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Großnasen, Porno und Gewalt

26.09.2015

Die  Volksbühne ist oft für Überraschungen gut. Diesmal eher eine positive.
Eine große Videoinstallation ohne lebendige DarstellerInnen in einem Theater, das ist gegen den Strich gebürstet.
Vater Paul McCarthy und Sohn Damon McCarthy haben für Rebel Dabble Babble fast alle Sitze aus dem Theater verbannt. Mindestens zehn Videos werden gleichzeitig an die Wände projiziert und in der Mitte des abgedunkelten Raumes steht ein zweistöckiges beleuchtetes Haus.

Das "Stück" kreist sehr weitgehend um Hollywood und James Dean, Sal Mineo, und Natalie Wood. Papa und Sohn McCarthy haben große pockige Nasen angeklebt und sind in vielen Videos als sichtbare Kameramänner unterwegs. Teilweise spielen sie aber auch direkt mit.
Die an die Wände geworfenen Videos sind relativ kurz (ca. 4-6 Minuten) und laufen in Endlosschleife. Sie zitieren Hollywood, es gibt gewaltsame Szenen, teilweise aber auch Slapstick, z.B. bietet eine Dicknase einer Frau einen Stuhl an, wenn sie sich setzt zieht er ihn weg. Danach bringen sie sich wechselseitig mit Besteck um.
Die passende Beschallung ist natürlich bei parallel laufenden Filmen schwierig. Mal ist das eine Video lauter, mal das andere, daraus entsteht eine gewisse Kackofonie.

Ein längerer Film wurde im Haus gezeigt.
Ein Porno mit einem James Dean Double in der männlichen Hauptrolle.
Die beiden McCarthys waren als Kameramänner ganz nah dran.
Die anderen ZuschauerInnen standen mit mir an den Fenstern und betrachteten neugierig das Geschehen. Wann kann man/frau schon mal einen Sexfilm im heiligen Kulturtempel Volksbühne ansehen. Da verstand ich weshalb an der Tür zum Saal eine "Nicht Jugendfrei" Warnung stand.

Mir gefiel die Videoinstallation recht gut, im Gegensatz zu den TheaterkritikerInnen unten. War halt kein Theater! 



Kritiken der Anderen: Nachtkritik, Deutschlandfunk, Tagesspiegel, Neue Züricher Zeitung,

Tag- und Nachtgleiche in der Nollendorfstraße

23.09.2015

Unter dem Titel " Equinox - The Astronomical Fall" eröffnete die Ballery Gallery eine Gruppenausstellung mit den HauskünstlerInnen zum einjährigen Jubiläum.
Die Stimmung war wieder gut in meiner kleinen Lieblingsgalerie um die Ecke.
Gezeigt wurden Arbeiten von: Brandt Parker, Sadie Weis, Margarita Morales, Patrick Henne, Jill Tegan Doherty, Valentina Bardazzi, Sabatino Cersosimo, Dale Grant, Julija Goyd, Ana Bathe, Annalu, Winston Torr, Stefano Bosis, Rosario Salerno, Stefanie Schneider, Jessica Einaudi.
Darunter auch zwei Facebook "FreundInnen"  Jill Tegan Doherty und Sabatino Cersosimo mit tollen Arbeiten.
Besonders fielen mir die Bilder von Valentina Bardazzi auf. Ein wenig hart und bizarr aber richtig gut.

"villa fiorita"- 2012 - 80 x 50 cm, pencil and coffee on wood
Der krönende Abschluss war ein Auftritt der "la Pustra", einem Wesen das eine englische Moritat sang. Der/die/das kam gut rüber.

Newest Jazz Jam

22.09.2015

Endlich gibt es eine neue frische Jazz Jam Session und dazu noch fast bei mir um die Ecke. Im neu renovierten ZigZag Club nah beim Innsbrucker Platz findet dieser seit neustem regelmäßig am Dienstag statt.

Eröffnet wurde diese von einem Trio Uri Gincel - piano, Yonatan Levy- bass, Tobias Backhaus - drums. Tolle junge Jazzer, die folgenden MusikerInnen waren aber teilweise ebenbürtig. Bei der Menge an spielwütigen meist ebenfalls jungen Talenten durfte nur jeweils bei zwei Stücken mitgejammt werden. Es wurde so ein abwechslungsreicher und spannender Abend. Hingehen lohnt sich!


Arte Bolonese Berlinese

15.09.2015

Das es quasi bei mir um die Ecke ein, von mir bisher unbemerktes Juwel der Industrie Architektur gibt, verwunderte und begeisterte mich.
Das um 1900 gebaute Postfuhramt West liegt zwischen Belziger Strasse und Potsdamerstrasse. Mit vielen Rundungen und Terrassen wirkt es trotz der profanen Aufgabe verspielt.
Eine Kunstausstellung im Erdgeschoss und im Parkuntergeschoß versuchte es ins öffentliche Bewusstsein zu befördern.

