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Alle meine Morgen

04.09.2010

Mal zu einer Performance in die Uferstudios in den Wedding. Die Studios sind gerade erst fertig geworden und bieten Platz für Tanzunterricht der UdK und für Veranstaltungen.
Teilweise wirkten die Räume noch im Bau.

In Stück All my tomorros stellten DarstellerInnen von 17-81 Jahren Leben und Lebensentwürfe vor. Sie erzählten Schwänke aus den Leben, und performten. War teilweise nett anzusehen / anzuhören, wirkte aber nicht wie aus einem Guß.

Die ZuschauerInnen klatschten ordentlich und wurden eingeladen mit zu tanzen. Die Band swingte dazu.
Die Mitwirkenden kamen aus Opole und Berlin. Das Theater der Migranten, Papa Henschels Salty Dogs und MDK Opole (Polen) wirkten mit.

Danach zogen wir weiter ins Mastul, ein Künstlerclub im Wedding. Dora fand den ehemaligen Fleischerladen etwas ranzig, mit dem zusammengewürfelten Mobiliar wirkte es wie eine linke Besetzter Kneipe der 80er. Doch der Wein war lecker.

Später spielte noch Django Lassi auf. Verjazzter Gypsi Swing auf Speed mit Klezmer Einsprengsel brachte das Publikum zum Tanzen.
hotzen, klotzen, hutzen, katzen, ist das selbstgewählte Motto der Gruppe, die genauso multikulti ist wie ihre Musik.

Nachhaltige Kunst?

02.09.2010

Eine Ausstellung zum Thema Nachhaltigkeit zu kuratieren ist gewagt. Künstler sind ja nicht notwendig Kommentatoren der gesellschaftlichen Entwicklung. Oft spiegeln sie die innere Empfindlichkeit oder sie sind auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet.

Die Uferhalle mit ihrem Industriegebäude bot eine großzügige Plattform für Zur Nachahmung empfohlen ! EXPEDITIONEN IN ÄSTHETIK UND NACHHALTIGKEIT.
Jedoch gelang den Kuratoren höchstens einen roten Pfaden zu spinnen. Spannendes, Arrangiertes und Kluges gab es zu sehen, aber insgesamt wirkte es doch recht beliebig.
Wir, Dora und ich, haben Einiges für euch dokumentiert.

Mit der Aquarienkaskade rechts zeigt der Künstler / Biologe uns wie eine Wasserpflanzen Kläranlage funktioniert.
Das Prinzip ist längst bekannt und so stellt sich mir die Frage, ob das Kunstwerk - Funktionsmodell nicht besser in ein Technikmuseum passt als in diese Ausstellung.
Stephan Pflugmacher, Grüne Leber, Funktionsmodell, Wasserpflanzen
Dina Shenhav, The End of the Forest, Schaumstoff, 2008
Das Kunstwerk hat etwas. Einen Holzstapel inklusive Kettensäge aus Schaumstoff nachzubilden weist auf die Endlichkeit des Material Holz hin. Holz ist ein traditionelles Material der Bildhauer.
Sein Verschwinden beunruhigt die Kunst, auch wenn sie gerne moderne Materialien nutzt.
Hinten seht ihr das Mülllager, das die Künstlerin nutzt, um ihre "Produkte" herzustellen. Vorhänge, Papierkörbe und Lampenschirme aus Plastiktüten waren dabei.
So etwas kannte ich schon als Müll Kunsthandwerk aus Ländern in Armut.
Vielleicht haben Messis doch recht, sammelt Müll!
Nana Petzet, Das SBF System, Mixed Media, 1995 - heute
Miguel Rothschild, The House of the Atlanteans, ca. 6000 PET Wasserflaschen

