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Kostenfrei, aber nicht Umsonst

 21.07.20232

- Die Ausstellungen im Hamburger Bahnhof, der Nationalgalerie der Gegenwart, reitzen am Donnerstag besonders, denn von 16:00 bis 20:00 ist der Eintritt frei.
Leider wird der freie Eintritt vom widerlichen Konzern VW gesponsert, Vorsicht Greenwashing!
1. In der alten Bahnhofshalle zeigte Eva Fàbregas ihre farbigen, mit Bällen gefüllten Schläuche.
Sie erreichte damit bei mir einen echten Wow Effekt. Zu sehen bis zum 14.01.2024.
Im Video unten seht ihr eine Einführung auf Englisch.

Daneben sah ich zwei Sonderausstellungen.

2.  Fred Sandback war bisher nicht auf meinem Schirm. Er starb vor zehn Jahren.
Unter dem Titel Simple Facts werden seine recht minimalistischen Werke gezeigt. Eigendlich befinden sich in den bespielten Räumen hauptsächlich bunte Schnüre, die diese teilen und formatieren.
Eine durchaus spannende Ausstellung, anzusehen im Hamburger Bahnhof bis zum 17.09.2023.

3. Christina Quarles bezeichnet sich selbst Queer. Ich weiß nicht ob mir das ohne diese Vorinformationen bei ihren gemalten Bildern aufgefallen wäre. Es sind zwar viele unbekleidete Personen zu sehen, machmal sind sie auch bei sexullen Handlungen abgebildet, aber was daran queer sein soll kann ich nicht nachvollziehen.
Die Bilder begeisterten mich nicht. Sie sind bis zum 17.09.2023 zu sehen.

- Im Club Schlott gab es dann Abends eine gute Packung Jazz. Es spielten Formationen, die sich in einem Jazz Workshop in der Jazzschule Schlot gebildet hatten.
1. Tim Sund  (Piano) mit Band und das Corina Danzer (Saxophon) Quintett zeigten,was sie gelernt hatten.
2. Im zweiten Set spielten die Lehrer auf. Christof Griese (Saxophon) und Paul Peuker
(Gitarre) Quintett. Das hörte sich natürlich professioneller an.
So endete ein schöner Abend mit spannender Musik.


 

 

 

 

 

 

 

 

 
- Im Bröhan Museum und in der Sammlung Gerstenberg  fand über die Schlossstrasse hinweg ein gemeinsames Sommerfest statt.
Drei Führungen durch verschiedene Ausstellungen genoss ich dabei.
1. Über Fotos von Andreas Feiniger klärte ein Rundgang im Bröhan auf. Selbst Architekt lichtete er oft Konstruktionen ab. Sehr spannend und informativ war der Vortrag dazu.



2. Karl Hagemeister war ein Landschaftsmaler des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Er wohnte meist in Werder / Havel, also weit weg vom künstlerischen Trubel Berlins. Wellen und Seen waren sein liebstes Motiv. Sein Stil wirkt impressionistisch.
In dieser Ausstellung werden seine Bilder mit Werken moderner Künstler kontrastiert.


Leider sind beide Ausstellungen nur noch bis Sonntag zu besuchen.

3. Im Museum auf der anderen Straßenseite ist der Schwerpunkt Surraelismus. Diese Kunstrichtung bezog sich malerisch stark auf die damals aufkommende Psychoanalyse.
Die Führung ging durch die Standard Ausstellung. Ein Besuch lohnt sich auch mit Eintritt.


Alles geht vorbei, nur der Klimawandel nicht

 10.07.2023

- Euch über eine Ausstellung zu informieren, die ausgelaufen ist, mag euch komisch erscheinen. Doch die Ausstellenden sind Stipendiaten der Akademie der Künste und tauchen bestimmt wieder auf und das Thema war spannend.
Das Thema lautete: "Broken Machines & Wild Imaginings", es setzte sich mit der KI als Mittel der Kunst auseinander.
Umgesetzt haben das: Sarah Ciston, Sara Culmann, D’Andrade & Walla Capelobo, Petja Ivanova, Pedro Oliveira, Sahej Rahal, Aarti Sunder, SONDER (Peter Behrbohm und Anton Steenbock), Natasha Tontey, Tin Wilke & Laura Fong Prosper.
Wie das so unter jungen KünstlerInnen üblich ist, wurden oft von ihnen heutige Themen behandelt.
So schaute ich auf einem Sessel liegend eine am Rechner erzeugten Animationsfilm über die Erde, wie sie aussehen kann, wenn es uns nicht mehr gibt. Es gab viele Bäume, zerstörte Hochhäuser und merkwürdige, mannshohe, durchscheinend blaue Pilze zu sehen. Dazu erklang spärische Musik aus dem Kopfhörer.
Sehr schön anzusehen war unserer Planet auch ohne uns.
Spannend aber auch etwas gaga wurde es beim Stand von SONDER. Dort war eine Art Messestand aufgebaut und einer der Macher empfing uns. Die angebotene  Dienstleistung war kostenlos.
Es ging darum, die gesammelten Erfahrungen nach dem Tod Sonder zu überlassen, diese sollen dann in ein rechnergestütztes Gesamtbewustsein der Menschheit einfließen, um die Menschen bereit für einen Kommunismus zu machen. Dazu zeigte er auf der Rückseite des Standes eine Vitrine mit Schriften verschiedener russischer Utopisten des beginnenden 20. Jahrhunderts, Alexander BogdanovKasimir Malewitsch und Maxim Gorki.
Er versprach mir nach der Anmeldung eine mit einer einmaligen Zahl beschriftete Marke zuzusenden , damit ich mich als Mitglied ausweisen kann???













