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Rampensau

25.05.2013

Oh Hamlet, was für eine Geschichte, was für ein Drama. William Shakespeare hat eine Geschichte ausgebreitet, die eine alttestamentarische Dynamik entfaltet. Ein Brudermord inklusive Übernahme der Ehefrau, ihr Sohn Hamlet soll dann auch noch umgebracht werden, gewalttätig waren die Intrigen am dänischen Königshof.
Die richtige Rolle für Lars Eidinger, der den langsam an den Verhältnissen verrückt werdenden Hamlet vorzüglich darstellt. Die Inszenierung der Schaubühne ist eine Kooperation mit Athen und Avignon.

Sie wird seit fünf Jahren meist vor ausverkauftem Haus in ganz Europa gespielt. Keine schlechte Bilanz.
Dies ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass auf der Bühne ordentlich was los ist. Schon am Anfang artet die Beerdigung von Hamlets Vater ziemlich aus. Man regnet, der Boden ist glitschig und der Sarg rast mit dem Totengräber in die Grube. Es darf gelacht werden.
Dies war aber auch die einzige Szene, die mir zu einfälltig war.
Der Rest war ein wahres Feuerwerk von Regieeinfällen.

Der einzige Wermutstropfen war für mich, dass alle Rollen, außer Hamlet, doppelt besetzt waren. Wenn dann der selbe Schauspieler in der gleichen Kleidung jemand Anderes war, kam ich leicht durcheinander.
Doch alle Schauspieler gaben ihr Bestes und das war nicht wenig.
Nach drei Stunden ging alles in einer Blutorgie zu Ende. Langweilig wurde mir nie. Nur die Kritiker in ihren Artikeln unten wurden mit der Aufführung nicht glücklich, sie mögen Hamlet wohl mehr als drögen Monolog.

Kritiken der Anderen: Tagesspiegel, Nachtkritik, Berliner Zeitung, Freitag

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