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Ladegewicht

19.02.2016

Im Rahmen des Filmfestes Berlinale findet auch das Internationale Forum statt. Gerne schaue ich bei der Berlinale Filme, die vielleicht nie ins Kino kommen.
Da ich dort meist mit meiner liebsten Finnin unterwegs bin, ist es natürlich, dass wir gerne irgendwas finnisches beim Film haben. Diesmal gab es leider nur ein Film mit einem Hauptdarsteller aus Finnland, aber in der Not fressen die TeufelInnen Fliegen.

Der Film Deadweight (Ladegewicht) ist das Erstlingswerk von Axel Koenzen. Es ist ein sehr eindringlicher Film um den Tod eines philippinischen Seemannes auf einem riesigen Containerschiff.


In der ersten Sequenz wird ein solches Schiff bei Nacht beladen. Dabei fängt die Kamera beeindruckende Bilder ein. Die Kräne senken die Metallkisten mit beeindruckender Geschwindigkeit in den Laderaum.
Bei einem Telefongespräch übt die Reederei Druck auf den Käpitain aus, so dass dieser verbotenerweise Besatzungsmitglieder in den Laderaum zur Unterstützung schickt. Dabei kommt ein Seemann zu Tode.


Im folgenden geht es um die Verantwortlichkeit des Kapitäns und die Entschädigung für die Familie des Toten. Zwischendurch wird der Alltag auf  einem solchen Schiffsriesen gezeigt.


Den Schluss verrate ich natürlich nicht, obwohl es sein kann das der Film nie wieder in Deutschland gezeigt wird. Doch da arte mitfinanziert hat, wird er hoffendlich wenigstens dort gezeigt. Schaut ins Programm.
Bei der im Berlinalecircus anschließenden Diskusion mit dem Publikum waren der Regisseur und der Kameramann anwesend. Sie beschrieben die Schwierigkeiten in einer faktisch dokumentarischen Situation zu drehen. Die Notwendigkeiten auf See und beim Laden / Entladen waren einzuflechten, aber auch mitbestimmend für das eindrucksvolle Ergebnis.

Deutschland / Finnland 2016, 88 Min.Kamera Alexander Gheorghiu
Tommi Korpela, Ema Vetean, Archie Alemania, Manuelito Acido, Frank Lammers

alle Fotos Alexander Gheorghiu

Kunsthauseln

13.02.2016

Manchmal zieht es den / die Gemeinen GafferInnen immer wieder ins gleiche Atelierhaus, besonders wenn sie persönlich eingeladen werden.

In den ehemaligen Kasernen am Südkreuz hat Susanne Ruoff ihr Atelier und bezauberte wieder durch ihre luftigen Konstruktionen, bei der alle am Anfang vermuten, dass diese aus Eisen sind.
Die Wirklichkeit,- Alles ist aus geformtem Holz.
Auch dreidimensional kam die Kunst von Ev Pommer daher. Filigran und sehr ansehnlich sind ihre Arbeiten.

Das Kunst auch ganz viel Arbeit machen kann bewies Tatjana Schülke. Die gezeigte Skulpturen bestehen aus Styrodur Schläuchen, die sie mit Zahnstochern gespickt und bemalt hat. Ein Haufen davon wirkt sehr bizarr.
Christa Bronner war die einzige Künstlerin deren zweidimensionale Kunst uns beeindruckte. Ein wenig erinnerten uns die Bilder an die Kunst der australischen Ureinwohner, sei's drum, gefallen taten sie uns trotzdem.

