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Frau Maier knipste gerne

14.03.2015

 © Vivian Maier / Maloof Collection
Nach dem Ansehen des Films und eines Buches über Vivian Maier vervollständigten wir das Tripel durch den Besuch der Ausstellung im Willi-Brandt-Haus.
Dort werden ihre Fotos ausgestellt. Zum Teil sind fantastische Aufnahmen darunter. Leider waren wir nicht die Einzigen, die gekommen waren. Sprich, es war gut voll und so richtig Spaß macht eine Bildbetrachtung nicht, wenn alle Nase lang Menschen durchs Bild laufen.

Noch viel blöder war es, dass die Lüftung ob des Menschenauflaufs versagte. Ich bekam nach zehn Minuten Kopfschmerzen. Also geht unter der Woche hin, wenn ihr könnt, aber versäumt die Ausstellung nicht!!!
Bis zum 12.04.2015 habt ihr Zeit.
Bitte bringt euren Reisepass, Personalausweis oder Führerschein mit.

© Irmeli Rother

Kunst zur Verdauung

13.03.2015

Nach dem ich mit der Liebsten panierten Schafskäse mit Blumenkohl und Spätzle genossen hatte, machten wir einen Verdauungsspaziergang zu zwei Galerien um die Ecke. Bildende Kunst wird in der Gegend, wo ich jetzt wohne, wirklich reichlich geboten.
- Die Galerie cubus-m zeigte mit Simon Deppierraz - Planarità è utopia, wieder optisch Eindrucksvolles.


Viele Bilder sorgten dafür, dass es einem / einer vor den Augen flimmerte. Leider erzeugten die Preise für die Arbeiten bei mir einen ähnlichen Effekt. Einige tausend Euro habe ich gerade nicht zur Verfügung.
Aber Anschauen kostete nichts und es gab sogar ein Gläschen Wein zur Begrüßung.


Die Ausstellung ist bis zum 24.04.2015 zu sehen.

- Die Galerie Kuhn und Partner präsentierte ein paar Schritte weiter unter dem Motto Heimat eine weitere Ausstellung.
Dass fünfzehn KünstlerInnen beteiligt waren, war Grund für einen größeren personellen Auflauf als in der ersten Galerie.
Zum Glück sind von den heutigen KünstlerInnen viele nicht sehr anfällig für Patriotismus und Heimatduselei. So waren die meisten Beiträge kritisch bis ironisch.

Simon Czapia, Tauben vergiften
Die Preisspanne reichte von 100 bis 9.800 Euro, wobei mir das teuerste Bild am besten gefiel, es war so bezaubernd böse und erinnerte mich stark an ein ähnlich bitterböses Lied vom österreichischen Poeten Georg Kreisler "geh`n mer Tauben vergiften im Park"
Diese Ausstellung läuft bis zum 11.04.2015 und lohnt sich anzusehen.

Kino zum Verlieben

07.03.2015

Auch wenn mann / frau sich in dieser Gegend Berlins fürchten muss von TouristInnen platt gelatscht zu werden, gibt es in Friedrichshain in der Boxhagener Straße das meiner Meinung nach bezaubernste Kino Berlins. Eigentlich ist das b-ware ladenkino gar kein Kino, eher ein bizarrer Eckladen mit Bar, mehreren Zimmern in denen Filme gezeigt werden und einem vorzüglich bestückten DVD Verleih.
Täglich werden dort von 11 Uhr morgens bis Mitternacht Filme gezeigt. Ein erstaunliches Repertoire neben dem Mainstream wird geboten. Auch viel Kinderkino ist dabei.


Leider war der Film, den ich mit meiner Freundin dort sah, recht mittelmäßig aber finnisch.
Die Geschichte von My Stuff:
Ein junger Mann bringt seinen ganzen Hausrat in ein Lagerhaus und legt sich selbst die Bedingung auf, dass er im nächsten Jahr täglich nur ein Stück zurück holen darf.
Am Anfang hockt er nackt in der Wohnung und läuft dann im Adamskostüm nachts durch Helsinki und holt sich als erstes einen warmen Mantel. Der Rest folgt Stück für Stück.


Semidokumentarisch wird dieser Stil genannt. Trotz der guten Absicht die Konsumgesellschaft zu demaskieren und netten Momenten, wo der Protagonist mit seiner Oma über seine Entscheidung redet, ist mir die Story zu simpel.
Der Film ist recht oberflächlich, weil er Menschen ausblendet, die sich nicht alles leisten können.
Witzig fand ich, dass der Konsumverweigerer in Finnisch öfter Fotze (Vittu) sagt und dies in den Untertiteln mit Scheiße übersetzt wurde. Es ist toll, wenn man / frau die wichtigsten Wörter einer Sprache kennt ;-)
Aber ein Gutes hatte der Kinobesuch auf alle Fälle. Eine finnische Wodkamarke hat den Film gesponsert und so gab es pro Karte ein Gläschen Wodka. So kam ich in den Genuss vier Laplandia-Wodka zu trinken und das sorgte dafür, dass der Film erheblich besser zu ertragen war.