- Jetzt
im Sommer ist die schöne Zeit der Outdoor Konzerte, und oft sind sie ohne Eintritt.
Im Englischen Garten im Tiergarten finden solche Konzerte immer am Wochenende unter freiem Himmel statt.
Hier das Programm des Konzertsommer, es geht noch bis zum 20.08.23. Ich hörte die Band Dobranotch aus Nizza. Sie spielte eine Mixtour aus Jüdischen, Russischen, Balkan, Roma Klängen.
Dazu hüpften die ersten Reihen vor der Bühne wild, ganz anders als auf den Video unter, wo sie in einem Konzertsaal in Petersburg auftraten.



-Wieder umsonst und draußen, diesmal in Schöneweide.
Das liegt etwas jottwede an der S-Bahnlinie nach Königswusterhausen und zum BER.
In der DDR war das ein Zentrum der Elektroindustrie, das von der BRD nach der Übernahme zerstört wurde. Heute werden die historischen Industriedenkmäler von einer Hochschule, div. Kleinbetrieben und vielen Kunstprojekten genutzt.
Nach der Wende hatten sich dort einige Nazis angesiedelt, unbeschwert konnte man / frau sich dort nicht bewegen. Dank der Arbeit verschiedener Antifa-Gruppen ist das Quartier heute weitgehend Nazifrei.
Nicht weit vom S-Bahnhof gibt es im Garten einer ehemaligen Kita nah beim Kaisersteig regelmäßig Jazzkonzerte.
Ich sah das Stefan Schulze Large Ensemble, eine kleine Bigband. Diese begeisterte mich durch fantasievolle Kompositionen und einen ungewöhnlichen Einsatz der Instrumente. Die Mitglieder wechseln oft, die Band ist auch eine Art Kaderschmiede für junge MusikerInnen. Mir vielen besonders Els Vandeweyer am Vibraphone und die Sängerin Almut Kühne auf. Aber auch alle Anderen leisteten hervorragendes.


- Die zweite Band der Nachmittags war das The Nick Haywood - Niko Schauble Quintet. Sie spielten eher klassischen Jazz. Es waren alle sehr gute Musiker, Nick Haywood am Bass, Niko Schauble am Schlagzeug, Burghard Jasper am Piano, Christoph Griese am Saxophone und Adrian Sherriff an der Trompete. Nach der Bigband waren sie mir zu brav.

- Ein Film über eine der Frauen von Pablo Picasso zeichnet ein Bild des Supermachos. Pablo Picasso & Françoise GilotDie Frau, die Nein sagt.

Wir fahren übern See...

 28.06.2023

- Der Kultursommer Berlin bietet diverse kostenlose Veranstaltungen.
Eine war eine Dampferfahrt von der Friedrichstraße mit dem Dampfer MS Wappen von Spandau. Am Zielort Köpenick sollte ein buntes Programm stattfinden.

 
Die Fahrt über die Spree verlief entspannt, nur einmal musste ich wegen einer Regenhusche vom Oberdeck unter Deck flüchten. Leider braute sich jedoch am Himmel Einiges zusammen.

Foto Guntram Höfker
Als ich den Anleger erreichte, nahm ich die Beine in die Hand und eilte in ein Cafe. Dort erwartete ich das Ende des Gewitters und fuhr mit der S-Bahn nach Hause. Ich ging davon aus, dass die Freiluft Konzerte ins Wasser fielen.
 
- Die Rohkunstbau Ausstellung 2023 im Schloss Altdöbern präsentiert wie jedes Jahr moderne Kunst in alten Gemäuern.

















Die KünstlerInnen sind diesmal: Banksy (UK): Skulptur, AA Bronson (CAN): Objekt, Rufina Baslowa (BLR/CZ): Stickerei, Prints, Mike Bourscheid (LUX/ CAN): Objekte, Andrea Bowers (USA): Objekt
Gaëlle Choisne (F/Haiti): Video und Skulptur, Mariechen Danz (IRL/D): Installation, Sarah Entwistle (GB/D): Installation, Noémie Goudal (F/UK): Video, Axel Hütte (D): Foto, Sven Johne (D): Video, Allan McCollum/Matt Mullican (USA): Objekt, Olena Pronkina (UKR): Malerei, Skulptur, Bertram von Undall (DRK): Installation.

Neben anderen interessanten Werken gefielen mir die Köpfe von Olena Pronkina besonders.
Abgebildet ist nur einer von Mehreren.
Ein abgebauter Telefon Verteilerkasten mit einer Bansky Ratte darauf fand ich eher neckisch.
Eine 360° Grad Tour durch die Ausstellung findet ihr HIER.
Live anschauen ist bis zum 29.10.2023 möglich.


- Das Haus der Kulturen der Welt wurde nach einer Renovierungsphase wieder eröffnet.

