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Nur für Erwachsene

 24.08.2020


Radio 1 ist einer der "Hauptstadtsender", im Sommer bieten er Sendungen live, in diesem Jahr unter Hygiene Bedingungen Umsonst und Draußen im Sommergarten des Franz Club.

Im den zwei Stunden Programm stellte der Sender die Band hackedepicciotto und Hilmar Klute mir seinem neuen Roman Oberkampf vor.

Das Duo Axelander Hacke und Danielle de Picciotto erzeugte spannende Klänge mit Obertongesang, Gitarre, Drehleier, Hackbrett, Geige und Elektronik Equipment. Sie spielen seit zwanzig Jahren gemeinsam und überzeugten durch ihre Live Präsenz.









Im Anschluss wurde gelesen. Oberkampf ist ein Stadtteil von Paris und dort treffen ein junger und ein alter Schriftsteller aufeinander. Alles vor dem Hintergrund der Al-Qaida Morde vom 7. Januar 2015. Ein kluger und sprachlich gewandter Roman.










Kritiken zum Buch: Deutschlandfunk, Berliner Woche, Lesen macht Glücklich

Jazz auf dem Dach

 08.08.2019


By Dirk Ingo Franke - Own work, CC BY-SA 4.0,
 https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=40591177









Seit ein paar Jahren findet die Reihe "Jazz on the roof" regelmäßig im Cafe Haberland statt. Das befindet sich auf den Dach des U-Bahnhofs Bayrischer Platz. Ein hübscher Platz im sonst etwas verschlafenen Bayrischen Viertel.

Kuratiert wird die Reihe von zwei Kennern der Berliner Jazzszene. Das Cafe sorgte für corona kompatiblen Musikgenuss.

Diesmal an den Instrumenten:
Atrin Madani - vocals
Stefan Grütter - gitarre
Carmelo Leotta - kontrabass

Alles exzellente Musiker und das Zusammenspiel war sauber, doch mir war die Musik zu cafehausmäßig.

Der iranisch stämmige Sänger sang zwar sehr kraftvoll, doch auch mit viel Schmalz in der Stimme.

Aber was beschwere ich mich, ich saß schließlich in einem Cafehaus. 

Am 11. September findet das nächste Konzert in der Reihe statt. Reservieren ist klug.

Fotografische Aufmerksamkeit

 07.08.2020

Angelika Bröhan benennt ihre Ausstellung "Beiläufige Aufmerksamkeit". Dabei nähert sie sich alltäglichen und nicht so alltäglichen Dingen mit einem nicht alltäglichen Blick. So z.B. in der Serie Festplätze. Dort zeigt sie nicht die bunte Frontseite der Geschäfte, in ihrem Foto ist die Rückseite mit den Versorgungsleitungen abgebildet.















Viele Fotos erinnern an Urlaubs Postkarten, doch so ein Urlaubs Idyll aus der Serie Orte zeigt im Vordergrund Bauschutt und eine Mülltonne?















Angela Bröhans Blicke mit Einblick könnt ihr noch bis 5. September in der ep.contemporary bei mir um die Ecke in der Pohlstr. 71 bewundern. Öffnungszeiten bitte erfragen.

Hier wird Kunst gebunkert

 01.08.2020

Die Immobilie, die jetzt das Sammlerehepaar Boros besitzt, ist ein Hochbunker an der Reinhardstrasse 20 in Mitte. Leider konnten die alliierten Bomben die Konstruktionen nicht sprengen, doch so überlebten in diesem bis zu 4.000 BewohnerInnen der Reichshauptstadt das unrühmliche Ende der deutschen Träume von der Weltherrschaft.

Nach Intermetzi als Lebensmittel Lager in der DDR und als Technoschuppen nach der Übernahme der DDR erwarben die Boros 2003 das Gebäude.

Foto: Boros Collection, Berlin © NOSHE
Sie ließen sich ihr Penthaus als 5. Stockwerk aufs Dach setzen, brachen darunter Decken heraus, so das einige Räume über drei Stockwerke entstanden, ideal für großformatige Objekte. 

Ich freue mich spannende Kunst in spannender Umgebung sehen zu können. Sammler sind zwar die Lebensrettung für viele Künstler, haben jedoch oft ihren Reichtum mit dubiosen Mitteln zusammengerafft.

Gut, die Familie Boros ist nicht so ein Schweineverein wie die Deutsche Bank, die nur zum Image-Gewinn sammelt, Sie zeigen ihre Kunst öffentlich, aber irgendwie ist mir das Sammlertum doch suspekt.

Eröffnet 2008, werden im Bunker im vier Jahres Wechsel Ausstellungen gezeigt. In der aktuellen sahen wir Werke von   Martin Boyce, Andreas Eriksson, Guan Xiao, He Xiangyu, Uwe Henneken, Yngve Holen, Sergej Jensen, Daniel Josefsohn, Friedrich Kunath, Michel Majerus, Fabian Marti, Kris Martin, Justin Matherly, Paulo Nazareth, Peter Piller, Katja Novitskova, Pamela Rosenkranz, Avery Singer, Johannes Wohnseifer.

Yngve Holen, zwei Hater, 2016, Foto: Boros Collection, Berlin © NOSHE











Katja Novitskova, Pattern of Activiation, 2014, Foto: Boros Collection, Berlin © NOSHE










Im Gegensatz zu meiner ersten Ausstellung bei Boros fehlte mir meist die Poesie in den Arbeiten. Mag sein das dies daran lag, das nur drei KünstlerInnen dabei waren. Zumindest Katja Novitskova wusste mich zu bezaubern.

Piano, Piano

 02.08.2020

Wessen Ohren Klaviermusik höhrenswert finden, wird in dem kleinen aber rustikalem Piano Salon Christophorie oft gut beschallt. 

Am Tage wird die Fabrikhalle für die Restauration von Flügeln und Klavieren genutzt, Abends werden Stühle aufgestellt, damit alle die Musik sitzend genießen können. Das Repertoire ist meist klassisch mit einsprengseln der klassischen Moderne.
Viele KünstlerInnen nutzen den besonderen Ort sehr gerne. Während des Ohrenschmaus wandert der Blick auf die Werkzeuge und auf die Klavier Ersatzteile, die an den Wänden hängen.  


Diesmal spielte der noch recht junge Pianist Karim Said unter dem Thema "Fantasien und Tänze"  auf. 


Vertreten waren Stücke der Komponisten Bull, Byrd, Chopin, Morley, Mozart, Schoenberg und Tomkins. Eine Bunte Mischung also.

Wir erklatschten noch eine Zugabe, etwas von Schumann.
Bemerkenswert fand ich, das er alle Stücke frei, nicht vom Blatt spielte.

Die Auswahl der Auftretenden im Salon ist sehr hochwertig, online vorbestellen ist auch wegen Corona sinnvoll.