Die Schönheit dieses Werks sprang uns in die Augen. Die Rückwand wurde von verklebten PET Flaschen und der Boden von Mosaiken aus deren Deckeln gebildet.
Sicher nichts für den täglichen Gebrauch, aber zu mindestens mal etwas Hübsches fürs Auge. Hätte ich genug Geld und Platz zu Hause...
Der Künstler ist ein Guru der Bewegung aus "Alt mach Nützliches" und hat im Eigenverlag viel zum Thema veröffentlicht. So recht weiß ich jedoch nicht, was ich von einer Waschmaschine, mit Pedalkraft getrieben,  halten soll.
Doch die Kinder hatten ihren Spaß daran.
Christian Kuhtz, Pedal Power Waschmaschine, 2010
Dodi Reifenberg, Green Bag Movement, 2010
Hier gelingt eine klare, prägnante Aussage mit dem Mittel Kunst.
"Eine Plastiktüte wird im Bruchteil einer Sekunde gefertigt, im Schnitt 25 Minuten genutzt und braucht 1000 Jahre um zu verrotten."
Die Skulptur sollte vor jedem deutschen Supermarkt stehen.
Aber das werden die Plastik Industrie und ihre Hofschranzen in der Regierung zu verhindern wissen.

Mein persönliches Highlight war ein Stand, an dem man / frau sich von afrikanischen Familien adoptieren lassen konnte.
Eine tolle Idee, die die herrschende Vorstellung von Afrika auf die Füße stellt.
Adopted ist natürlich ein politisches Aktionstheater.
Aber mittlerweile auch Realität, die Künstlerin Gudrun F. Widlok konnte schon einige Adoptionen vermitteln.
Sie war in Bukina Faso und Ghana und konnte afrikanische Familien gewinnen.

Mambo

01.09.2010

Wikimedia Commons,
Inh. Lezumbalaberenjena
Der Spielfilm "El Benny" beschreibt  das Leben von Benny Moré (geb. 1919), einem der großen kubanischen Sänger der 50er Jahre. Sein Aufstieg begann zu einer Zeit, als in Kuba die Mafia, Alkohol, Prostitution und Massenarmut regierten.
Kubanische Musik und Interpreten waren schon zu dieser Zeit ein Exportschlager der Insel.
Nachdem die Mafia durch die Revolution vertrieben wurde, blieb Benny im Land.

Als er 1963 starb, folgten seinem Sarg ca. 100.000 Menschen.
Wir sahen den Film im Kinosaal des Ibero-Amerikanischen Instituts.

Im Filmausschnitt unten seht ihr ihn bei der Orchesterarbeit.

Tanz das Hausmädchen

31.08.2010

Eingang zum Hof
Foto Manfred Brueckels
Im Rahmen des Tanzfestes "Tanz im August" besuchten Gloria und ich den  Riehmers Hofgarten. Wir stiegen in den dritten Stock eines der in den klassisch kitschigen Urzustand renovierten Häuser. Um die Jahrhundertwende wohnte hier die Oberschicht in großzügigen Bleiben. Dieser Kreuzberger Hinterhof ist wieder zu einer langweiligen Schicki Micki Adresse geworden. Die Installation / Performance /TO SERVE - HOUSE WITHOUT A MAID nutze eine leerstehende Wohnung.

Passend zur Geschichte des Ortes umkreiste das Projekt das Thema Hausmädchen. In jedem der fünf Zimmer wurde etwas dazu geboten.

In einem Raum, den wir betraten, bewegte sich eine Frau mit einer Tür durch den Raum.
Das war spannend anzusehen und, da die Tür einen /eine aktiv durch den Raum verfolgte, auch in Momenten verwirrend und bedrohlich.
Die Frau spielte fünf Stunden am Stück, Hochachtung.
Was uns dieses sagen sollte, wurde aber erst durch den Begleittext unverständlich.

Wir sahen Vlatka Horvat mit Unhinged (ausgehängt), darüber verriet das Programmheft: " ... verschmelzen der Körper der Performerin und eine aus den Angeln gehobene Tür zu einem provisorischen Tür-Frau-Hybrid und lassen dabei das Normative des Körpers und der Häuslichkeit in sich zusamenfallen." usw.
Wer vorher sowas liest, ist selber schuld, hinterher lachen ist besser!

