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Tisch und Ozean

12.11.2009

Zuerst besuchte ich mit G. das Tisch Theater in der Ackerstrasse. Dort spielten die Absolventen der Schauspiel Schule Fritz- Kirchhoff das Stück Kasper Häuser Meer von Felicia Zeller.


Drei Sachbearbeiterinnen im Sozialamt sind eingezwängt zwischen dem Anspruch Helfen zu wollen, den von der Politik gekürzten Stellen und Mitteln und den von Presse und Staatsanwalt veranstalteten Hetzjagden auf überlastete KollegInnen.


Sie schwanken zwischen sich gegenseitig fertig  machen und Solidarität.
Die drei Absolventinnen der Schauspielschule bespielen eine leere Box, die nach  vorne und oben offen ist.
Endlich mal wieder ein Stück, bei dem die heutige gesellschaftliche Situation im Fokus ist.
Und die drei jungen Damen spielen gut.

Das zweite Stück des Abends sahen wir aus Anlass der Wiedereröffnung der Volksbühne nach vollendeter Renovierung. Allerdings schafften wir es erst nach der Pause anzukommen.
Wie ihr seht, waren die Sitze abmontiert und wir nahmen auf Säcken Platz.


Dazu hingen an den Wänden und der Decke schwarze Plastikplanen.
Wir sollten uns wohl wie im Bauch eines Schiffes fühlen.

Ozean von Friedrich von Gagern unter der Regie von: Frank Castorf wurde dort gegeben.
Das 1921 geschriebene Stück wurde noch nie aufgeführt. Es schildert das Schicksal einer Auswandergruppe nach der gescheiterten Revolution 1848.


Diese will auf einem Schiff Europa entfliehen.
Mannschaft und Reisende meutern gegen den Käpten und eine turbulente Handlung wird losgetreten. 
Mir hat´s im Gegensatz zu den Kritikern gefallen, aber ich saß ja auch nicht die vollen 4 Stunden ab..

Kritiken: Deutschlandfunk, Tagblatt, Spiegel,

Jazz und Kopfschmerzen

10.11.2009

Im Badischen Hof Jazzclub feierte ich mit G. und T. in meinen Geburtstag hinein.

Obwohl bei mir im Kiez, besuche ich den Club selten. Leider waren die Preise für den Konzert Besuch unverschämt hoch, wie beim letzten Besuch. Sie wollten 10 € Eintritt für den Auftritt von drei Berliner Jazzern. Es sind gute Musiker, doch 5 € hätten genügt.


Entsprechend leer war der Raum, in dem sie auftreten sollten. Ich begrüßte jedoch erst mal die Mitglieder der Band.
Doch es bot sich der Ausweg den Musikern von Tresen aus zuzuhören. Das sollte nur 3 € kosten.
Also setzten wir uns an die Bar.
Mike Russell´s Funky Soul Trio spielten handmade Jazz im funky stil. Die Mitspieler waren Mike Rusell (guitar, vokal), Ramani Krishna (e-bass), Paul Griesbach (tenorsax). Deren trockene Beats gefielen uns gut.
Um 24:00 Uhr stießen wir mit Sekt an. Leider war der recht teure Rotwein ein Kopfschmerzen erzeugendes Produkt. So richtig toll ist der Club nicht.

Viva la Berlifrance

09.11.2009

Aus Anlass des Mauerfalls vor 20 Jahren lud Radio France bei freiem Eintritt   ins Haus der Berliner Festspiele zum Konzert. Zwei Künstler traten auf.
Meine BegleiterInnen waren diesmal T. und ihre Tochter.
Beiden gefiel das Konzert, besonders der Act von Charlie Winston, sehr gut.
Ich war leider nicht so rundum zufrieden.


1. Zuerst trat die Soulsängerin AYO auf. Natürlich sang sie auch ihren Hit "Down on my Knees", leider kamen die restlichen Songs zu eintönig rüber. Ich finde, sie sollte ihre Gesangsausbildung intensivieren, damit ihre Stimme stärker und vielfältiger wird.



2. Danach kam Charlie Winston dran, den ich bis dato nicht kannte. Er trug ein Outfit, das stark an einen Tramp aus den USA erinnerte. Seine Songs klangen dementsprechend von Woody Guthrie inspiriert. Seine Musik war mir zu wenig originell, auch wenn sein Lied "Like a Hobo" in Frankreich die Nr.1 war. Allerdings ist er ausgesprochen starker Entertainer.

Lecker Jazz

08.11.2009

Entschuldigung, aber wieder gewann ich Karten. Diesmal für den letzten Tag des Jazz Fest Berlin. Für ein Doppelkonzert von Sheila Jordan - Steve Kuhn und dem Arild Anderson Trio.

