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Chor gut - Pinselkleckser mittelmäßig

12.02.2011

Vor dem Alkohol tut ein wenig Kunst ganz gut, außerdem öffnen die Bars meist später.
R., Augenstern und ich besuchten die Vernissage der MalerInnen Uta Zeidler und Gerard Waskievitz. Die Bilder in der Galerie Michaela Helfrich wirkten hingeschludert.

Uta Zeidler, Garten am Nil
Ich würde mich nicht trauen so etwas auszustellen.
Die Galerie ist in einer bestimmt 25 Meter hohen ehemaligen Kranhalle der Neuköllner Kindlbrauerei untergebracht, leider nutzten die bildenden Künstler das Spezifische des Raums garnicht. Schade!

Nach einleitenden Worten trat jedoch der Chor der Neuköllner Oper auf . Sein Name NEW BABEL SOUNDS ist Programm. Menschen aus aller Frauen Länder singen in ihm.
Der sehr engagierte Chorleiter schaffte es, dass die Sangesfreude rüberkam. Der Kirchen ähnliche Raum unterstützte den Klang.



Im Anschluss besuchten wir eine der netten neuen Kneipen in Neukölln.
Diesmal reduzierten wir den Rotweinvorat der Yuma-Bar. Dufte Soulmusik erhöhte dabei das Vergnügen. Bald schauten wir psychodelisch drein.
Im Lokal finden regelmäßig Lesungen, Kleinkunst und ein Origami Kurs statt. Es befindet sich nah beim Hermannplatz.

Lasst uns ein Tänzchen wagen

11.02.2011

Diesmal mit Besuch aus Hamburg im ollen West-Berliner Chic Bezirk. Ich traf sie in der Gaststätte Eierschale Dahlem.
Das Wetter war natürlich nicht so schön wie auf dem Foto, doch der Sommergarten ist ganz nett. Das Essen hat jedoch wenig Niveau.

Der Laden ist ziemlich mittelmäßig, eigentlich eine riesige, hässlich kitschig eingerichtete Pizzeria, mit großformatigen Engeln und terracottafarbigen "Gemälden", auf die ein Innendekorateur mit viel Augenmaß güldene Kandelaber geschraubt hat.

Einen davon mitten ins Knie eines römischen Soldaten. Berlusconi hätte das nicht besser gekonnt. Die in den Räumen verteilten angeschalteten Großbildschirme würden ihm sicher auch gefallen.

Regelmäßig treten jedoch Bands bei freiem Eintritt auf.
Diesmal spielten die The Corvettes auf, eine Rock`n Roll Cover Band. Dies taten sie ganz gut. Leider sind die ZuhöhrerInnen an diesem Ort nichts Besseres gewohnt und wären wohl auch überfordert.

Nett war jedoch anzuschauen, dass generationsübergreifend  gezappelt wurde. Das erste Jive tanzende Paar war um die 60 und hatte dies bestimmt in der Jugend gelernt.
Später füllte sich das kleine Parkett auch mit Jüngeren.


Wir nutzten die Gelegenheit und schwangen ebenfalls das Tanzbein.
Im Video unten könnt ihr sehen wie der Tanz aussieht.

Nasenflöten und ideale Frauen

06.02.2011

Wir besuchten die Finissage der Rectospektive 1980 - 2011 mit Werken von Klaus Theuerkauf und Freunden.Sie fand im Freien Museum Berlin im Schöneberger Galerienviertel statt. Dieses residiert in einen Fabrikgebäude im Hinterhof der Potsdamer Strasse.

Klaus Theuerkauf ist ein Urgestein der Kreuzberger Kunstszene. Er war einer der Gründer der Künstlergruppe und der inzwischen geschlossenen Galerie Endart. Er nutzt unterschiedlichste Materialien und hat oft Kunst gemeinsam mit anderen gestaltet.
In der Ausstellung fanden sich Werke der letzten 20 Jahre.

grand finale
grand finale zoom
tote Künstler sind Kapital
der buku-quirl
ideale Frau
ficky leandros
Zum Anlaß spielte das Original Oberkreuzberger Nasenflöten Orchester, der Künstler ist Mitflöter. Die erzeugen mit Nasenflöten Töne und covern so fröhlich herum. Wenn die Jungs mal wieder auftreten, geht hin!