Durch einen anderen Raum, den wir auch wieder betreten durften, bewegte sich Melati Suryodarmo, eine weiss gekleidete Frau. Auf dem Fußboden waren Murmeln und Kosmetikspiegeln verteilt. Dort lief sie und lag. Meist beachtete sie BesucherInnen nicht.

Ab und zu aber beobachtete sie mich im Spiegel und nahm so Blickkontakt mit mir auf. Ich war fasziniert.

In den anderen Räumen performten Olga de Soto, Fiona Wright, Pauline Boudry & Renate Lorenz, Moira Zoitl.

Hungrig und etwas verwirrt, was eine ordentliche Performance auch erreichen sollte, besuchten wir "Mutti, Hausmannskost de luxe" in der Großbeerenstrasse.
Normalerweise mache ich einen großen Bogen um alles was Kochen und Mutter im Namen tragt. Langjährige schlechte Erfahrung erzeugt diese Reaktion. Ich hoffe, diejenige, die mich in die Welt geworfen hat, verflucht mich nicht aus dem Grab heraus.

Der Imbiss / das Restaurant belehrte mich jedoch eines Besseren.

U-Bahn Linie 1 oder 2

30.08.2010

Nachdem S. und ich die Linie1 in- und auswendig kennen, entschieden wir uns für die 2, das noch nicht gesehene Stück des Grips Theaters.
Das wurde 1969 im einem ehemaligen Kino eröffnet und ist bis heute sehr erfolgreich.
Es hat mit dem U-Bahnhof Hansaplatz eine super Anbindung an den ÖPN.
Das erfolgreichste und bekannteste Musical des Theaters ist natürlich Linie1 aus dem Jahre 1986. Tausende Male ist es weltweit gespielt.

Die Geschichte um eine junge Frau aus einer Kleinstadt, die nach Berlin kommt, um ihren Liebsten zu suchen, spielt in der U-Bahn Linie 1. Große Gefühle und tolle Songs prägten das Stück. Links seht ihr Wilmersdorfer Witwen.

Die Linie 2 fällt leider erheblich dagegen ab. Sie erzählt eine Geschichte um einen der Linie 1 Schauspieler. Dass er nichts Bedeutendes zustande bringt und deshalb einen Selbstmordversuch unternimmt, ist nicht ernsthaft genug.

Das Stück plätscherte so dahin, einzig die Songs aus der Linie 1 rissen es etwas raus. Wir gingen in der Pause nach Hause.

Coco Schuhmann

27.08.2010

Gutes liegt manchmal näher als frau / mann denkt.
Die Petruskirche am Oberhofer Platz in Lichterfelde Ost nah beim gleichnamigen S-Bahnhof bietet wöchentlich Konzerte an.
Bisher hatte ich diesen Veranstaltungsort noch nie besucht, Dora animierte mich dazu.
Die Entfernung mit dem Fahrrad von Rathaus Steglitz ist auch nur ein Katzensprung.

Den Star des Abends, Coco Schuhmann, hatte ich noch nie gesehen.
Er ist mit seinem 85 Jahren eine lebendige Legende der Swing Musik.
Bereits in der Zeit vor dem 2.Weltkrieg war er ein bekannter Musiker.
Nachden er den Versuch der Deutschen ihn im Konzentrationslager umzubringen überlebt hatte, kehrte er trotzdem nach Berlin zurück. Er trat mit dem Coco Schuhmann Quartett auf.

Ich war skeptisch, ob das Konzert musikalisch überzeugen kann oder ob alle nur wegen der alten Zeit kamen.
Doch der alte Coco ließ die Finger wie ein junger Gott über die Saiten fliegen und die Band hielt gut mit.
Leider war das Publikum zu alt.

Alle klebten auf ihren Stühlen, ab und zu wippte mal eine /einer mit dem Fuß. Es war ein wenig, wie ich mir ein Konzert im Seniorenheim vorstelle. Leider war ich aber auch ohne Swing Follower unterwegs, so das ich die Tanzschritte nicht vorführen konnte.

