13.02.2017
Eine Liebesgeschichte in Chile endet mit dem Tod des männlichen Teils des Paares. Seine Geliebte ist von seiner Familie nicht gut gelitten. Sie fliegt aus der Wohnung, verliert das Auto und wird von der Beerdigung ausgeschlossen. Doch sie schafft es sich ins Krematorium zu schmuggeln, um von ihm Abschied zu nehmen.
Also erstmal eine durchschnittliche Geschichte. Doch Una mujer fantastica ist keine Frau, sie ist ein Transgender.
Diese sind gerade in aller Munde und so trifft der Film den Nerv der Zeit. Aber macht das den Film bedeutend?
Leider hat mir die Geschichte zu viele kitschige Momente. Spätestens als die Hauptdarstellerin den Toten im Gang des Krematoriums trifft und der lange Kuss mit jammernden Geigen untermalt wird, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. So was Blödes sieht man / frau sonst in Hollywood Schnulzen.
Der Regisseur Sebastian Lelio strebt wohl dort eine Karriere an.
Trotzdem spielte die "fantastische Frau!" Daniela Vega überzeugend und präsent und rettet so den Film.
Kritiken der Anderen: critic.de, Tagesspiegel,
Fotos und Video: Arne Höhne, Presse + Öffentlichkeitsarbeit
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So ein Unsinn
11.02.2017
Wenn Herbert Fritsch ins Theater ruft ,sollte man / frau mit dem dem Mantel an der Garderobe das Sinnsuchen abgeben. Die Nonsensfraktion von Dada steigt aus den Gräbern und feiert ein frohes Fest.
Das Stück "Pfusch" ist in keiner Weise ein klassisch dröges Theaterereignis. Es erinnert eher an die Clownvorstellung im Zirkus.
Drei Teile wurden gezeigt.
Im ersten Teil rollt eine riesige Röhre auf der Bühne herum und die Darstellerinnen spielen mit ihr. Das rollte so vor sich hin.
Den zweiten fand ich spannender. Die dreizehn PfuscherInnen bespielten Klaviere, die im Vordergrund der Bühne herauf gefahren wurden. Mal hämmerten, mal saßen sie auf den Tasten. Mit diesem Konzert hätten sie bei einem Festival für Neue Musik sicher den Publikumspreis gewonnen. Das war zum Quieken.
Im dritten ging es mehr ums Trockenschwimmen. Das war schon sehr slapstickieg. Unten seht ihr mehr.
Insgesamt ein vergnüglicher Theaterabend.
Mit: Florian Anderer, Jan Bluthardt, Werner Eng, Ingo Günther, Wolfram Koch, Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Carol Schuler, Varia Sjöström, Stefan Staudinger, Komi Mizrajim Togbonou, Axel Wandtke und Hubert Wild
Regie und Bühne: Herbert Fritsch
Kritiken der Anderen: Freitag, Nachtkritik, Tagesspiegel, RBB,
Alle Fotos © Thomas Aurin
Das Stück "Pfusch" ist in keiner Weise ein klassisch dröges Theaterereignis. Es erinnert eher an die Clownvorstellung im Zirkus.
Drei Teile wurden gezeigt.
Im ersten Teil rollt eine riesige Röhre auf der Bühne herum und die Darstellerinnen spielen mit ihr. Das rollte so vor sich hin.
Den zweiten fand ich spannender. Die dreizehn PfuscherInnen bespielten Klaviere, die im Vordergrund der Bühne herauf gefahren wurden. Mal hämmerten, mal saßen sie auf den Tasten. Mit diesem Konzert hätten sie bei einem Festival für Neue Musik sicher den Publikumspreis gewonnen. Das war zum Quieken.
Im dritten ging es mehr ums Trockenschwimmen. Das war schon sehr slapstickieg. Unten seht ihr mehr.
Insgesamt ein vergnüglicher Theaterabend.
Mit: Florian Anderer, Jan Bluthardt, Werner Eng, Ingo Günther, Wolfram Koch, Annika Meier, Ruth Rosenfeld, Carol Schuler, Varia Sjöström, Stefan Staudinger, Komi Mizrajim Togbonou, Axel Wandtke und Hubert Wild
Regie und Bühne: Herbert Fritsch
Kritiken der Anderen: Freitag, Nachtkritik, Tagesspiegel, RBB,
Alle Fotos © Thomas Aurin
Jazz in the Heart
08.02.2017
Dieses Konzert im ZigZag Club bescherte Jazz vom Feinsten auf die Ohren.