Obwohl ich mit denen, wie bei mir und in jedem Menschen vorhandenen Vorurteilen versuche selbstkritisch umzugehen versuche, brachen diese, bei dieser Ausstellung voll durch. Macrocosmi - Ordnung anderer Dinge wäre als Beispiel italienischer Schlamperei und Schlendrian gut zu gebrauchen.
Das liegt sicher nicht an den KünstlerInnen.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung waren die Kunstwerke nur zum Teil vorhanden, mit Kreide waren die Namen der Kreativen schlecht lesbar an die Wände gemalt, Videos liefen in lichtdurchfluteten Räumen und als Gipfel der Schlamperei fehlte an der Bar der Korkenzieher, also gab es noch nicht mal Wein.

Der einzige Lichtblick war eine zwar nur mäßig inhaltsvolle, aber hübsch anzusehende Performance Medulla "pain is a mind mistake". Irgendwie ging es um schwarz und weiß, wobei schwarz den Vorteil hatte, das es in Form von reichlich vorhandener Farbe anwesend zu sein. Es war wohl der Sieger des Wettstreits.
So sahen Annalu + Tiziana Cera Rosco am Ende ziemlich besudelt aus und die Kleider mussten wohl gründlich gewaschen werden.

Eine spannende Arbeit, die auch noch mit dem Namen der Künstlerin versehen war, entdeckten J. und ich später.
Gianna Moretti hatte ein Foto aufgeschnitten und Fäden an die Schnittkanten genäht.
Eine Stunde nach der Eröffnung gab es dann wenigstens Wein.

Wir schauten uns noch mehr im spannenden Gebäude um und entdeckten eine gesplitterte Scheibe, durch die ich das Haus fotografierte.


Die KünstlerInnen waren: Saâdane Afif, Jofroi Amaral, Erik Andersen, Andreco, Annalú, Maria Rebecca Ballestra, Arianna Battistella, Mary Bauermeister, Giulia Bersani, Gwenneth Boelens, Colette The Artist, Daniela Comani, Luca Carboni + Gabriel Da Costa, Jean-Ulrick Désert, Noemi Diamantini, Ivan Liovik Ebel, Jens Einhorn, Amir Fattal, Tiziana de Felice, Harald Frackmann, Ettore Frani, Evan Gruzis, Gottfried Jäger, Jia, Pierre Jouve, Vera Lehndorff, LEMEH 42, Daniel Lergon, Friedrich Lippe, Rudolf zur Lippe, mariotti.mazzeo, Maximilian Magnus, Caroline Le Méhauté, Boris Mikhailov, Gianni Moretti, Karl-Kristjan Nagel, Jurgen Ostarhild, Bruno de Panafieu, Naco Paris, Francesca Pasquali, Simone Pellegrini, Alexandra Ranner, Stefano Ronci, Tiziana Cera Rosco, Maria Salvoldi, Ingeborg zu Schleswig-Holstein, Bianca Schroeder, Eli Singalovski, Rainer Splitt, Mike Steiner, Renate Stih Frieder Schnock, Francesca Susca, Christiano Tassinari, Gora Tronsmo, Hansa Wißkirchen, Amir Yatziv

Gerne hätte ich euch Werke von ihnen gezeigt, wenn die peinliche Organisation, das nicht verhindert hätte. So müsst ihr euch wie ich durch die Links klicken, wenn ihr die KünstlerInnen kennenlernen wollt. Es ist schon ein Frechheit die KünstlerInnen so abzuhängen, auch wenn jetzt auf der WEB Seite die ausgestellten Werke zu sehen sind.


Im Doppelpack

03.09.2015

Claudia Kanter, Morgentau
Ein Ausstellung mit einer Malerin und einer Fotografin wurde im Restaurant Zauberflöte eröffnet.
Erstaunlich war das die Malerin ihre Bilder noch nie gezeigt hat. Erst nach der Pensionierung reifte der Entschluss dazu. Beide KünstlerInnen hängten je eine Arbeit nebeneinander und die Paarungen ergänzten sich gut.

Ingeborg Hinz, Sommer
Die Malerin ist Ingeborg Hinz, die Fotografin Claudia Kanter.
Beide zeigen ein breites Spektrum verschiedener Stile ihres künstlerischen Ausdrucks. Mal ist Abstraktes mal Naturalistisches zu sehen.
Das Anschauen der Ausstellung lohnt sich.
Die Öffnungszeiten des Restaurants sind täglich von 17:00 Uhr bis 02:00 Uhr. Genaues erfragt bitte telefonisch.


Das griechische Restaurant Zauberflöte konnte als solches jedoch nicht überzeugen. Der Wein war zwar gut, aber mit sieben Euro pro Glas recht teuer. Das Essen war eher schlecht. Die Vorspeisenplatte ging so, aber die Schweinfilets waren harte, zu scharf gebratene Stücke vom Schnitzel. Außerdem war es meiner Freundin nach den Verzehr von "frischen" Sardinen die Ganze Nacht schlecht. Also besser vorher wo anders essen.