1. Sheila Jordan, Gesang, (Ü80) und Steve Kuhn, Piano, sind alte HäsInnen des Jazz. Beide rückten in der Nachkriegszeit in die Oberliga der US Musiker auf.
Ihr Konzert bezauberte S. und mich. Viele Swingkompositionen mit zurückhaltender Klavierbegleitung waren zu hören.
Eigentlich das richtige für einen Whisky on the Rocks in der Bar.


2. Das Arild Anderson Trio spielt dagegen aktuellen Power Jazz. Mit der Besetzung Bass, Drum und Sax.waren sie dafür bestens gerüstet. Arild Anderson, ein Ausnahme Bassist, ist einer der Stars der norwegischen Szene. Beim Konzert brillierte er beim Zusammenspiel mit seinem genialen Drummer, der seiner Schießbude Klänge entlockte, die ich noch nicht gehört hatte.

PAC die Trommel aus

07.11.2009








Die Jahres Party im Percussion Art Center ist eine Institution in meinem Jahreslauf.
Das PAC ist Berlins älteste Trommelschule und wird vom Samba Urgestein Dudu Tucci geleitet.

Bei dem Fest stellten die Kurse ihre Ergebnisse vor.
Links stellte sich der sehr gute Bloco Explosao auf, eine der Berliner Batterias.Sie war schon bei mancher Demo zu hören.
Des Weiteren wurde Afrikanischer Tanz zur Aufführung gebracht.

Das Ereignis waren diesmal jedoch vier Schlagzeuger mit ihren Schießbuden. Sie trommelten genial miteinander. Anhaltender Beifall war ihnen sicher.
Dazu gibt es vorzüglichen Caipirina und leckere Empanadas.


Ich tanzte, bis ich total verschwitzt war, ich fühlte mich, als wenn ich bekleidet in der Sauna geschwitzt hätte.

Naturkonzept 2007

06.11.2009


Mal wieder eine nette Vernissage, diesmal beim Lebenskunst- Atelier von Bringfried- Johannes Pösger.
Den Künstler lernte ich bei einem Kunstmarkt am Chamissoplatz kennen.
Er klebt getrocknete Blumen auf Leinwand und übermalt sie.


In Bild oben waren dies Sonnenblumen.
So entstehen sehr ansehnliche Strukturen, die wie Reliefe wirken.
Oder er baut aus Blättern, Holz und anderen Materialien spannende Objekte.
Diese hübschen Staubfänger haben es mir besonders angetan.

Zeitreise schwarz / weiß

27.10.2009

Wieder mal mit R. ins Kino.
Oft landen wir dann bei ihr um die Ecke im York-Kino.
Sie spielten "Das weisse Band". In diesem Film erzählt ein Lehrer von dramatischen Ereignissen in einem Dorf vor dem ersten Weltkrieg. Eine Gruppe von Kindern geht brutal gegen Dorfbewohner vor. Bedrückende Erziehungsmethoden und gesellschaftliche Unterdrückung durch den Gutsherrn werden in langen schwarzweißen Einstellungen abgebildet.
Der Film hat die goldene Palme von Cannes verdient.




Mein liebster Platz für das Gespräch und das Gläschen Wein danach ist das 7 Stufen in der Großbeerenstrasse.
Nette Bedienung, gute Musik, doch leider eine Raucherkneipe.
Es sind viele Musiker anwesend.
Ich denke, ich werde die Kellerkneipe auch mal freitags zur Jam Session besuchen.

Geburtstag bei Onkel Ho

26.10.2009

T. lud viele Freunde und mich aus Anlass ihres Ehrenfestes zum Essen in das Restaurant Onkel Ho.
Eine der angesagten angenehm unfolkloristisch dekorierten Lokalitäten mit Spezialitäten aus Vietnam nah beim S-Bahnhof Schönhauser Allee gelegen.
Das Essen war lecker und preiswert.
Der Platz ist wirklich empfehlenswert.
So entwickelte sich eine fröhliche kleine Party.

Kunstgeburtstag

25.10.2009

Die Berlinische Galerie feierte 5. Geburtstag im eigenen Haus in Kreuzberg.
Dieses von mir meistbesuchte Ausstellungshaus musste ich aus diesem Anlass aufsuchen.
Nach einer kurzen Verzögerung durch die Schlange am Einlass zog ich mit R. und I.durch die Hallen.

Als um 14:00 Uhr die Geburtstagstorte angeschnitten wurde,  bekamen wir gerade noch ein Stück ab.
Sie war für meinen Geschmack zu süß, aber bei einer Zuckerguss Nachbildung des Hauses war wohl auch nichts anderes zu erwarten.
Dazu jazzte das Victor Wolf Quartett.

Gestärkt beschauten wir die Ausstellungsstücke.
Dabei waren auch diese lustigen Dada nachempfundenen lebendigen Figuren.
Zum Anfang schauten wir uns die Ausstellung Berlin 89/09 – Kunst zwischen Spurensuche und Utopie an. Diese versucht einen Rückblick auf 20 Jahre Mauerfall, mehr als ein paar hübsche Fotos sind mir nicht in Erinnerung geblieben.