Aus diesem Anlass zeigt es eine große Ausstellung in allen Räumen und im Garten. Unter dem Titel OQuilombismo - Von Widerstand und Beharren, von Flucht als Angriff.
Entstanden ist eine grosse spannende Weltausstellung zur Wiederaneignung der eigenen Kultur von Indigenen und zum Widerstand gegen den Kolonialismus.
Leider fehlt der Kampf der Palestinenser gegen die Kolonisierung und Vertreibung durch den Apartheitstaat Israel. Trotzdem unbedingt ansehen.
Künstler*innen: Laeïla Adjovi, Amina Agueznay, Ana Beatriz Almeida in collaboration with Cici de Oxalá, Archive Ensemble, Albert Artwell, Barby Asante, Leo Asemota, Maria Auxiliadora, Carol Barreto, Farid Belkahia, Everald Brown, Maria Magdalena Campos-Pons, Ange Dakouo, Bastin Santan Diggekar, Diana Ejaita, Rotimi Fani-Kayode, Adama Delphine Fawundu, Tanka Fonta, Gwladys Gambie, vanessa german, Assaf Gruber, Bibijan Babushab Gunjavathi, Hattarabi Maulasab Gunjavati, Antonio Jose Guzmán & Iva Jankovic, Hermosa Intervención, Lisa Hilli, Nikau Hindin, Masimba Hwati, Hayv Kahraman, Grada Kilomba, Li Jiun-Yang, Aristote Mago, Ibrahim Mahama, Georgina Maxim, Tuli Mekondjo, Demond Melancon, Marie-Claire Messouma Manlanbien, Oscar Murillo, Museu de Arte Negra (MAN), Nontsikelelo Mutiti, Saidambi Imamasab Naik, Abdias Nascimento, Eustáquio Neves, Lizette Nin, Olu Oguibe, Temitayo Ogunbiyi, Owusu-Ankomah, Bernardo Oyarzún, Moisés Patrício, Anand Patwardhan, Zica Pires, Alberto Pitta, Mallica ‘Kapo’ Reynolds, Joshua Serafin, snowfuks, Taller Portobelo, Shakirambi Ganishab Tattongi, Jasmine Thomas-Girvan, Truong Cong Tung, Glicéria Tupinambá, Rubem Valentim, Badimabi Gafarsab Ugrani, Celia Vasquez Yui with Diana Ruiz Vasquez, Charmaine Watkiss, Hajra Waheed, Kaylene Whiskey, Sawangwongse Yawnghwe, Bruno Zhu.

Jeden Montag ist der Eintritt frei und um 15:00 Uhr starten kostenlose Führungen.
Die Ausstellung ist bis zum 19.09.2023 geöffnet.

Das Video zeigt Bilder der Eröffnung. Wählt die Untertitel, die ihr benötigt.


 - In der UFA-Fabrik versuchte eine meiner Lieblingsbands das Babylon Orchestra an einem Singspiel. Der Titel: Unsere Fremden.
Bei einer Premiere geht mal was schief, über brummende Lautsprecher und eine Tisch, der nicht durch einen Gang zur Hinterbühne passte, sehe ich gerne hinweg.
Die musikalische Leistung der Band war gewohnt gut, es wurde mit Videos und Stils gearbeitet und das Bühnenbild war passabel. Die Leistung der SchauspielerInnen und SängerInnen war sehr gut.
Beim Thema Flucht und Ausweisung und Rassismus in Deutschland kann dem Autor und Bandleiter sicher niemand etwas vormachen.
Anspielungen waren reichlich vorhanden, die dies beleuchteten. Die Ausländerbehörde mit ihren MitarbeiterInnen tauchte auf, eine kafkaeske Szene zeigte die Unergründlichkeit der juristischen Aufarbeitung eines Asylverfahrens und auf die Ermordung von George Floyd wurde Bezug genommen.
Doch mir waren die Handlungsstränge zu verwirrt, wenn der Autor eine theatralische Collage gestalten wollte, ist ihm das misslungen.
Auch gute Stoffe brauchen professionellen Dramaturgen.


Die Sterne der Karibik

 05.06.2023

- Aus Anlass der Wiedereröffnung des Hauses der Kulturen der Welt (gelungene Renovierung) und der Einführung der neue Intendanten Prof. Dr. Bonaventure Soh Bejeng Ndikung gab es drei Tage freien Eintritt und kostenlose Konzerte.
Die im ganzen Haus aus diesem Anlass stattfindenden Ausstellungen sah ich jedoch nicht, sie sind aber bis auf weiteres jeden Montag bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Ich besetzte lieber gute Plätze für das Konzert der Gruppe Estrellas del caribe. Die Mitglieder stammen aus einer Region in Kolumbien, in der entflohene Sklaven Siedlungen wie San Basilio de Palenque gründeten. Ihre Musik ist eine Mischung aus afrikanischen Klängen und karibischen Sounds.


- Schon wieder ein Anlass, das Babylon Orchestra lud zum Konzert. Vorgestellt wurde das neuen Album Babylonia Vol. 2.
Das war ein arbisch geprägter multikultureller Sound, so wie ich ihn liebe.
Wie viele MitspielerInnen und SängerInnen die Band hat, ist deshalb schwierig zu sagen, weil ständig Gast MusikantInnen auf die Bühne gebeten wurden. Zeitweise waren fünfzehn am Spielen.
Die Instrumentierung war teilweise klassisch westlich, zum anderen kamen arabische Klangerzeuger zum Einsatz.
Bisher besuchte ich zwei Konzerte der Band und ich werde es wieder tun. Sie spielen am 5. + 6. Juli auf dem UFA Gelände. Karten sind noch zu haben!