Mit Sonne schippern

22.08.2015

© Vio Mütter
Arno Paulus hatte zu einer Schiffsreise auf dem Werbelinsee eingeladen.
Die Solar Explorer glitt mit Sonnenkraft über den See.
Die aus den Solarzellen auf dem Dach gewonnene Elektroenergie reichte aus, um den Katamaran 1,5 Stunden anzutreiben, ohne auf die Batterien zugreifen zu müssen. Na, die Sonne schien auch reichlich.
Unser Reiseleiter informierte uns derweil über die Technik des Boots und über den ökologischen Zustand des Sees.

Die Schiffstouren finden bis Oktober regelmäßig statt. Man / frau kann sich individuell anmelden und wenn sich zwanzig Personen zusammenfinden geht es los. Der Kahn ist auch insgesamt anzumieten.
Die Konditionen erfahrt ihr über die oben genannte WEB Seite der Solar Explorer.

Da ich gerne mit Dampfern unterwegs bin, genoss ich es lautlos und ohne Dieselgestank über das Wasser zu gleiten.

In Anschluss besuchten wir die Alte Fischerei und ich verspeiste die ersten Maränen meines Lebens.
Diese gehören zur Familie der Lachse, sind jedoch ziemlich murkelig, eher zu große Sardinen, sind aber trotzdem lecker.
Der Blick vom Steg auf den Werbellinsee war fantastisch und auch deshalb lohnt es sich die Alte Fischerei zu merken.

Bezaubernde Björk

02.08.2015

Bei einem Konzert von Björk kann man / frau eigentlich nichts falsch machen. Die Sängerin kommt immer mit hervorragenden MitmusikerInnen und liefert eine überzeugende Show.
Diesmal gab es zum Schluss sogar ein Feuerwerk.

Ich sah Björk zuletzt vor 20 Jahren noch im alten Tempodrom und war ebenfalls komplett begeistert. Berliner Zeitung vom 2.10.1995.
Damals wurde sie nur von einer Band unterstützt, diesmal war zusätzlich ein kleines Streichorchester dabei.

Für die eher konzertante Musik Björks war das bestuhlte Zirkuszelt im Tiergarten besser geeignet als der staubige Sandplatz in der Zitadelle. In einem Amphitheater sieht und hört man / frau besser. Ich denke, die Waldbühne wäre für ihr Konzert geeigneter gewesen.
Im ersten Teil der Show stellte Björk ihr neues Album "Vulnicura" vor. In dem berichtet sie von dem Ende einer / ihrer Liebesbeziehung, im zweiten gab es ältere Stücke auf die Ohren.

Mir taten die 70 Euro für die Eintrittskarte nicht leid, doch vor 20 Jahren kostete das Ticket nur 30 DM, wenn die Löhne in dieser Zeit ebenfalls um das 4,66 fache gestiegen wären, könnte ich mir so etwas öfter leisten. Wie ihr rechts sehen könnt, war die Zitadelle ausverkauft.

Leider drängelten wir uns schon um 18:30 Uhr in das Gelände um 2,5 Stunden auf das Konzert zu warten. Ein klenes Konjukturprogramm für die zahlreichen Verkaufsbuden.

Kritiken der Anderen: Süddeutsche Zeitung, RBB,

inkarlaufkarlumkarlherum

10.07.2015

Wieder mal ein Herbert Fritsch in der Volksbühne. Wir beobachteten zum dritten Mal den Versuch Menschen im Theater ohne tieferen Sinn zu unterhalten und waren wieder begeistert.

"der die mann" kommt mit einer sparsam eingerichteten Bühne aus: eine Treppe und ein Sprachrohr auf der Drehbühne und der Rampe. Die fünf männlichen und zwei weiblichen Rampensäue sind Florian Anderer, Jan Bluthardt, Werner Eng, Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Axel Wandtke, Hubert Wild.
Sie bewegen sich mit vielen Slapstick Einlagen über die Bühne (Charlie Chaplin hätte das gefreut) und tragen Texte von Konrad Bayer vor (Dada ist begeistert).
Dazu spielen die vier MusikerInnen des dasderdiemannorchester Ingo Günther, Michael Rowalska, Taiko Saito und Fabrizio Tentoni abwechslungsreiche Weisen, damit die SchauspielerInnen auch was zum Mitsingen haben.
Also, wenn ihr eine Handlung erwartet, seid ihr sicher im falschen Film. Meine Freundin und ich waren jedoch fast 1,5 Stunden verzaubert und ich ließ sogar das sonst übliche fünf Minuten Theaternickerchen ausfallen.

