Auch wenn mann / frau sich in dieser Gegend Berlins fürchten muss von TouristInnen platt gelatscht zu werden, gibt es in Friedrichshain in der Boxhagener Straße das meiner Meinung nach bezaubernste Kino Berlins. Eigentlich ist das b-ware ladenkino gar kein Kino, eher ein bizarrer Eckladen mit Bar, mehreren Zimmern in denen Filme gezeigt werden und einem vorzüglich bestückten DVD Verleih.
Täglich werden dort von 11 Uhr morgens bis Mitternacht Filme gezeigt. Ein erstaunliches Repertoire neben dem Mainstream wird geboten. Auch viel Kinderkino ist dabei.
Leider war der Film, den ich mit meiner Freundin dort sah, recht mittelmäßig aber finnisch.
Die Geschichte von My Stuff:
Ein junger Mann bringt seinen ganzen Hausrat in ein Lagerhaus und legt sich selbst die Bedingung auf, dass er im nächsten Jahr täglich nur ein Stück zurück holen darf.
Am Anfang hockt er nackt in der Wohnung und läuft dann im Adamskostüm nachts durch Helsinki und holt sich als erstes einen warmen Mantel. Der Rest folgt Stück für Stück.
Semidokumentarisch wird dieser Stil genannt. Trotz der guten Absicht die Konsumgesellschaft zu demaskieren und netten Momenten, wo der Protagonist mit seiner Oma über seine Entscheidung redet, ist mir die Story zu simpel.
Der Film ist recht oberflächlich, weil er Menschen ausblendet, die sich nicht alles leisten können.
Witzig fand ich, dass der Konsumverweigerer in Finnisch öfter Fotze (Vittu) sagt und dies in den Untertiteln mit Scheiße übersetzt wurde. Es ist toll, wenn man / frau die wichtigsten Wörter einer Sprache kennt ;-)
Aber ein Gutes hatte der Kinobesuch auf alle Fälle. Eine finnische Wodkamarke hat den Film gesponsert und so gab es pro Karte ein Gläschen Wodka. So kam ich in den Genuss vier Laplandia-Wodka zu trinken und das sorgte dafür, dass der Film erheblich besser zu ertragen war.