- Das immer im Frühsommer stattfindende Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin bringt die interessantesten Musikprojekte aus Frankreich zu uns. Vier Tage lang treten jeden Abend mehrere Gruppen auf.
Ich schaffte es nur einmal hin zu gehen, war aber wie im letzten Jahr ziemlich begeistert.
An diesem Abend traten auf:

Summertime...

 02.06.2023

 - Vor einer Weinbar zu sitzen und einer Band zu lauschen, das ist nicht nett im Winter.
Aber die Temperaturen werden mild, da kann einem/einer das schon gefallen.
So saßen wir auf dem Trottoir vor dem Les Climates, tranken französischen Wein und lauschte Sinti-Swing. Der Hot Club of Berlin spielte im auf.
Ihr habt immer Mittwochs dort die Möglichkeit, es uns nachzueifern.


 - Die Klimakleber der Letzten Generation werden massiv von den Lobbyisten der Verbrenner Industrie bedroht. Sie versuchen,  sie zu kriminalisieren. Ich habe mich dazu entschlossen, sie mit einer Selbstanzeige bei der Staatsanwaltschaft Potsdam zu unterstützen. Wenn ihr das auch wollt, würde ich es begrüßen. Maximal fünf Juhre Knast kann euch das einbringen.
Seid mutig, je mehr wir werden, desto lächerlicher steht die Staatsmacht da. Das Ziel ist, sie so stark zu beschäftigen, dass sie wegen Überlastung aufgeben müssen. Bisher sind einige hundert Selbstanzeigen eingegangen.
Die Anschrift:postfach@np.sta.brandenburg.de, Kopie an legal@letztegeneration.org

Betreff: Selbstanzeige für § 129 kriminelle Vereinigung, Aktenzeichen 326 Js 14549/22

Text: an die Staatsanwaltschaft Neuruppin
Ich sehe mich als Mitglied und Unterstützer:in der ›Letzten Generation‹ und möchte daher, dass Sie mich in Ihre Prüfungen einbeziehen. Nach meinem Rechtsverständnis erfüllt die ›Letzte Generation‹ die rechtlichen Anforderungen zur kriminellen Vereinigung nach § 129 StGB nicht. Dennoch lade ich Sie ein, gegen mich zu ermitteln, um das gerichtlich prüfen zu können.«


- Mer sein mit dem Radel da, sagt der Bayer, wir saßen drei Tage in Brandenburg auf dem Sattel. Es ging von Königs Wusterhausen nach Peitz.
Stationen waren:
1. Etappe KW >
wir fuhren überwiegend am Fluss Dahme entlang über Dolgenbrodt, Priros, Hammer, Märkisch Buchholz
2. Etappe Märkisch Buchholz >
hauptsächlich an der Spree über Köthen, Gross Wasserburg, Krausnik, Lubolz, Lübben
3. Etappe Lübben >
hier fuhren wir meist durch den Spreewald Lübbenau, Lehde, Leipe, Burg, Peitz 

Fazit:
Wegetechnisch konnten wir zufrieden sein, überwiegend waren die Strecken asphaltiert, jedoch zu Teil auch Rollsplitt. Einmal haben wir uns nur dummerweise auf einen Wanderweg gewagt, der endete in einem Sandweg, so mussten wir ein paar Kilometer schieben.
Nur ca. drei Kilometer führten über eine viel befahrene Landstraße ohne Radweg.
Schöne Landschaften und Gewässer waren reichlich vorhanden.
Nur die Versorgung mit Nahrung und Getränken war streckenweise grottenschlecht. Bis auf die Touristen Hotspots waren in den Dörfern Pfingsten alle Restaurants geschlossen. Also gilt weiter die alte Regel, kommst du nach Brandenburg, vergiss die Verpflegung nicht.
Empfehlenswerte Restaurants besuchten wir:  Fährhaus Dolgenbrodt, Herrmanns Märkisch Buchholz, Stephanshof und Altes Gärtnerhaus Lübbben, alle mit schönen Garten Terassen.
Leider entdeckte ich während der gesamten Reise nur ein Fahrradhotel und auch sonst waren Unterkünfte selten zu finden. Ich empfehle vorher zu buchen.
Als wenig geübte Radler und ohne unterstützenden Elektromotor haben wir die Strecke gerade noch so bewältigt, aber wir sind auch recht gemütlich gestrampelt.


- Ins Licht und die Dunkelheit führte mich der multidisziplinäre Künstler Ono Ludwig mit seinen Bildern bei seiner Vernissage in der Kommunalen Galerie Berlin. Überwiegend war Abstraktes, gemalt und fotografiert, zu sehen.
Geöffnet bis zum 02.07.2023, die Besuchszeiten: Di, Do, Fr 10:00 - 17:00 Uhr, Mi 10:00 - 19:00 Uhr, Sa, So, 11:00 - 17:00  Uhr

Lass dich nicht "ver"führen!

19.05.2023

- Das in ein Idiot die deutschen Idioten in den Abgrund geführt hat, sollte keine Begründung sein, nicht an Führungen in Museen teilzunehmen.
Gesagt, getan;- zum Besuch im Instrumenten Museum/Berlin hatte ich eine Führung gebucht.
Ein Multiinstrumentalist bestritt sie. Nach mittelalterlichen Flöten, Geigen aus der Renaissance spielte er Cembalos und Klaviere, erklärte viel zur der Geschichte des Instrumentenbaus. Den Höhepunkt bildeten Vorführungen an den Orgeln des Hauses. Besonders zum Ende die riesige Wurlitzer Kinoorgel, die in den Stummfilmtagen des Kinos eingesetzt wurde.

