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Musikerauflauf

07.10.09

Immer wieder Dienstag gibt´s in der Oxident Bar (U-Bahn Samariter Strasse) eine tolle Jazz Yam Session. Diese wird von Lionel Haas einem der guten Berliner Jazz Pianisten und einem Bassisten und einen Schlagzeuger eroffnet.
Nach dem Eröffnungs Set warten schon Musiker um endlich mitspielen zu können. Und die Qualität der Beiträge ist sehr hoch.
Leider mußten G. und ich früh raus, so war um 23:30 leider Schluß.

Entführung im Ohr

05.10.08

In der Reihe Hörtheater präsentierte Deutschland Radio Kultur im Franz Club ein Hörspiel um die Entführung der Interflug Maschine 1978 nach Tempelhof.
Die Präsentation war ansprechend, wir saßen in einem verdunkelten Raum, ein paar Stofftransparente wurden dezent beleuchtet, so dass man / frau gut in die Geschichte eintauchen konnte.
Ich hatte die Story damals life am Radio mitbekommen, aber die Hintergründe der Entführung und wie der Westen versucht hat, die DDR Bürger zum Übertritt zu bewegen, kannte ich nicht. So wurde ich erheblich klüger.
Meine Bekannte B. saß damals mit ihrem Sohn im Flieger und berichtete danach,
wie es ihr ergangen ist.

Die Reihe Hörtheater findet regelmäßig im Franz Club statt und außerdem noch bei Freiem Eintritt. Also, ruhig mal hingehen!

Mosten im Osten

04.10.08

Apfelsaft gegen Äpfel und Geld. So lautet das Motto, wenn man / frau die Gartenäpfel zum Mosten bringt. Wir, meine Liebste und ich, fuhren zur Kelterei Wilke nach Fredersdorf westlich von Berlin. Die sind gut organisiert, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hält.

Mit vollen Saftkästen fuhren wir nach Straußberg ins Ku-Stall/Biorestaurant, ein toller Platz sommers und winters. Es ist ein Kulturzentrum mit Herberge, Kinosaal, Freier Schule, Diskothek usw. Ein Besuch lohnt sich, auch nur um das leckere Essen zu geniessen.
Nach einem Besuch bei Freunden meiner Liebsten in Oderberg (ein bezaubernder Ort) trollten wir uns zurück nach Berlin.

Zum Abschluß im Felix Austria am Marheinekeplatz genossen wir Schilcher und Tafelspitz.

Kranichspotting

03.10.08

Mit Freundinnen G. und D. auf dem Weg zur Oder um Kraniche zu sehen.
Im Naturpark Unteres Odertal suchten wir die von der Berliner Zeitung versprochenen Vögel.
Wir fanden eine wunderschöne Landschaft im breiten Flußtal und eine Herde Schafe. G. war gefrustet und wollte was erleben.

So besuchten wir ein Fischerfest in Schwedt. Es war so fürchterlich, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gräßliche Diskomusik, betrunkene ältere Damen und Herren und leer war es auch noch. Dann jammerte mir auch noch ein Eingeborener die Ohren voll, dass die Rote Armee die ganze Stadt zerschossen hat. Dabei war die Stadt Festung und die deutsche Bevölkerung hatte ihr Schicksal mehr als verdient.
Lang hielten wir es nicht aus, G. meinte, die Kraniche fliegen abends nach Polen, und so versuchten wir dort unser Glück.
Die Landschaft am polnischen Oderufer stieg zu Hügeln auf und bot einen tollen Blick auf das Flußtal. Obwohl wir keinen Kranich sahen, beschlossen wir wieder zu kommen.

Und dann, es war schon dämmerig, befuhren wir eine Waldstraße und die Rehe passierten so zahlreich, dass wir sehr langsam fahren mußten. Auf einmal sahen wir ein weißes Reh am Straßenrand, ich dachte zuerst an ein Kunstwerk, aber es bewegte sich und sprang davon.
Noch heute denke ich an das süße Wesen. Und bei einer WEB Recherche zur Begegnung mit weißen Rehen konnte ich auch nichts Schlimmes entdecken. Nur Jäger und wahrscheinlich auch Fahrer, die ein solches Tier killen, haben im Lauf des Jahres den eigenen Tod oder den eines geliebten Menschens zu erwarten. Wir ließen es am Leben.
Zurück in Berlin noch schnell in die Werkstatt der Kulturen der Welt.

Die Ausscheidung zum Weltmusik Wettbewerb Creole (Berlin/Brandenburg) fand dort statt.
Transalpin und Orientation (Gewinner) hörten wir noch.
Ein spannendes Konzert als Abschluß eines schönen Tages.

Waschbrettmusik

01.10.08

Jazz im Yorkschlösschen lohnt meist. Diesmal war ich mit J. dort. The Crazy Hambones spielten zum Blues auf. Ein satter Sound begleitete unseren Abendausklang.

Unter anderem setzen sie auch ein Waschbrett als Instrument ein.
Das Waschbrett ist in unseren Breiten als Haushaltsgerät sehr aus der Mode gekommen, meine Mutter benutzte es einstmals noch, die Waschmaschine hat ihm den Garaus bereitet. Doch es lebt als Bezeichnung für stählerne Männerbäuche und in der Bluesmusik weiter.
- Ich stelle mir vor wie klein Moses von Papa Moses verhauen wurde, nachdem er Mamas Waschbrett für die Band ausgeliehen hatte. -
Die Not der Schwarzen in der USA ist fürchterlich, aber in der Musik hat sie auch immer erfinderisch gemacht, vom Waschbrett bis zum Hiphop.