Lesedampferfahrt

25.08.2010

Foto: Georg Slickers
Nachdem ich im Tagesspiegel (eher eine langweilige bürgerliche Zeitung) die Anzeige entdeckt hatte, war ich sofort Feuer und Flamme.
Eine Lesung und Musik und Brunch und Dampferfahrt, was für ein Angebot?

Wir stachen am Urbanhafen in Kreuzberg in See. Die Route ging linksherum durch den Landwehrkanal über die Spree, wieder durch den Landwehrkanal zurück zum Ankerplatz.

Unser Schiff war die Philippa von der Reederei Van Loon, deren Restaurantschiff ebenfalls dort liegt. Bei meinen häufigen Besuchen des schwimmenden Restaurants hatte ich schon öfter mit einer solchen Fahrt geliebäugelt.

Nach dem Ablegen begann Moritz Rinke aus seinem Roman "Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel" (Kritiken) vorzulesen.
Der Autor beschreibt teilweise autobiografisch seine Jugend in der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen.
Spannend an dem Buch ist auch, dass er die Verbindungen der Künstler mit den Institutionen des 3. Deutschen Reichs aufzeigt. Das ist Nestbeschmutzung der guten Art.

In der Pause bogen sich dann die Tische unter einem opulenten Büfett.
Wir speisten vorzüglich.
Gerhard Schiewe spielte Akkordeon Melodien dazu. Schade, dass kein Platz zum Tanzen vorgesehen war.
Nach dem großen Fressen hörten wir weitere Teile des Romans.
Leider war wegen des Dieselmotors und der miesen Mikrophonanlage der Vorleser nicht immer gut zu hören. Nach drei Stunden ging dann die Fahrt zu Ende.

Fotos mit Erklärung

23.08.2010

Dora und ich nahmen an einer Führung durch die Foto- Ausstellung "Marianne Breslauer, Unbeachtete Momente" in der Berlinischen Galerie teil.
Es regnete den ganzen Tag und so kam uns das Angebot gerade recht.

Führen tat der Chef des Hauses höchstpersönlich und das tat er gut.
Dr. Thomas Köhler hatte sowohl die fachlichen Informationen parat als er auch gut und sauber vermittelte. Leider sind nicht alle Führungen von solcher Qualität, bei manchen beschleicht mich das Gefühl, dass ich für xx,- Euro den Text der Täfelchen an den Bildern vorgetragen bekomme. Und Nachfragen sind in Ermangelung von Fachkenntnissen nicht erwünscht.

Djemila, Jerusalem 1931, © Marianne Breslauer / Fotostiftung Schweiz, Winterthur
Marianne Breslauer fotografierte nur acht Jahre in der Periode von 1929 -1937.
Sie begann als Portrait Fotografin in Berlin. Oft war ihr Motiv in dieser Zeit die Neue Frau, selbstständig und androgyn gestylt.
Später in Paris und auf weiteren Reisen wurden ihre Fotos expressiver.
Nachdem die Deutschen sie aus ihrer Heimat verjagt hatten, heiratete sie, gebar Kinder und legte die Kamera zur Seite.
Neben dem Raum mit den Arbeiten von ihr stellt die Galerie in einer eigenen spannenden Abteilung Fotografinnen aus, die in dem selben Zeitraum wie sie mit der Kamera arbeiteten. Einige von ihnen wurden ebenfalls vertrieben, andere von den Deutschen ermordet. Z.B. die damals berühmte Modefotografin Yva, die Lehrerin von Helmut Newton in Berlin, sie wurde vermutlich im Konzentrationslager Majdanek umgebracht.

Ich beschaute noch zwei weiter Ausstellungen in der Galerie:
1. Unter dem Motto:


waren Zeichnungen von Karl Arnold anzusehen.

Satire, die meist in der Zeitschrift Simplicissimus erschien. Rechts sagen die wohlbeleibten Reichen zu den Hungergestalten: "Sie können freilich zu fünft in einem Zimmer unterkommen, wir können uns diese Einschränkung nicht leisten"

2. Im zentralen Innenraum wurden Werke von Ursula Sax ausgestellt.

Luftkleider, 1990, Stoff
Die Künstlerin ist 1936 geboren. Neben anderen Orten studierte und lehrte sie auch in Berlin.
Sie hat viele Skulpturen für den öffentlichen Raum geschaffen.
Doch meist Werke aus nicht so witterunganfälligen Materialien. 
Wie fast immer hat sich der Besuch in der Berlinischen Galerie sehr gelohnt.