- Die Konzertabende mit dem Jazz -Pianisten Andreas Schmidt und seinen "Freunden" sind immer sehr gut anzuhören. Diesmal lud er Andreas Köggel (Gitarre) und Johannes Metzger (Schlagzeug) zum gemeinsamen Musizieren ins a-train beim Savignyplatz. Stark improvisierte Jazzstandards werden geboten.
Und das Beste, bei Schmidt and friends ist der Eintritt immer frei, aber reservieren ist empfehlenswert.
Im Video unten könnt ihr dem Mitschnitt des Konzerts lauschen.

- Auf dem Tempelhofer Feld gab es ein Wiederaufleben des Volksfestes Neuköllner Maientage als politisches Ereignis.
Unser neuer Schwarz/Roter Senat betätigt sich als Stiefellecker der Immobilienhaie und bereitet denen beste Bedingungen, um unsere Mieten in die Höhe zu treiben und den Aktienbesitzen von Venovia & Co. satte Profite zu bescheren.
Das, die Initiativen Deutsche Wohnen Enteignen und der 100 % Tempelhofer Feld  sich das nicht gefallen lassen ist klar, die beiden konnten erfolgreich Mehrheiten der BerlinerInnen gegen diese Politik mobilisieren.
Das Fest bot den MieterInnen eine Bühne, die von Immobilienkonzernen bedrängt werden. Außerdem traten diverse Bands zur Unterhaltung und zum Mutmachen beim Kampf gegen den Berliner Senat auf.
Bei diesen GegnerInnen wird Frau Dr. Giffey wohl bald untergehen und ihr Kollege Herr Wegner mit ihr.
Korruption darf nicht durchkommen.
Die staatlichen Gewalttäter entblödeten sich nicht, zu Begin des Festes zu verlangen, dass politische Banner abgehängt werden. Die Angst der Innensenatorin Iris Spranger muss wohl grenzenlos sein und ist zum Glück berechtigt!

 
 

- Drei Jazzer und ein Hund zeigten sich bei Kultur am Dorfplatz in der Galiläa Kirche in der Rigaer Straße.
Das Trio Oneblockwest besteht aus Thomas Borgmann (Tenor Saxophone, Flute) Vinicius Cajado (Bass) Joe Hertenstein (Drums) und seinem Terrier Verschnitt Gogin, sein Herrchen ist der Saxophonspieler.
Wie ihr unten anhören könnt, spielen sie improvisierter Jazz.



Alles nur Theater?

 07.05.2022

  - Das Stück Die toten Freunde (Dinosauriermonologe) sah ich im Deutschen Theater. Es war ein Gastspiel des Pfalztheater Kaiserslautern.
Zum Inhalt: Fünf weibliche Dinosaurier hängen auf der Erde in 200 Millionen Jahren  rum. Der Planet ist fast kahl, es stehen noch ein paar Birken rum und überall gibt es kleine aktive Vulkankrater.
Die Damen haben zwar das ewige Leben geschenkt bekommen, langweilen sich aber zu Tode. Sie streiten zwar ausführlich, doch auch das hat keinen Unterhaltungswert mehr für sie.
Da taucht ein Wesen auf, dass auf zwei Beinen daherkommt, hüpft und springt, singt wie ein Vogel, es verstört die Echsen heftig. So weit, so märchenhaft, mehr will ich nicht verraten.

Kritiken der Anderen: Nachtkritik, Rheinpfalz, NDR,

 - Im Club b-flat sah und hörte ich Pippo Miller, ein Duo das sowohl im Jazz, als auch in der Weltmusik Zuhause ist. Die Beiden sind Pier Paolo Bertoli am Akordeon und Lutz Wolf am Flügelhorn.
Eine eher ungewöhnlich Kombination von Instrumenten.
Es war ein vergnüglicher Abend.


 - In der Galerie Under the Mangotree im Akazien-Kiez schaute ich Fotos aus Indien an. Der Fotograf Amit Pasricha stellte unter dem Titel Managing Hope hauptsächlich Panoramafotos aus.
Während der Vernissage war er per Skype dazu geschaltet und berichtete uA. von seiner Initiative Lost&Found mit der er versucht Baudenkmäler vor dem Verfall zu sichern. Davon gibt es wohl viele in Indien.
Leider zeigte er die Realität in Indien nur begrenzt. Etwas viel Tourismuswerbung, etwa wie wenn ein Bildband über Berlin die tausenden Obdachlosen, die überall herumliegen, vergisst.
Die Bilder könnt ihr bis zum 12.07. besichtigen, Mi.- Fr. 15:30-18:30 u. Sa.+So. 13:00-16:30.


- Drei Uraufführungen im Theater hintereinander am selben Abend haben Seltenheitswert. Bei der langen Nacht der AutorInnen am Deutschen Theater passiert so etwas.
Es dauerte von 18:00 bis 23:30, allergings gab es zwei Pausen. Da war gutes Sitzfleisch gefragt.
Ich sah:

1. Dem Marder die Taube
Eine Geschichte aus Elmshorn, zwei Frauen eine Eingeborene (Pflegekraft) und eine Zugezogene aus Berlin lernen sich durch einen Zufall kennen, usw. Es passierte für mich nichts interessantes.
 Es ist nicht so das Stücke für mich immer einen Sinn haben müssen, auch Nonsens kann spannend sein, aber dieses empfand ich als Bedeutungsleer. Vielleicht bin ich aber auch zu sehr Grossstadtmensch um die Probleme der Menschen in der Provinz zu verstehen. Meinetwegen muss der Text nicht mehr als dramaturgische Vorlage genutzt werden.
Ich verschlief die Hälfte der Vorstellung, auch eine Form der Kritik.