Kritiken der Anderen:  Nachtkritik, TAZ, Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Deutschlandfunk

Wieder auf dem Rosa-Luxemburg Platz entdeckten wir gegenüber in der Galerie Croy Nielsen die Vernissage von Hundstage. Ein wenig Kunst passte noch rein. In der Gruppenausstellung stellten Christiane Blattmann, Pruitt u. Early, Anahita Razmi,
Andreas Siekmann und Simon Speiser aus. Mir stachen besonders Andreas Siekmanns Bilder ins Auge.
Gestochen scharfer Realismus gepaart mit scharfer Kapitalismuskritik. Das kannten wir von ihm schon von der documenta.

Halbtransparent

09.07.2015

In der Galerie Art Cru präsentierte das Offene Atelier im St. Hedwig Krankenhaus die Ausstellung "Dünne Haut".


In dem Atelier können PatientInnen der Psychiatrie künstlerisch arbeiten. Externe können sich Atelierstunden vom Arzt verschreiben lassen.
Menschen mit psychischen Belastungen haben oft auch eine sehr dünne Haut und zeigen dies auch beim kreativen Schaffen.
Die KünstlerInnen waren:

Belhe Zaimoglu
Sie ist Schauspielerin und als solche recht bekannt.
Ihre Arbeiten gefielen mir nicht, mich erinnerten sie an naive Kunst.
Als Ausdrucksmittel einer Krankheit akzeptabel, aber künstlerisch zu dünn.
Michael Behrens
Er ist Profi Fotograf und das merkt man den Arbeiten an.
Die Idee Röntgenbilder vor Fensterscheiben zu kleben und durch sie das Außen zu fotografieren fand ich genial.

Insgesamt war es eine nette Vernissage, es spielte das Trio Laccasax zur Unterhaltung und die meisten Reden waren gut und knackig.
Den einzigen Ausrutscher lieferte der Bezirksbürgermeister von Mitte. Er schwafelte unter anderem davon, wie hip Mitte ist.

Angeblich soll das in jedem Berlin Reiseführer stehen, ich vermute er zitierte antiquarisches. Dann folgte noch eine Lobeshymne auf das wiederaufgebaute Stadtschloss der adligen Blutsauger von und zu Hohenzollern.
Dort will Deutschland seine weltweit gestohlenen Kulturgüter ausstellen. Echt toll.

Jazz gegen Bares

08.07.2015

Nach meinem zweiten Besuch im Zig Zag Jazz Club möchte ich euch den Laden nah beim Innsbrucker Platz erst mal empfehlen. Es handelt sich um die Bar, die lange Zeit Noyman Miller hieß. Von Mi. bis Sa. präsentieren sich MusikerInnen bei freiem Eintritt und bitten anschließend um einen Obolus in den Hut.

Die Wirte sind selbst Musiker und entsprechend hoch ist die Qualität der Auftretenden.

Diesmal spielte das Dejan Jovanovic Gipsy Trio auf. Es gab Gipsy / Balkan Jazz auf die Ohren.
Die Musiker waren: Dejan Jovanovic - Akkordeon (Serbia), Vladimir Karparov - Saxophone (Bulgaria), Dimitris Christides - Drums (Greece).
Die Musik war mitreißend und sehr gut tanzbar.

Leider ist das Friedenauer Publikum sehr zurückhaltend. Man / frau bleibt auf dem Hintern sitzen und applaudiert höchstens mal lauter.
So waren meine Begleiterin und ich beinah die Einzigen die tanzten.
Der Club war sehr gut besucht, reservieren ist empfehlenswert.
Der einzige Wermutstropfen war die wieder mal kaputte Espressomaschine. Aber nichts ist vollkommen ;-)




Landluft in Brodowin

07.06.2015

Für zwei Tage lud das Ökodorf Brodowin zum Hoffest. Der Demeter Betrieb ist eine ehemalige LPG und ca. 70 Kilometer nordöstlich von Berlin angesiedelt.

Am Sonntag fuhren die Liebste und ich mit dem Regionalbahn nach Chorin und wurden dann mit einem Bus nach Brodowin transportiert. Am Eingang verlangten sie erst mal zwei Euro Eintritt, ein wenig merkwürdig für eine Werbeveranstaltung, aber im Osten ist das wohl üblich.

Süß fand ich das am Eingang eine sehr lange Schlange und ein kurze Schlange anstand. Auch daran merkte ich wie immer noch die Unterschiede zwischen Ossis und Wessi sind. Anscheinend ist es in Ostdeutschland immer noch Usus sich an der langen Schlange anzustellen, es könnte ja etwas Besseres zu kaufen geben.

Wir bevorzugten die kurze Wartezeit und waren anschließend über das vielfältige Angebot an den Ständen überrascht. Das Gut und andere AnbieterInnen präsentierten lecker Essbares. Kosthappen gab es überall.
Daneben wurde viel Keramik und Kleidung angeboten.

