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I love mondays

05.10.2009


Immer wieder Montag ist der Eintritt in der Berliner Guggenheim frei.
Diesmal besuchte ich mit G. und A. und Baby die aktuelle Ausstellung.


Ihr Titel ist Abstraktion und Einfühlung. Eine spannende Konzeptausstellung, die sich thematisch an eine Dissertation aus dem Jahr 1907 anlehnt.
Wilhelm Worringer entwickelte damals eine Theorie, nach der abstrakte und naturalistische Tendenzen in der Kunst Spiegelbild der gesellschaftlichen Verhältnisse sind.


So werden in einem Raum Abstrakte, im anderen Naturalisten gezeigt.
Bei Guggenhein find ich es besonders nett, dass Guides herumstehen, denen man Löcher in den Bauch fragen darf. 
So verstanden wie erheblich mehr von den ausgestellten Werken und erfuhren viel über die MacherInnen.
Leider läuft die Ausstellung nur noch bis zum 16. Oktober, also nächsten Montag unbedingt hingehen und anschauen.





Riesen No.3 und Deutsches Theater

04.10.2009

Am diesem Vormittag um 11:00 Uhr war ich zum Vorbereiten des Ankunftplatzes der Riesen bestellt.
Diesmal zum Spreeufer beim Hauptbahnhof.
Hier sollten die beiden Riesen auf den im Bild zu sehenden Schubkahn verladen werden.

Ich war damit beschäftigt BesucherInnen zu erklären, weshalb sie besser dort als hier stehen. Es war abzusehen, dass es wieder sehr voll wird.
So räumten wir auch die Moltke Brücke, über die die Riesen zum Hafen gelangen sollten.
Als sie dann eintrafen, hatten wir dafür einen exclusiven Blick auf das Geschehen. 
Zu Beginn behinderten starke Windböen die Ankunft, um den Zeitplan einzuhalten, ließen die Organisatoren Zwischenstopps ausfallen.

Als die Riesen verladen waren, sie saß wieder auf seinem Schoß, wurde mir ganz wehmütig ums Herz. Fast wäre bei mir eine Träne geflossen.
Ein bisschen Kitsch kann auch schön sein.
Wir, die Freiwilligen Helfer, erhielten eine Aufwandsentschädigung von 48 €. Ich war zufrieden, dass ich mitgemacht hatte, dass ich 3 Tage später eine Erkältung haben würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht wissen.



Toll fand ich eine Begleitaktion zum Abschluß. Unter den Zuschauern verteilte die Theatertruppe Farbkopien von Briefen,
die die Stasi abgefangen und archiviert hatte. Die Widerlichkeit des DDR Regimes und die Angst der Herrschenden vor dem Volk wurde dadurch dokumentiert. Es ist sehr gut, dass dieser Staat untergegangen ist.
Doch Vorsicht, auch unser Innenminister Schäuble kontrolliert und spitzelt uns gerne aus. Stasi2.0 wird seine Daten Sammelwut deshalb auch genannt.

Hereinspaziert rief das Deutsche Theater, es feierte sein jährliches Fest, M1ao und ich folgten dem Ruf. Zum Glück spielte das Wetter mit, so dass ich auf einer Bierbank sitzend, bei Nackensteak und Kaffee, draußen auf  M1ao warten konnte.

Aus dem vielfältigen Programm Angebot entschieden wir uns zuerst für ein Konzert mit schweizer Chansons.
Es folgte eine Aufführung von Die ganze Wahrheit (Kritik einer anderen Aufführung) von Saythan Ramesch. Eine schwarze Komödie, die um Sex und den Sinn des Lebens kreist.
Die fünf DarstellerInnen agierten gemeinsam in einer zum Publikum offenen Holzkiste, die so aufgehängt war, dass sie die Bewegungen der SchauspielerInnen nachvollzog. Eine tolle Inzenierung von Stephan Kimmming, ein aufsteigender Stern am Regiehimmel..

Im Anschluß sahen wir Puppen-Karaoke von und mit Suse Wächter.
Das Publikum durfte Musikstücke wählen, die drei Akteurinnen sangen und animierten den Wunschtitel mit Puppen, die Persönlichkeiten des 20.Jahrhunderts nachempfunden sind.
So sangen und tanzten Che und Fidel eine Salsa. Marylin hauchte ihr Happy Birthday Mister President Kennedy ins Ohr.

Wir fanden es fantastisch.
Wer Suse Wächter und ihre Puppen in nächster Zeit sehen will, muß nach Hannover reisen. Dort tritt sie ab Dezember im Schauspielhaus im Stück Helden des 20. Jahrhunderts auf.

Zum Schluß beteiligte ich mich an einer Performance des Jungen DT. "Blindgänger" hieß diese, und ich wurde mit Hilfe einer Schlafmaske blind gemacht. Ein Mann führte mich als Guide durch das Theater und dokumentierte mit einer Kamera meine Aktionen.
So durfte ich seinen Kaffee aus seiner Geldbörse bezahlen, ohne zu sehen eine nicht ganz einfache Aufgabe.