In ersten Stock beschauten wir die Zeichnungen und einen schönen Trickfilm von Matthias Beckmann, der seit Jahren einer der "Hauskünstler" der BG ist.
In seinen Bildern sind BetrachterInnen von Kunstwerken vor diesen abgebildet.
Er ist Mitglied in der Künstlergruppe  Die Weissenhofer.



Als wir im ersten Stock herum streunten, begegnete uns die bezaubernde Tanz Performance Der Audioballerinas von Benoît Maubrey. Diese orientierte sich an die Tradition der dada KünstlerInnen, deren Werke im Obergeschoß zu sehen sind.












Ein Video von einem Auftritt der Gruppe.



Im Anschluss beteiligten wir uns an einer Führung durch die Restaurations Werkstatt. Danach durften wir dem Chef der Abteilung Fragen stellen. Spannend fand ich seine Aussage, dass die traditionelle Malerei für den Restaurator keine große Herausforderung mehr darstellt. Dagegen sind Kunstwerke z.B. von Vostell mit den in den Sechzigern üblichen Schwarzweiß Fernsehern extrem schwierig, originale Ersatzteile sind kaum noch aufzutreiben.
Restaurator scheint ein sehr vielfältiger Beruf  zu sein.


Zum Abschluss lauschten wir noch Vorlesern und dem Jazz Orchester.
Ein schöner Sonntag Nachmittag mit viel Kunst ging zu Ende.

Rondo Veneziano 4

24.10.2009

Der letzte Tag in Venedig.
Am Morgen trennten M1ao und ich uns, sie fuhr weiter in Richtung Griechenland.
Mich brachte gegen 10:00 Uhr ein Boot zum Marcus Platz.

Da ich immer noch nicht kulturmüde war besuchte ich dort zuerst einen Pavillon, der in der ehemaligen Chiesa di Santa Maria della Pietà untergebracht war.

MAROKKO





Fathiya Tahiri










 Mahi Binebine








Der zweite Kunstflug führte in die Militärkaserne Presidio Militare Caserma “Cornoldi”, wo auch wirklich lebendige Soldaten herum liefen. Die Ausstellung wurde im Hof präsentiert.

MONACO




Philippe Pastor, The Sky is Watching the Earth, Mischtechnik


 





Philippe Pastor, The Sky is Watching the Earth, Mischtechnik






Mir blieben noch ein paar Stunden Zeit, um die Stadt zu erkunden. Zuerst nutzte ich das Vaporetto von der Station San Marco, um im Zickzack die Lagune zu überqueren.
Die Anlaufpunkte lagen im Wechsel auf den Inseln Giudecca und Venedig.

Für mich als Liebhaber von Schiffsfahrten war dies sehr vergnüglich.
Das Wetter spielte mit, die Cafes am Ufer waren gut besucht und Menschen gingen in die imposanten Kirchen mit Bootsanleger.


In der Nähe der Landungsbrücken für die Kreuzfahrtschiffe stieg ich aus.
Ich plante noch eine Fahrt auf dem Canale Grande.
Da erreichte mich ein Anruf von M1ao, sie teilte mit, dass sie meinen Ausweis in ihrem Gepäck entdeckt hatte.


Leider bestehen die Flughäfen darauf, dass man / frau ein Dokument mit Foto vorzeigen kann, doof wenn es fehlt.
Zum Glück hatten wir eine zündende Idee, M1ao suchte ein Faxgerät zum Senden, ich fand eines zum Empfangen in einem Hotel, so hielt ich wenig später eine ziemlich dunkle Kopie meines PA in den Händen.
Trotzdem war mir der Tag etwas verhagelt.


Da half auch nicht, dass die Sonne herauskam. In Erwartung einer schwierigen Aufgabe ging ich zum Bahnhof.
Die Tauben am Bahnhof waren glücklicher als ich, fliegen können die auch ohne Pass.
So saß ich sauertöpfisch vorm Bahnhof, las ich im Katalog der Biennale und wartete auf den Zug.
Ich ließ den Reigen der Kunstwerke noch einmal Revue passieren.


Mein Abflughafen war noch weit, um den Aeroporto Internazionale Orio al Serio
bei Bergamo zu erreichen, benötigte ich noch 3,5 Stunden. Der Vorteil, für wenig Geld zu fliegen, war durch den Preis der Bahn- und Busreise wett gemacht.


Nach einigem Hin und Her gelang es mir, dass Ryan Air mich nach Berlin mitnahm. Da störte es dann auch nicht mehr, dass sich das Flugzeug 2,5 Stunden verspätete und das ich das Gefühl hatte bei einer Kaffeefahrt dabei zu sein. Fünf mal wurden Waren angeboten und das in Englisch, Deutsch und Italienisch. Langweilig wurde mir dabei nicht.
Nach der wieder mal langwierigen Tour von Schönefeld bis Steglitz war ich dann irgendwann glücklich daheim.