Viel noch lebendes Tierisches war auch zu sehen, Brodowin hat sich auf Rinder und Ziegen und deren Molkereiprodukte spezialisiert.
In einer Scheine war prämiertes Federvieh eines Geflügel Wettbewerbs zu bewundern. Stolz stolzierte der Siegerhahn in seinem Käfig. Er würdigte die BesucherInnen keines Blickes.
Doch wer meint Tiere nach menschlichen Maßstäben messen zu müssen ist meist auf den Holzweg. Ein Kalb in seiner Aufzugsbox leckte mir zum Beispiel die Innenflächen der Hände ab, nachdem ich es gestreichelt hatte. Das war jedoch keine Liebesgeste, nur die pure Gier nach Salz.

Zwischendurch frönte meine Liebste ihrer Leidenschaft der Fotografie. Wer errät auf wessen künstlerischen Spuren sie unten unterwegs war bekommt ihren Fotokalender 2016.


Nach ein paar Stunden in Landgeruch sehnten wir uns nach dem vertrauten Berliner Feinstaub und den Autoabgasen und fuhren deshalb Heim.

Fotos © Irmeli Rother

Chorgesang und Gomorra

06.06.2015

Nachmittags besuchten wir das Chorfest in der Crellestrasse. Auf fünf Bühnen traten im Wechsel Chöre auf.
„Da wo man fröhlich singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ sagt der etwas intellektuell unterbelichtete Volksmund. Spätestens seit "SA marschiert..." ist zu erkennen, dass Gesang nicht per se für Frohsinn steht.

Foto: © Irmeli Rother
Trotzdem, wenn fröhliche Menschen singen, ist es meist nett. In der Crellestraße war die Stimmung sehr harmonisch und spätestens als der Kiezchor unter Leitung von Frank Wismar neben I. und mir ein finnisches Volkslied intonierte, hatte das Fest das Herz meiner Liebsten gewonnen.

Abends wurde das Programm härter. In der Volksbühne wurden "Die 120 Tage von Sodom" gegeben.
1785 hatte Marquis de Sade die literarische Vorlage geschrieben. In dieser Zeit, in der die Herrschenden das bevorstehende Ende ihrer Gewaltherrschaft und die herannahende Revolution spüren, wollen sie noch einmal ihre Macht maximal auskosten. Vier vermögende Herren ziehen sich mit SklavInnen in ein Schloss zurück und je nach Neigung gestalten sie in dreißig Tagen Vergewaltigung, Orgien, Missbrauch und Mord in einem festgelegten Ritual.
Pier Paolo Pasolini griff in seinem Film "Die 120 Tage von Sodom" von 1975 diese Idee auf, verlegte Ort und Zeitpunkt in den untergehenden italienisch / deutschen Faschismus. Bevor die alliierten Truppen den Norden Italiens befreien konnten, bestand dort in der Republik von Salo eine ähnliche Situation wie im vorrevolutionären Frankreich, eine Situation in der die noch herrschenden italienischen Faschisten im Angesicht ihrer Niederlage die moralischen Hemmungen vollständig verloren. Sie genießen ein ähnlich der Erzählung von de Sade gestaltetes Horrorregime.

 In der Theater Fassung von Johann Kresnik wird die Handlung ins Heute verlegt.
Das Ende des Kapitalismus und des "Konsumfaschismus" ist nah und vier Mächtige wollen vorher noch mal ordentlich die Sau rauslassen. Das tun sie in Anlehnung an die Vorlagen gewalttätig.
Für Menschen mit schwachen Nerven ist das nichts.
Spätestens wenn einer Schwangeren bei lebendigem Leib das Baby heraus geschnitten und auf einen Grill gelegt wird, mag man / frau nicht mehr gerne hinschauen.
Doch das Bühnenbild von Gottfried Helnwein ist genial und die SchauspielerInnen transportieren das Anliegen des Stückes gut zu den ZuschauerInnen.
Ganz besonders gefiel mir der Choreograph Ismael Ivo, der auch Mitspieler dabei war und am Anfang  als schwarz geschminkter Schwarzer auftrat. Ein schöne Parodie auf das rassistische blackfacing von weißen SchauspielerInnen.

Für mich war allerdings Kresniks Definition des aktuellen Kapitalismus als Konsumfaschismus fragwürdig. Ich möchte das widerwärtige politisch / ökonomische herrschende System nicht schönreden, aber Faschismus ist eine politisch definierte Ideologie und sollte nicht als Schimpfwort missbraucht werden. Ich erlebte diesen oberflächlichen Gebrauch des Wortes zuletzt von den Genossen der RAF.