2. Gaia am Deutschen Theater
Diese Welt in der wir leben hat im Stück ihr Ende gefunden, ihre Schöpferin Gaia aus der griechischen Götterwelt hat es beschlossen. Irgendwie ist aber ein Fehler passiert und im Schauspielhaus Göttingen brennt noch Licht und MitarbeiterInnen sind noch lebendig.
So bricht Gaia auf, auch diesen das Licht aus zu blasen.
Die SchauspielerInnen spielten ums Überleben. Das Stück gefiel mir gut, auf der Bühne war einiges los.

3. Verführung
Hier traten auf: ein Heiratsschwindler im Knast, seine Therapeutin, die ihn über Jahre betreut hat und seine angebliche Tochter, die ihm als Komplizin seine Beute abjagen will. Es war spannend zuzuschauen, wie der Mann versuchte die Frauen zu manipulieren, aber am Schluss von der "Tochter" herein gelegt wird. Ein sehr gut gemachtes Kammerspiel, mit sehr interessanten Irrungen und Kanten.
Das Stück gehört meiner Meinung nach auf den Spielplan.


Rassismus überall

 27.04.2023

- Zum Geburtstag des schwarzen Journalisten und wegen Mord an einem weißen Polizisten verurteilten Mumia Abu-Jama besuchte ich eine Solidaritätsveranstaltung für ihn. Er sitzt seit 1982 in den USA im Gefängnis. Nach einem windigen Prozess zuerst in der Todeszelle und seit 2011 in lebenslanger Haft.
Er wurde mit vierzehn Jahren Mitglied der Black Panthers und begann für verschiedene Zeitungen zu schreiben und im Radio zu arbeiten.
So geriet er unter das Radar des FBI, der sich die Aufgabe gesetzt hatte, die Panther mit legalen und illegalen Mitteln zu zerschlagen. Viele wurden von der Polizei erschossen, andere wurden unter fingierten Anklagen zu langjährigen Haftstafen verurteilt. Die sozialen Projekte, wie Kinderspeisungen und der Schulunterricht in dem schwarze Geschichte gelehrt wurde, zerstörten die Polizei durch ständige Razzien. So endete einer der Versuche von Schwarzen, sich gegen die Weise Vorherrschaft in den USA zu wehren, die Bewegung löste sich auf.
Bei der Veranstaltung in der Kneipe Syndikat wurden aktuelle Texte von Mumia Abu Jamal vorgelesen und eine Wiederaufnahme seines Prozesses gefordert.
Seine Artikel erscheinen u.A. in deutschen Zeitungen.
Ich bin dafür, alle verurteilten Panter sofort frei zu lassen, egal ob sie einen Polizisten erschoßen haben oder nicht.


 - Ein Film, der 2022 sieben Oscars erhielt und der nach Monaten noch immer in den Kinos läuft, da wurde ich neugierig. So saß ich mit einem viel jüngeren Publikum Everything Everywhere All at Once im Babylon / Kreuzberg. Der Film ist eine rasante Science-Fiction-Komödie mit vielen Martial-Art Kampfszenen und schnellen Schnitten.
Eigentlich eher nix für einen alten Herren wie mich. Trotzdem gefiel er mir sehr gut.
Die Geschichte ist auch herzzerreißend. Die Hauptperson Evelyn besitzt einen etwas heruntergekommenen Waschsalon irgendwo in einer US Großstadt und ihre Familie ist ein wenig schwierig.
Der Vater ist kränklich und kommt mit dem Leben in der USA nicht klar, ihr Mann will sich von ihr scheiden lassen und die Tochter will ihre lesbische Freundin zum Neujahrsfest mitbringen. Da kann Frau schon etwas hysterisch werden.
Als dann noch eine Steuerprüfung ins Haus steht, dreht sie ab.
Sie fantasiert sich in andere Welten, die sie im Kampf gegen böse Mächte retten muss.
Natürlich gewinnt sie diesen, indem sie ihre Kampfkünste einsetzt und so gibt es auch im wirklichen Leben ein fantastisches Happy End für ihre Familie und den Waschsalon.
Ansehen lohnt sich!

Kritik der Anderen: epd, Stern, NDR,

- Das Gretchen ist einer meiner Lieblings Konzertsäle in Berlin. Dort spielte der malische Gitarrist und Sänger Habib Koite auf. Seine Musik kenne und liebe ich schon seit Jahren.
Ihn begleiteten Aly Keïta am Balafon und Mama Koné an der Percussion.
Ich tanzte vom ersten bis zum letzten Takt durch, sodass ich am nächsten Tag Muskelkater hatte. Der Wüstenblues der Band geht einfach tierisch in die Beine.



- Das Jazzfest in Peitz hat eine fünfzigjährige Tradition. Zur Feier des Jubiläums gab es seine Sonderausgabe, zwei Tage vom 28.04 bis zum 29.04.
Wir übernachteten zu fünft in der Praxis meiner Frau, was den Aufenthalt vergünstigte. Alle fanden der Besuch hat sich sehr gelohnt.

