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Vögeln im Frühling

29.09.2013

Für unseren Sonntag ist 11:00 Uhr eine unchristliche Zeit. "Unchristliche Zeit", wieder mal so eine bedeutungschwangere Redewendung, die mir manchmal aus dem Gehirn plumpsen. Zum Glück gibt es das Internet, so konnte ich recherchieren, dass damit die Nacht gemeint ist. Was die Leute sich im Mittelalter dabei gedacht haben, kann ich mir jedoch nicht vorstellen. Gerade in der Nacht wurden doch die meisten kleinen Christenkinder gezeugt. Manche vermuten ja sogar, dass der Heilige Geist Maria nachts beigewohnt hat. Jesus nachts zu zeugen kann doch nicht unchristlich gewesen sein?

Kinosaal Astor Berlin
Ein moderneres Märchen erzählt Alfred Hitchcock in "Die Vögel". Viele ältere KnackerInnen wie ich werden den Film aus dem Jahr 1963 schon kennen. Auch wir, I. und ich, schauten ihn schon wiederholt.
Trotzdem quälten wir uns früh aus dem Bett ins Kino Astor.
Denn I. schenkte mir vor ein paar Jahren eine Filmdose mit Gutscheinen, für freien Eintritt und Verzehrgutschein. Dieses Geschenk wollten wir verbrauchen.
Der Film des Regiegenies ist auch nach 50 Jahren ein Juwel. Wenn das Licht wieder angeht, ist der Respekt fürs Federvieh erheblich gestiegen.
In mir entstand die Idee Vögel so zu trainieren, dass sie BesitzerInnen von Hühner"farmen" massakrieren. So etwas wäre doch lehrreich und hilfreich Massentierhaltung zu verbieten.



Als wir aus dem Kino traten, strebte gerade das letzte Aufgebot des Berlin Marathons an uns vorbei. Die meisten LäuferInnen erregten mein Mitleid und ich bekam Angst, dass ich meine Kenntnisse in der ersten Hilfe anwenden muss. So drehten wir schnell ab und nahmen unseren Afterkinokaffee.

Im Garten des Cafés des Literaturhaus in der Fasanenstraße schmeckte er vorzüglich. Ein bezaubernder Ort.

Für den Abend hatte ich Karten für ein Tanzstück in der UFA Fabrik gewonnen. Das Acrobatic-Dance-Theatre der BASE Berlin präsentierte "Frühlingserwachen" von Frank Wedekind. Das 1891 veröffentlichte Drama thematisiert die pubertierenden Irrungen und Wirrungen von drei Jugendlichen.
Vorher war ich recht skeptisch, ob es möglich ist Akrobatik mit einem Drama zu verbinden. Den DarstellerInnen gelang dies jedoch fulminant.



Tanz: Felice Aquilar, Christian Myland und Dennis Mac Dao
Musik von: Die Antwoord, Sade, Björk, Aquarius Heaven, John Legend, The Irrepressibles, Ray Charles, Blue October.
Choreographie: Dennis Mac Dao und Christian Myland.

Das Copyright für alle nicht ausgezeichneten  Fotos liegt bei Irmeli Rother.

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