Mitwirkende: Roland Renner (Blangis (Abgeordneter)), Helmut Zhuber (Durcet (Richter)), Enrico Spohn (Curval (Bankier)), Hannes Fischer (Bischof), Ismael Ivo (George (amerikanischer Offizier)), Inka Löwendorf (Hure 1), Ilse Ritter (Rabe/ Hure 2), Sarah Behrendt (Sängerin), Juan Corres Benito (Opfer/ Tanz), Andrew Pan (Opfer/ Tanz), Valentina Schisa (Opfer/ Tanz), Sylvana Seddig (Opfer/ Tanz), Sara Simeoni (Opfer/ Tanz), Osvaldo Ventriglia (Opfer/ Tanz), Elisabetta Violante (Opfer/ Tanz), Yoshiko Waki (Opfer/ Tanz), Günter Cornett (Schergen), Helmut Gerlach (Schergen), Wagner Peixoto Cordeiro (Schergen), Arnd Raeder (Schergen), Christian Schlemmer (Schergen), Leandro Tamos (Schergen), Katia Fellin (Mädchen), Paula Knüpling (Mädchen), Ruby Mai Obermann (Mädchen), Estefania Rodriguez (Mädchen), Nathalie Seiß (Mädchen), Marlon Weber (Mädchen), David Eger (Breakdance), Lukas Steltner (Breakdance) und Lucia Itxaso Kühlmorgen Unzalu (Kind)

Kritik der anderen: Nachtkritik, Berliner ZeitungDeutschland Radio Kultur, Tagesspiegel

Schauen und Hören

30.05.2015

Am Nachmittag schauten wir nicht ganz zufällig ein Ausstellung einer finnischen Collagistin. Ulla Jokisalo verändert Fotos durch Hinzufügungen.
Ihre Arbeiten verzauberten uns durch hintergründigen Humor und durch Brechung der Realität.
Sie ist eine Künstlerin aus der Talentschmiede Helsinki School.
Der Gallery Taik Persons gelang mit der Ausstellung ein großer Wurf.
Die Galerie zeigt regelmäßig KünstlerInnen aus Finnland. Ein Besuch lohnt sich.

Es folgte ein Besuch der Kneipe Schmitz Katze aus Anlass der Kreuzberger Langen Buchnacht.


Es lasen drei von zehn Autorinnen aus der Anthologie: "BerlinCrime, dunkle Berlingeschichten". Alexandra Lüthen, Albertine Lukilian und Beate Kemer (v.l. nach r.) trugen Auszüge aus ihren Texten vor. Wir fanden die Geschichten etwas flach, außerdem stank es in der Katze nach kaltem Rauch, so machten wir uns bald davon. Nicht ohne die Fotos der von Aleksandra Koneva gefertigten Objekte zu beachten. Sie sind auf intelligenter Weise witzig.

Flying Shoes, 2014

Dann speisten wir im allseits hochgelobten französischen Bistro Chez Michel in der Adalbertstraße.
Die Einrichtung ist angenehm spartanisch und die Preise waren gut ertragbar.
Es war sehr früh am Abend und so war das Lokal noch nicht so gut gefüllt wie auf dem Bild.
Es waren jedoch alle Tische für später reserviert.

Alle Fotos Irmeli other

Balkanien geht in die Beine

09.05.2015

Leider ist das Leben oft ungerecht. Das knuffige Balkan Orchestra Hai La Hora spielte im Brauhaus Südstern vor sehr wenig Publikum.
Die Band war eine kleine Entdeckung für uns.
Die Sängerin beherrschte die Technik des bulgarischen Kehlgesangs gut  und die Band (Tuba, 2 x Trompete, Querflöte, Saxophon, Schlagzeug) spielten eingängigen Grooves dazu.
Für das "normale" Publikum im Brauhaus war die Musik jedoch wohl zu anspruchsvoll.
Nicht nur um der Band ein wenig Unterstützung zu geben, auch weil die Musik in die Beine ging, fassten W. und ich uns ein Herz und tanzten uns die Füße heiß.
Wir blieben die Einzigsten, bekamen aber nach dem Konzert Zuspruch von den sympathischen MusikerInnen.
Ich wünsche ihnen zukünfitigt richtig viele ZuhörerInnen.

Böser, böser, Richard

05.05.2015

Unser Lieblingsschauspieler und Rampensau Lars Eidinger gab Richard III. nach Shakespeare in der Schaubühne. Einen verkrüppelten hinterhältigen Machtmenschen, der so lange alle austrickst und viele um die Ecke bringt bis er merkt, dass alle ihm ans Leder wollen. Da zieht er in eine letzte Schlacht und kommt in ihr um.

Foto: Arno Declair
Nun mag die Story nicht die Realität widerspiegeln, die Sieger über Richards Familie stellten die neuen Regenten und eine positive Darstellung Richards hätte Shakespeare wohl den Kopf gekostet.
Trotz diesem Mangel ist ein Stück von englischen Autor immer überzeugend, wenn das Personal auf der Bühne die Geschichte transportiert. Dies gelang ausgesprochen Gut,
Ein Raum der Schaubühne war dafür als Globe Theater gestaltet.
Als Bösewicht verstand Herr Eidinger so richtig böse und hinterhältig zu sein. Sehr viel Raum blieb da nicht für die anderen Akteure.
Das Bühnenbild war aber auch genial und die begleitenden Musiker auch. Im Video unten ist das Stück anzusehen. 


Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Florence von Gerkan
Mitarbeit Kostüme: Ralf Tristan Scezsny
Musik: Nils Ostendorf
Video: Sébastien Dupouey
Dramaturgie: Florian Borchmeyer
Licht: Erich Schneider
Puppenbau: Ingo Mewes, Karin Tiefensee
Puppentraining: Susanne Claus, Dorothee Metz
Kampfchoreographie: René Lay
Richard III: Lars Eidinger
Buckingham: Moritz Gottwald
Elizabeth: Eva Meckbach
Lady Anne: Jenny König
Hastings, Brakenbury, Ratcliff: Sebastian Schwarz
Catesby, Margaret, Erster Mörder: Robert Beyer
Edward, Bürgermeister, Zweiter Mörder: Thomas Bading
Clarence, Dorset, Stanley, Prinz v. Wales (als Puppe): Christoph Gawenda
Rivers, York (als Puppe): Laurenz Laufenberg
Schlagzeuger: Thomas Witte

Auftrieb der Kulturaffinen I.

01.05.2015

So ein Galerien Wochenende kann für KunstliebhaberInnen auch schon mal zum Stress werden. Man / frau kann sowieso nicht alle Ausstellungen besuchen und so stellt sich schnell der Gefühl ein, man / frau hätte das Wichtigste übersehen.
Zum Glück sind I. und ich erfahrene Followers of Art und wissen, nie können wir Alles sehen und geben uns mit dem zufrieden, was mir vor die Iris und I. vor die Linse kommt.

Etwas aus der Art geschlagen war die erste Vernissage. Traditionell zeigen Jorma Huusko und Aku Jääskeläinen am ersten Mai ihre Kunstwerke des letzten Jahres im Finnland-Zentrum. Die beiden Künstler sind Studienkollegen der Architektur aus Oulu, dem Nippel am Bottnischen Meerbusen.

Jorma Huusko, Die Stelle des
Marktplatzes, 2015
Jorma ist ein Freund von I. und auch deshalb besuchen wir diesen Event. Die Arbeiten der beiden sind ansehnlich.
Sympathisch war auch die Spendenaktion der beiden für ein Projekt in Afrika und das Kulturprogramm mit  Musik / Performance.
Dazu wurde leckerer Sekt und Knabberzeug gereicht.


Das richtige Galerien Wochenende begann danach für uns mit einer Vernissage in der Sankt Agnes Kirche in Kreuzberg. Diese wurde 2012 von den GaleristInnen Lena und Johann König und zu einem Ausstellungsraum umgestaltet. Architektonisch ist sie dem Brutalismus zu zuordnen. Ich verstehe immer noch nicht, weshalb so etwas damals chic war.
Der berühmte Architekt Werner Düttmann hat das Gebäude erbrochen.
Aber die Räume sind riesig und wie gemacht für Großformatiges.

Wie geschaffen für die mehrere Quadratmeter großen Bilder von  Katherina Grosse war der Altarraum im ersten Stock.
Wir waren ob der kräftig farbigen Gemälde begeistert.
Man / frau braucht neben genügend Kleingeld leider auch viel Platz an der Wand für die Werke.

Michael Sailstorfer
Knoten (44), 2014
Im Untergeschoss wurde eine Gruppenausstellung präsentiert. Manches war eher läppisch wie die Luftballons von Jeppe Heim, die gelangweilt und langweilig an der Decke hingen. Dessen Stil erinnerte mich fatalerweise an den teuren Plastikmüll von Jeff Koons. Aber auch meine Lieblingskünstlerin Alicja Kwade war dabei, doch in der Menge des Angebotenen fiel mir eine Arbeit von Michael Sailstorfer besonders auf. Er war Preisträger 2012 des Vattenfall (Kohlenstaub + Atommüll) Preises in der Berlinischen Galerie.

Camille Henrot, 2014
Personal Development
Hervorragend fand ich die Skulptur von Camille Henrot. Ihre Arbeiten sind teilweise nett ironisch. Es lohnt sich auf ihre WEB Site zu schauen. Die Künstlerin war mir bis dato unbekannt. Sie ist sehr gut international aufgestellt. Ich glaube, ich muss mir ihren Namen merken.
Dann hatten wir erstmal genug Sichtbares aufgesogen, speisten in einem Restaurant, radelten nach Hause und bereiteten uns auf die kommenden zwei anstrengenden künstlerischen Tage vor.

