02.12.2014
In der Kunst zeigen die KünstlerInnen immer ihre persönlichen Ansichten.
Von der Wirklichkeit wird dagegen behauptet, dass sie objektiv ist. Doch sie ist immer auch eine Vereinbarung der gemeinsamen Sichtweise. Als die Erde noch eine Scheibe war, war das die herrschende Wirklichkeit.
Eines der großen Probleme der Kunstvermittlung ist es den Menschen, die an das "objektiv" Richtige glauben, die Sinne für Infragestellungen zu öffnen.
KünstlerInnen erfahren, wenn sie es zulassen, im Schaffensprozess notwendigerweise, dass sie schwindeln. Oft spielen sie auch mit den BetrachterInnen und diese spielen mit.
Um das Thema Schwindel der Wirklichkeit kreiste die gleichnamige Ausstellung in der Akademie der Künste im Hansaviertel. Ein Metabolisches Büro zur Reparatur von Wirklichkeit zog ins Haus am Tiergarten.
Dort wurde ein breites Spektrum von Arbeiten unterschiedlicher KünstlerInnen, die von Malerei bis Installation reichten, gezeigt.
Die hervorragend kuratierte Ausstellung war in sechs Untergruppen gegliedert.
1. Videos unter dem Motto: Spielweisen - Gespräche mit Schauspielern
Josef Bierbichler, Edith Clever, Maren Eggert, Jens Harzer, Fabian Hinrichs, Sandra Hüller, Signa Köstler, Ulrich Matthes, Joachim Meyerhoff und Wiebke Puls wurden befragt.
2. Closed Circuits - Einzelne in sich geschlossene Werke
Alex Hay, Art+Com, Bruce Nauman, Dan Graham, Franz Reimer, Giny Vos, Jochen Gerz, Nam June Paik,
Peter Campus, Richard Kriesche, Servaas, Valie Export
Viele Bekannte Namen waren dabei.
Nam June Paik, Three Camera Participation, 1969/2000. © Maja Hitij |
Alexander Bruce, Bill Viola and the USC Game Innovation Lab, Daniël Ernst / The Shoebox Diorama,
Lynn Hershman Leeson, Paidia Institute, Paolo Pedercini/ Molleindustria, Robin Arnott, Tale of Tales, gold extra
Daniel Ernst, The Shoebox Diorama, Der große Gottlieb, 2014 Eine Person durfte auf einem Stuhl Platz nehmen und eine Datenbrille aufsetzen. Diese schuf die Illusion auf einem hohen Berg von Stühlen zu sitzen. Wind wurde hinter dem Rücken durch einen Ventilator erzeugt und das perfektionierte den Schwindel. |
Andrea Clemens, Ariana Dongus, Bjørn Melhus, Harun Farocki u. Trevor Paglen, Herman Asselberghs, Julian Oliver und Danja Vasiliev, Lars Harzem, Bastian Schmidt, Lohner Carlson, Men in Grey, Rosa Feigs, Sarah Möller, Studiengang Europäische Medienwissenschaft, Thomas Demand, Thomas Wrede, Ulrike Rosenbach
Jeppe Hein, Magdalena Jetelová, Michelangelo Pistoletto, Olafur Eliasson, Sophia Pompéry
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Olafur Eliason, Concentric mirror, 2004 Einer der großen Lichtkünster der Gegenwart lud uns ein, dem eigenen Spiegelbild nicht allzu viel zu vertrauen. |
Christian Falsnaes, Hamish Fulton, Marina Abramović, Tino Sehgal
© Christian Falsnaes, Just Belief Der Künstler ließ BesucherInnen nach seinen über Kopfhörer gegebene Anweisungen performen. |
Leider ist die Ausstellung Vergangenheit.