1. Die RYAN CARNIAUX WATER SPIRITS das sind KARL-F DEGENHARDT drums & percussion / MIKE ROELOFS fender rhodes piano & percussion / RYAN CARNIAUX cornet, flugelhorn, sea shells & percussion / DJAMEL LAROUSI guitar & percussion / DUY LUONG bass / DIAN PRATIWI vocals & percussion.
Ungewöhnlich war hier, dass der Bandleader einer Seeschnecke Töne entlockte. Das Instrument kannte ich nur aus Asien und Ozeanien.

2. USCHI BRÜNING SINGS BILLIE HOLIDAY
USCHI BRÜNING vocals / JAN RODER double bass / MICHAEL GRIENER drums.
Meine Bedenken verflogen schnell, dass die Stimme von Frau Bründing mit ihren 75 Jahren noch kräftig genug ist, um Billie Holiday zu singen.

3. UWE KROPINSKI SOLO
UWE KROPINSKI guitar
Ein bemerkenswerter Auftritt. Beim Aufbau war ihm das Instrument zerbrochen. So musste er mit einer geliehenen Gitarre antreten. Dieses Problem bewältigte er mühelos.

4. MOTUSNEU: 
STEFFEN ROTH drums / BRUNO ANGELONI saxophones / STEPHAN DELLER double bass.
Alle drei klasse Musiker. Der Drummer ist Schüler von Baby Sommer!!! 

MOTUSNEU MUSIKVIDEO

5. VOR DER MAUER - HINTER DER MAUER
GÜNTER BABY SOMMER drums & percussion / FRIEDHELM SCHÖNFELD saxophones & flute / GUNDA GOTTSCHALK violin / XU FENGXIA guzheng:
Eine Supergroup um Baby Sommer. Xu Fengxia bringt mit ihrem Spiel der chinesischen Zitter Guzhend einen besonderen Klang ein.

6. SYLVIE COURVOISIER TRIO
SYLVIE COURVOISIER piano / DREW GRESS double bass / KENNY WOLLESEN drums.
Die Pianistin und Chefin des Trios hat sich erlesene Mitspieler ausgesucht.


Von Warschau bis Weißensee

 18.04.2023

 - Wieder in Weißensee, ganz im Norden von Ostberlin, besuchte ich den Sozial Club Kühlspot. Diesmal spielten zwei Freejazz-Formationen.
1. Rieko Okuda (Piano), Antti Virtaranta (Bass), Naoto Tamagishi (Percussion), Lauri Hyvärinen (E-Gitarre)


2. Mia Dyberg (Saxophon), Vinicius Cajado (Bass), Mauricio Takara (Drumm)


Die erste Selektion bestand aus überwiegend mittelalten HäsInnen des Freejazz, wovon ich die Pianistin und den Bassisten bereits kannte. Hier war der Drummer für mich eine Entdeckung, er setzte diverses Blech fantasievoll als Klangerzeuger ein.
Von der zweiten Gruppe kannte ich keine/n. Dabei fiel mir der Bassist besonders auf, er entlockte seinem Instrument so manchen ungewohnten Ton.
Insgesamt ein gelungener Abend, trotz der nicht ganz einfachen Anreise und recht günstig. Der Eintritt beträgt 10 € (mit 5 € Rentnerrabatt). Die Preise an der Bar sind erträglich, leider schmeckt der Rotwein (3 €) zum Abgewöhnen.

- Das Palais Populair ist der Kunstraum der Deutschen Bank. Das ist Whitewashing auf höchstem Niveau. Hier schmückt sich eine Bank mit Kunst, die Kriege und fossile Energiegewinnung finanziert.
Aber da es Häppchen und Wein umsonst gibt, erscheinen zu den Vernissagen immer viele Menschen.
Ich war auch dabei, aber schaute wenigstens auch die Kunst an. Viele Andere taten das nicht.
Die Ausstellung "The Struggle of Memory" zeigt Arbeiten der farbigen KünstlerInnen
Anawana Haloba, Berni Searle, Kara Walker, Samuel Fosso, Mohamed Camara, Lebohang Kganye, Toyin Ojih Odutola, Wangechi Mutu und des Weißen Mikhael Subotzky. Die Werke anzuschauen lohnt sich.
Im Begleittext zeigt die DB ihre Verlogenheit, sie tritt für die Rückgabe von aus Afrika geraubten Kunstwerken ein, aber vergisst dann gerne den Gewinn, den sie durch die Ausbeutung Afrikas einnimmt. Der darf gerne weiter auf ihre Konten fließen.

- Wenn die Akkordeonistin Cathrin Pfeifer zu einem Konzert lädt, höre ich gerne zu. Diesmal trat sie mit ihrer Band Trezoulé auf, das sind außer ihr Takshi Petterson (Gitarre) und Andi Bühler (Schlagzeug). Ein tolles Trio mit viel Weltmusik im Köcher.
Diesmal traten sie in der uralten Eckkneipe Zur Glühlampe in Friedrichshain nah beim Bahnhof Warschauer Straße auf. Ein netter Laden, mit einer Bühne für Allerlei. Bei Spielen von Eintracht Frankfurt brennt hier die Hütte und der echte Fan bekommt seinen Äppelwoi. Leider brennt auch Rauchwerk, es ist eine Raucherkneipe.