© alle Fotos Irmeli Rother

4xtake5 - Schnaftl Ufftschik ist 20

13.02.2016

© 2016 Schnaftl Ufftschik
Gefühlte 15 Jahre kenne ich Schnaftl Ufftschik, schon, länger als ich meinen Blog schreibe. Das erste mal sah ich sie damals in einer kleinen Halle beim Ostbahnhof. Seitdem mag ich diese Kapelle. Wenn ich sie mit zwei Wörtern kennzeichnen müsste, wären diese Blechbläser und Musikclowns.
Die aktuellen Musiker sind:
Reinhard Gundelwein - Klarinette, Bassklarinette, Booking
Lutz Wolf - Trompete, Flügelhorn, Vihuela, Komposition, Arrangement
Johannes Siedel - Posaune, Basstrompete, Sousaphon
Stefan Gocht - Sousaphon, Bassposaune, Sopranposaune, Flügelhorn, Komposition, Arrangement
Christoph Renner - Perkussion, Schlagzeug
Den ersten Kontakt zur Band stellte für mich das Percussion Zentrum Groove her. Ich lernte dort den Christoph Renner kennen, der dort Pandero lehrte. Dieses aus dem Baskenlande stammende Tamburin, ist über Brasilien weltweit hörbar geworden.
Den Trompeter Lutz Wolf kenne ich von der Formation "Mit Milch und Zucker!" Mit seinem Partner Gerhard A. Schiewe spielt er Jazz, Tango und Musett.
Alle fünf sind Profimusiker, mit mit Hochschulbesohlung.

© Irmeli Rother
Da wenn eine Band zum Zwanzigsten einlädt, die Hardcore Fans sicher kommen, war die Begeisterung voraussehbar. Trotzdem war es toll, dass beinah die ganzen BesucherInnen nach kurzer Zeit die Tanzfläche bevölkerte.
Wir, die ZuhörerInnen, waren am Ende glücklich und zufrieden.
Die Band selbst lud zum Anlass viele ehemalige Mitglieder und die befreundete Band Apparatschik auf die Bühne.

Die "Russen" brachten zusätzlich Balalaikaklänge ins Konzert ein.
Zum Schluss kann ich den Schnaffls nur noch Happy Birthday wünschen und ein langes Leben
Wer sie noch nicht kennt, die Tourdaten stehen aus der WEB-Seite.

Prominentenportrais und Flaschen mit Füllung.

04.02.2016

Diesmal war die künstlerische Ausbeute bei der Vernissage in der Galerie Art Cru hoch. Unter dem Titel "Celebrities and Bottles" stellten das Duo Uwe Paulsen u. Emiehl Päffel und Steve Moseley aus.

© Uwe Paulsen
- Die beiden alten Herren haben sich wahrlich gefunden.
Uwe Paulsen ist der Maler, er zeichnet aus Zeitschriften Fotovorlagen ab und verarbeitet sie zu naiven, aber witzigen Bildern.
Sein Kompanion Emiehl Päffel schreibt dazu die naiven, aber bezaubernden Texte.
Da sie ausschließlich Prominente am Wickel haben, dachte ich unwillkürlich an peinliche Zeitschriften wie Gala, die ganz ernsthaft Klatsch berichten. Dagegen sind die Beiden erste Sahne, bei ihnen gibt es kein Paparatzitum, sie schreiben / malen ehrlich. Wenn Frau Merkel klug wäre, würde sie die Werke ihren Staatsgästen schenken. Aber dazu fehlt ihr wohl der Humor.

© Steve Moseley
Foto: Clark Woolsey
- Steve Mosley kommt aus Kentucky / USA. Eine der Volkstraditionen dort ist Flaschen mit Motivfiguren und allen Möglichem zu füllen, nicht nur Schiffe wie an der Nordseeküste. Die Amis nennen dies Whimsey in bottles. Der ausgestellte Künstler hat diese eher harmlose naive Volkskunst in eine kritisch witzige Alternative umgebaut.
Wie er so mit seiner Frau bei der Vernissage vorgestellt wurde, führte es mir mal wieder vor Augen, dass nicht alle US Amerikaner dumme Kreationisten sind.

Dass seine Arbeiten von christlichen Fundamentalisten angefeindet werden, wurde bei der Vorstellungsrede erwähnt.
Spätestens bei dem unten zu sehenden Abendmal von MacKotz wird dies verständlich. Leider hatte er nicht den Mut die Personen als Überfettete darzustellen.

© Steve Moseley, Foto: Clark Woolsey
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. März zu sehen, es lohnt sich.