Fotos © Irmeli Rother

Tanzen mit Gabys

30.04.2015

In der den Nacht des Abschieds vom April tanze ich gerne in den Mai. Diesmal mit Freunden im Brauhaus Südstern. Dies ist eine recht geräumige Kneipe an der Straße Hasenheide nah beim Südstern, die während des Normalbetriebs viel von Haxentouristen frequentiert wird. Ob der entsprechenden Geruchsbelästigung halte ich mich nicht gerne im Gastraum auf.
Im Sommer ist aber der Biergarten zum Park ein kleines Juwel, lecker ist auch das selbst gebraute Bier.
Das draußen Feiern war ob den Regenfällen jedoch nicht angesagt.
Wir hatten einen Tisch bestellt und vorher gut gegessen, denn die Qualität der Speisen ist dort unterdurchschnittlich.
Nach einer eher mittelmäßigen Vorband namens Boat People warteten wir sehnsüchtig auf den Hauptgig, die Frauencombo, Die Gabys.
Die sind Profis, sowohl was die Bühnenshow als die musikalische Präsenz angeht. Da ging, wie der Berliner so sagt, die Luzi ab.



Die Damenkapelle unterhielt uns mit Soul, Rock und Blues gut. Trotzdem es eine 60+ Plus Party war, füllte sich schnell die Tanzfläche und es wurde gezappelt.
Zum Schluss gab es dann noch ein Set, bei dem beide Bands auf der Bühne standen.

Anschauliches und Eule

26.04.2015
 
Sonntags im Kiez.
Nachmittags wurde in Park am Gleisdreieck die Ausstellung Ein Hektar eröffnet. Der genaue Standort ist Westpark auf der Schöneberger Wiese, der Eingang von der Kurfüstenstraße liegt am nächsten. Als Ausstellung zum Thema Boden natürlich mit einem größeren Freilandanteil.

Zur Vernissage war der Himmel gnädig. Ob das an den RednerInnen, Adrienne Göhler und Klaus Töpfer, lag oder an den kostenlos servierten Getränken und Häppchen lag, werde ich wohl nie erfahren. Die Reden waren ok, die flüssigen und festen Beigaben vorzüglich.
An Kunst gab es Einiges.

Der Regen hielt sich derweil für zwei Stunden zurück.

Eine Performance von Celia Eslamieh Shomal („If I can’t dance..“) setzte unmittelbar ein. Sie schrieb mit Getreidekörnern auf den Boden "wir ernten, was wir säen". Naja, sie war ganz hübsch anzusehen, aber die Aktion ein wenig langwierig und leider auch noch englisch übersetzt, was auch ob der schlecht zu entziffernden Schrift, zu einem allgemeinen Rätselraten führte was sie meint.

Eine gute Idee fand ich die Performance von Stoll and Wachall. Sie steckten in Schutzanzügen und versprühten "Pestizide". Eine direkte Aktion ohne großen unverständlichen Überbau, die auch direkt am Publikum funktionierte. Nur ein Dackel verstand nix, war verängstigt und knurrte.

Was eigentlich wenig mit dem Thema zu tun hat, aber bei Kindern immer gut ankommt, war Malen. Die Kids beschmierten begeistert Papier mit Hilfe von Tannenästen.
Witzig anzuschauen war, dass auch erwachsene Frauen mit so etwas zu ködern sind. Die beiden beschmierten sich unter viel Kichern gegenseitig die Gesichter.

Eine wenig originelle Idee war ein mit Flatterband abgesperrter Bereich von Shahram Entekhabi und Amy Green, in dem Vogelhäuschen hingen, aus denen Vogelstimmen und Straßengeräusche zu hören waren.
Ähnliches sah ich schon öfter und auch spannender gestaltet.

Gelungener war da die von Rolf Sudmann gepflanzten Handys. Jedes stand für eine der seltenen Erden, die für die Produktion von Handys benötigt werden. Jedes der Telefone war per Handy anwählbar, um mehr über die jeweilige seltene Erde zu erfahren.
Leider funktionierte dies nicht.

Richtig begeisterte mich ein kleiner Erdhügel. Der Isländer Egill Sæbjörnsson, welche Nation hält sich sonst Trolle als Haustier, hat ihn geschaffen. Im Hügel war ein faustgroßes Loch, aus dem Gebabbel, Gesang und Lachen zu hören war. Der Schöpfer erklärte, dass sich darin ein Mori befindet, ein Wesen aus ferner Zeit.

Es ist gerne für sich, aber er hat nichts dagegen, wenn man / frau ihm zuhört. Die Geschichte dazu solltet ihr lesen, sie ist zum Quieken. Ich habe mich ein wenig in den kleinen Kerl verliebt. Auf die Frage, wie der Mori sich ernährt, erklärte der Künstler mir, dass er Strom frisst. Dazu muß er ihn ab und zu ausbuddeln und die Batterien auswechseln.

Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Mai anzuschauen.

Anschließend schlürfte ich nebenan noch einen Americano im bezaubernden Café Eule. Das ist in einer Laubenkolonie gelegen, ein wenig provisorisch rund um einen Bauwagen gruppiert, versprüht aber den Charme eines gemütlichen Schrebergartens.