Roboterliebe animiert

29.09.08

Nach Ratatouille, Walle E - Der Letzte räumt die Erde auf. Filme aus dem Hause Pixar sind für mich fast Pflicht.
Die Geschichte: Die Erde ist zugemüllt und menschenleer, ein einziger letzter Roboter, spezialisiert auf Blechdosen, sammelt diese, presst sie zu handlichen Blöcken und stapelt sie. Natürlich haben die Pixas ihn "vermenschlicht". So sammelt er spannenden Müll und stattet damit seinen Schlafcontainer aus, sein einziger Freund ist eine Kakerlake. Bis die Roboterdame EVE von einem Raumschiff abgesetzt wird...
Den Kindern und US Zuschauern geschuldet ist das Happy End.
Doch es wird ohne erhobenen Zeigefinger gegen die ökologische Schlamperei der US (und unserer) Gesellschaft der Finger in die Wunde gelegt.
Freundin G. und ihre Tochter begleiteten mich und waren danach begeistert, doch für mich als Hobbykoch ist eine kochende Ratte fast unschlagbar.


In den Tropen ist es heiß

27.09.08

Ausstellungssonntag im Martin Gropius Bau.
Freundin G. und ich besuchten die Tropen Ausstellung. Um besser einzutauchen buchten wir die angebotene Führung.
Beides war ein Fehler.
Die Führerin las von ihren Handkarten die Beschreibungen der Objekte ab. Das war so uninteressant, das wir nach wenigen Minuten das Weite suchten.
Doch leider bot die Ausstellung auch nicht die Erleuchtung. Die Zusammenstellung der Objekte in den Themenräumen wirkte nicht schlüssig.
Einzig die Installation der Schweizer Gerda Steiner / Jörg Lenzlinger, die eine Bürolandschaft von Lianen und anderen tropischen Gewächs überwuchern ließen, setzten positive Akzente.

Auf dem Heimweg begegnete uns mal wieder Kunst am Bau, diesmal vor dem Finanzministerium. Dieses Programm soll der Förderung der Künstler dienen. Oft vergammelt Kunst jedoch unbeachtet irgendwo, meist ohne Hinweise auf den Künstler, oft von Metalldieben geklaut, aber wenigstens bekommen die Künstler Geld. Man merkt jedoch, dass die Bauherren nur ihre gesetzliche Plicht erfüllten.
Doch Juwelen stehen in der ganzen Stadt.

Panketal und Lindenoper

26.09.08

Gegen Mittag brach ich mit der Freundin, S-Bahn und Fahrrad zu einer kleinen Radtour nordöstlich von Berlin auf. Los ging es am S-Bahnhof Buch in Richtung Gorinsee.

Zuerst radelten wir durch die im Prozess der Renaturisierung befindlichen Bucher Rieselfelder. Die entstandene Landschaftsform erinnert an Heide. Darin verstreut aufgestellte Skulpturen, hier ein besonders ansehnliches Exemplar mit der Liebsten.
Vorbei am Gorinsee gings durch Pilzwälder zum S-Bahnhof Mühlenbeck. Ich fand am Wegesrand nur einen Steinpilz, im nächsten Jahr komme ich mit vollen Körben heim!

Danach im Dauerlauf nach Hause und in die Staatsoper Unter den Linden. Ein imposantes Gebäude direkt an einer Berliner Touristenstrecke gelegen.

Wir sahen und hörten das Singspiel Eugen Onegin von Peter I. Tschaikowsky.
Die Handlung spiegelt wie viele russische Erzählungen dieser Zeit die Überlebtheit der Gesellschaft im ausklingenden 19. Jahrhundert wieder. So richtig wichtig finden die HeldInnen ihr Leben nicht mehr.
Gut gefallen hat mir die Inzenierung insgesamt, besonders der Gesang und die Orchestermusik, die Kostüme, die ein wenig an den Film "die Nacht der lebenden Toten" erinnerten passten gut, doch die an Ausdruckstanz erinnernde Choreografie der Statisten erschloss sich mir nicht. Weglassen wäre mehr gewesen.

Tanzen im Bebop

25.09.08

Immer Freitag und Sonntag Abend gibt´s Schwoof in meiner vormaligen Tanzschule Bebop. Hier lernte ich unter "Schmerzen" Walzer, Foxtrott und so. Der Spaß am Paartanz ist geblieben und so jagte ich meine Liebste über das glänzende Parkett.
Der Tanzsaal ist ein Juwel, leider erwischten wir einen etwas unfähigen DJ. Sonst war´s ein netter Abend.

Klassik mit Spiritus

23.09.08
In der Philharmonie war das Deutsche Symphonie Orchester wieder mal auf einer spirituellen Reise zu begleiten. Thema war die Auferstehung und das Licht, in das wir wandern.
Da ich nicht mehr an den großen Steuermann glaube und bei Spiritus eher an Doppelkorn denke, müssen mich solche Stücke wenigstens musikalisch fordern.
Zu Beginn wurde Lux aeterna von György Ligeti gespielt. Dessen Musik wurde auch für den Film Odyssee 2000 von Kubrik benutzt, sie war mir im Kino schon zu elegisch.
Stück Nr. 2 Mahlers Auferstehungssymphonie war abgesehen von uninteressantem Inhalt musikalisch erste Sahne. Abwechslungsreich und vielseitig wars. Der Rundfunk Chor Berlin unterstützte gut.