Musiker Geburtstag

29.01.2011

Mit was feiern Musikerinnen ihren Geburtstag, na klar, mit einer Session. Zur Party eingeladen waren u.a. Augenstern, R. und ich. Nach den ersten Irrungen und Wirrungen entwickelte sich das Fest gut.
Aber zuerst setzte eine umgekippte Kerze einen Videorecorder (bereits defekt) in Brand und das entstandende Durcheinander nutzte Mara (Hündin) die Geburtstagstorte aufzufressen.
Danach zogen Alle Instrumente aus den Taschen oder bastelten sich was zum Töne erzeugen.

Augenstern knipste, Mara schaute schuldbewusst und nur R. und ich labten uns ausschließlich an leckeren Büfett und tranken Wein.
Zum Glück standen, bis wir um ca. 2 Uhr gingen, keine Bullenwannen (Berliner Slangwort für Polizeitransporter) vor der Tür, um den fröhlichen, aber auch nicht leisen Treiben Einhalt zu gebieten. Im verschlafenen Steglitz wäre dies anders gewesen, aber Kreuzberg ist halt was besonderes.

Carneval im Lido

28.01.2011

In New Orleans heißt  der Karneval Mardi Gras (Fetter Dienstag). Dieser wurde von den französischen Besatzern in das Mississippi Delta. eingeschleppt.
Seit 1704 ist er dort Tradition.

Ein Strassenumzug mit weniger Motivwagen als in Mainz und überall kleinen Festen findet dort jedes Jahr statt.
Der Umzug hat eher US Charakter, Universitäten und die Polizei marschieren mit.
Überall in der Stadt  spielen jedoch fantastisch kostümierte Brass Bands.

Nur wenn den BewohnerInnen das Wasser bis zum Halse stand, wie nach dem Hurrikan Katrina oder während des Bürgerkriegs fiel Mardi Gras aus.
Wir wollten jedoch Mardi Gras Musik in Berlin hören.

Die deutsche Band Mardi Grass BB versprach Stimmung aus New Orleans ins Lido nach Kreuzberg zu übertragen.
Damit sorgten sie für ein ausverkauftes Haus.

Wie bei einer "echten" Mardi Gras Brass Band waren die sieben Musiker und der DJ sehr fantasievoll gekleidet aber nicht einheitlich kostümiert.
Ihr musikalisches Know How war beachtlich und die Show erste Sahne.
Der Anlass ihres Auftritts war die Vorstellung ihres neuen Albums:
Von Humboldt Picnic - Editio Terra Incognita.
Es beschreibt eine imaginäre Reise auf einen Schiff um die ganze Welt. Die Besatzung bildeten die Musiker plus dem scratchenden DJ.



Die Jungs bilden eine super Live Band und wer nicht lahm ist, sollte zu ihrer Musik tanzen!.

uncharmante Bourgeoisie

26.01.2011

Peinlich, da wohne ich seit Jahren höchstens fünfzig Meter vom Kleinen Theater am Südwestkorso entfernt und besuchte es erst jetzt.
Nun, die meisten Inszenierungen haben Boulevard Charakter und ich stehe nicht auf so was.

Doch da machte mich das erste Mal das Thema eines Stücks an.
Hilda von Marie NDiaye schildert eine reiche Frau, die sich besagte Hilde zum Hausmädchen nimmt. Nicht nur weil sie den Haushalt nicht bewältigen kann, auch weil sie in ihrem langweiligen Leben als Gattin eines Industriellen was zum Spielen braucht. Nebenbei versucht sie auch noch sich durch Hildes Mann Befriedigung zu verschaffen. Ein witziger Einfall ist das Hilde, dass nicht auftritt, sondern immer nur über sie geredet wird.

Obwohl die Schauspieler sich mühten, kamen sie nicht richtig rüber. Ich glaube man / frau muß tiefer graben, um den Kern des Stücks zu erreichen. Schade, dass der erste Besuch eine Enttäuschung bedeutete. Der Beifall der meisten erklang jedoch anhaltend.