Vorsicht, schreibende Frauen!

22.08.2010

Unter dem Motto "Meine beiden Muttersprachen“ lud die Autorinnenvereinigung zu Lesung, Diskussion und Konzert ins Literarische Colloquium am Großen Wannsee.
Autorinnen und Übersetzerinnen mit mehreren "Muttersprachen" trugen Texte vor.

Nebenbei wollte ich Dora auch die wunderschöne Villa zeigen.
Sie ist fußläufig vom S-Bahnhof Wannsee entfernt.
Das Haus liegt wunderschön auf einem Hügel. Einen Serpentinenweg steigt man / frau herab, um zum Wasser zu gelangen.
Es ist nebenbei auch Herberge für SchreiberlingInnen, die zu Aufenthaltsstipendien zeitweise in Berlin weilen.

Nachdem wir uns schlau gemacht hatten, trat noch Der singende Tresen auf. Die Band war mir bisher nur dem Namen nach bekannt. Schwermütige Musik mit klugen poetischen Texten, ungewöhnlich gut.
Ich war begeistert und kaufte sofort eine CD.

Wenn ihr die Gelegenheit habt, hört euch die Gruppe unbedingt an.

Feuer und Flamme

19.08.2010

Gastpost von Dora:

Wenn der hauseigene Koch frei hat und der mittelgroße Hunger kommt, geht Mann/Frau außerhalb auf Suche nach Essbarem. So geschehen an einem schönen, sommerlichen Donnerstagabend in Berlin-Steglitz. Wir, Martin und ich, radelten gezielt und gemütlich zu unserem Lieblingsportugisen Carlos in der Steglitzer Dirckhardtstraße. Leider hatte er wegen Urlaub geschlossen. So fuhren wir im Dreiländereck Steglitz-Schöneberg-Wilmersdorf suchend weiter. In den ruhigen Wohnstraßen Friedenaus gibt es doch einige kleine Lokale in lauschigen Vorgärten, die bei schönem Wetter einladen Platz zu nehmen. So landeten wir in Feuer & Flamme in der Odenwaldstraße 7.



Das Lokal ist weder hip noch hop, sondern für die Gegend eher „normal“. Man sitzt draußen unter Laubbäumen, die einzelnen Tische sind durch Büsche etwas von einander getrennt. Mangels Straßenlärm hört man die eigene Stimme; man muss auch nicht seinem Gegenüber wegen lauter Musik anschreien, sondern kann sich ganz normal unterhalten. Es schien eine geeignete Örtlichkeit speziell für Frauengespräche zu sein (es waren am Frühabend fast ausschließlich Frauengrüppchen anwesend!), sowie ein Treffpunkt für das ältere Semester der Region. Oder ein Versteck für Verliebte.

Die Speisekarte klang verlockend, mit ökologisch korrekten Angeboten. Die als Vorspeise bestellte Kohlrabisuppe war recht groß und ganz lecker. Eine Prise Muskat hätte der Speise noch das i-Tüpfelchen gegeben. Der Südseefisch mit Reis und Salat war auf dem Teller Appetit anregend arrangiert und schmeckte auch passabel. Die Vollkornnudeln mit Spinat und Gorgonzola, mit Pinienkernen und hausgemachtem Pesto waren gut zubereitet und köstlich. Leider war das Essen lieblos auf den Teller hingeklatscht. Der Kochjunge hatte wohl nicht gehört, dass das Auge immer mit isst...

Die Bedienung war nett und freundlich. Dies entschuldigt in gewissen Fällen auch das zweimalige Vergessen einer Getränkebestellung.

Das Lokal ist in Ordnung und empfehlenswert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war insgesamt stimmig. Wir waren jedoch weder Feuer noch Flamme, aber durchaus zufrieden, satt und glücklich.