimmt 200 Lesungen waren diesmal dabei.Gemeinerweiser können wir uns nicht teilen und trennen wollen wir uns schon garnicht. So begann ich mit meiner Liebsten den Abend in der Spelunke Elefanten direkt am Heinrichplatz.
Leider war es wie fast überall brechend voll und so lauschten wir meinen herzallerliebsten Brauseboys im Stehen. Sie trugen erbauliche Geschichten aus ihrem Leben und aus dem Wedding vor.
Nervig war aber, dass wie fast überall in SO36 in den Kneipen geraucht wurde.
Naja, auf die Art hat man wenigstens einen guten Grund am nächsten Tag Haare zu waschen und Klamotten zu wechseln.
Wir zogen in die nächste Lokalität. Im Drogengeschäft Schnapphahn war es sehr viel ruhiger, Stühle waren frei und es wurde nicht gequalmt. Es war gemütlich und ich traf auch noch einen Bekannten aus Häuserkampfzeiten. Der erste Vortragende trug Poesie einer kanadischen Autorin vor.
Vom Inhalt her bekam ich Angt, dass ihr Selbstmord nicht fern ist. Aber ihr deutscher Verleger trug ihr Werk so wacker vor, dass vieleicht noch Hoffnung besteht.
Der Nächste war ein Autor selbst. Florian Günter ist auch Herausgeber der Zeitung Drecksack.
"Ja Frauen sind schwierig ..." war eine seiner zentralen Aussagen. Da kann Mann ja nur zustimmen. Sehr spannend fand ich seine Texte nicht, aber wegen der heftig prolligen Sprache hatten die anwesenden BildungsbürgerInnen wenigsten was zu lachen.
Es folgten Johannes Jansen und Scardanelli. Nach deren Lesungen hatten wir genug vom Weltschmerz und leckeren Rotwein genascht und ließen uns von der BVG nach Hause tragen.