- Eine Animation erzählt die Geschichte eines überlebenden Kämpfers vom Aufstand im jüdischen Ghetto von Warschau 1943. Marek Edelmann kämpfte im Widerstand und wurde nach den Krieg ein bedeutender Herzspezialist. Er überlebte die deutsche Zerstörung des Ghettos und nahm am  Warschauer Aufstand gegen die Deutsche Armee 1944 teil. Er wir im Film von der Journalistin Hanna Krall interwiet.
Das Muzeum Polin hat die Animation angefertigt. Sie ist in Polnisch und mit englischen Untertiteln anschaubar.
Das Museum erforscht die Geschicht der polnischen Juden.

Oder Eierlikör

 04.04.2023

Blöd, aber nett

- Nach gefühlten Jahrzehnten war ich wieder im Museum Europäischer Kulturen in Dahlem zu Gast.
Von den drei gezeigten Ausstellungen interessierten mich besonders die Reportagen von Ergun Çağatay zur türkischen Einwanderung. Die Fotoserien entstanden zwischen 1980 und 2000 in verschiedenen Städten. Seine Bildthemen umfassten das Leben der anatolischen "Gastarbeiter" von der Moschee bis zur Jugendgang in Kreuzberg 36. So bildet er mit seinen Fotos das ganze Spektrum der türkischen Alltagskultur ab. 
Leider ist die Ausstellung in Berlin nicht mehr zu sehen.
Den zweisprachigen Katalog unter dem Titel "Wir sind hier" könnt ihr erwerben.


- Anbaden bei 8,4° Wassertemperatur und 9° Außentemperatur ist nicht jederfraus Sache.
Meine auf alle Fälle nicht, doch meine Frau kennt da kein Pardon. Also begleitete ich sie am Karfreitag ins Strandbad Wannsee, um zu sehen, wie sie mit vielen anderen Verrückten zusammen planschte.
Das Ereignis hat eine lange Tradition und findet jährlich statt.

Das Video unten zeigt das Geschehen im Jahr 2019.


- Am selben Ort zeigt eine Ausstellung unter dem Titel „Am Lido“ gezeichnete Bademode aus den Zwanzigern des letzten Jahrhunderts und Fotos von Bädern in Frankreich und vom Wannseebad. Die Fotografien stammen von Christine Kisorsy
Geöffnet: Mai - August 2023 (jedes 3. Wochenende im Monat)
20. - 21. 05. / 17. - 18. 06. / 15. - 16. 07. / 19. - 20. 08. jeweils von 11 - 18 Uhr

- Im Nachgang der MeToo Aufrufe und der Verurteilung von einigen Männern, die ihre Machtpositionen Frauen gegenüber ausgenutzt haben, schwappte die Debatte auch in die Schwul/ Lesben Szene über.
Bald wurde bekannt, dass auch schwule Ballet Direktoren, dass eine oder andere mal Tänzer gegen sexuelle Leistungen bevorzugt haben. Eigentlich keine weltbewegende Erkenntnis, wenn davon auszugehen ist, dass Macht korrumpiert, bedeutet das doch das alle Geschlechter betroffen sind.
Im Film Tar ist eine lesbische Dirigentin die Person, der ihre Macht zu Kopf steigt. Nachdem sie ihr anvertraute StudentInnen grob beleidigt hat und eine Musikerin mit der sie wohl eine Beziehung hatte Selbstmord begeht, verliert sie ihren Job.
So weit gut und berechtigt. Doch Tar ist eine gefeierte Dirigentin, mit Preisen überhäuft, sie hat gerade eine Autobiografie auf den Markt gebracht, da ist die Fallhöhe beträchtlich.
Mir hat am Film gefallen, dass er viel aus der Welt Orchestermusik zu berichten weiß und Tar von Cate Blanchett wunderbar gespielt wird. An ihrer Seite als Ehefrau ist Nina Hoss ebenfalls erste Sahne.
So hat es sich gelohnt 150 Minuten auf einem Kinosessel zu sitzen, aber Mesch sollte ein Klassikfan sein.

Die Kritiken der Anderen: epd, BR, TAZ

- Robins Nest heißt die wöchentliche Jazz Session im b-flat in Mitte. Jeden Mittwoch eröffnet Robin Draganic mit anderen MusikerInnen den Abend.Seine Auswahl fand ich bisher ausnahmlos gut.
Danach stürzen verschiedenste Instrumente auf die Bühne. Auch dieser Teil des Abends bringt Ohrengenuss.
Mit einem Eintritt von zwei Euro ist die Veranstaltung sehr günstig und so besuchen auch viele Touris die Session. Deshalb ist es klug frühzeitig zu erscheinen, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Sich um 19:45 Uhr anzustellen erhöht die Chance darauf.


- das Theater Cottbus besuche ich leider nicht oft, obwohl es Einiges spannendes zu bieten hat.
Dort war ein philharmonisches Konzert unter der Überschrift "Wiener Liebelei" zu hören.
Der Komponist Alexander Zemlinsky hat sich unsterblich in seine Schülerin Alma Schindler verliebt. Die lässt sich von ihm auch eine Weile den Hof machen, bevor sie anstelle des „kleinen, hässlichen“ Mannes doch lieber den stattlicheren Gustav Mahler ehelicht.
Dieses Liebesdreieck wurde mit ihren Kompositionen aus der Zeit vorgestellt.
Die Vortragende ist die Mezzosopranistin Rahel Brede.
Das Konzert hat das Theater Cottbus für euch ins Netz gestellt.