Der Abend war ein Tribut an Charles Mingus mit Kelvin Sholar (Flügel), Charles Sammons (Bass), Caro Olberts (Gesang) und Michael Kersting (Schlagzeug). Alle vier ausgezeichnete MusikerInnen aber erst ihr Zusammenspiel erzeugte den ergreifenden Sound.
Unter dem Motto: "Let all my Children Sing" stand nicht nur die Musik vom Bassisten Mingus sondern auch seine Texte im Fokus. Außerdem wurden Gedichte von Langston Hughes vorgetragen, mit dem Mingus zusammen arbeitete.
Die Band entließ mich glücklich beswingt in die Nacht.
I'll Remember April - Lyric by Charles Mingus
This lovely day will lengthen into evening
We'll sigh goodbye to all we ever had
Alone where we have walked together
I'll remember April and be glad
I'll be content you loved me once in April
Your lips were warm and love and spring were new
I'm not afraid of autumn and her sorrow
For I'll remember April and you
The fire will dwindle into glowing ashes
For flames live such a little while
I won't forget but I won't be lonely
I'll remember April and smile
Dieses Konzert im ZigZag Club bescherte Jazz vom Feinsten auf die Ohren.
Der Abend war ein Tribut an Charles Mingus mit Kelvin Sholar (Flügel), Charles Sammons (Bass), Caro Olberts (Gesang) und Michael Kersting (Schlagzeug). Alle vier ausgezeichnete MusikerInnen aber erst ihr Zusammenspiel erzeugte den ergreifenden Sound.
Unter dem Motto: "Let all my Children Sing" stand nicht nur die Musik vom Bassisten Mingus sondern auch seine Texte im Fokus. Außerdem wurden Gedichte von Langston Hughes vorgetragen, mit dem Mingus zusammen arbeitete.
Die Band entließ mich glücklich beswingt in die Nacht.
I'll Remember April - Lyric by Charles Mingus
This lovely day will lengthen into evening
We'll sigh goodbye to all we ever had
Alone where we have walked together
I'll remember April and be glad
I'll be content you loved me once in April
Your lips were warm and love and spring were new
I'm not afraid of autumn and her sorrow
For I'll remember April and you
The fire will dwindle into glowing ashes
For flames live such a little while
I won't forget but I won't be lonely
I'll remember April and smile
Aus dem Donbas (Ukraine)
06.02.1027
Der Geiger Mark Chaet lebt in Berlin. In der Dokumentation "Die Partitur des Krieges" bereist er mit einem kleinen Team den Donbas, den Teil der Ukraine der regelmäßig durch kriegerische Auseinandersetzungen in den Medien auftaucht.
Ob bei der Auflösung des Ostblocks Russland vom Westen versprochen wurde das die Ukraine unter seiner Kontrolle bleibt ist umstritten.
Auf alle Fälle meint die russische Regierung, dass eine Ukraine in der EU und der Nato eine direkte Bedrohung darstellt.
Auf der anderen Seite will der Westen Märkte öffnen und Russland schwächen.
In dieser Gemengelage entstand eine Bürgerbewegung für eine Öffnung nach Westen, die mit der Besetzung des Maidan Platzes den eher an Russland orientierten Präsidenten Wiktor Janukowytsch herausforderte. Mit beiden Seiten waren und sind Parteien verknüpft, die von Oligarchen finanziert werden und deren Interessen vertreten.
Nachdem es der Maidan Bewegung gelungen war den Präsidenten zu stürzen spalteten sich die östlichen russisch sprachigen Provinzen von den überwiegend ukrainisch sprechenden Provinzen ab. Es kam zum Bürgerkrieg, der bis heute anhält.
Mark Chaet beschloss seine alte Heimat den Donbas nach zwanzig Jahren zu besuchen. Seine musikalische Ausbildung hatte dort begonnen, die er an der Hans-Eisler in Berlin abschloss.
Seine Freunde wohnen sowohl in den von der Regierung, als auch von den Separatisten kontrollierten Gebieten.
Schön war es in der Dokumentation zu sehen, dass seine Freunde auf beiden Seiten nicht viel von Hurra Patriotismus hielten. Sie fühlten sich mehr wie Schachfiguren eines Stellvertreter Krieges und sie sind es wohl auch.
Ein wahrhaftiger Film der nicht ins Propaganda Konzept der Nato und Russlands passt und deshalb wohl kaum zu sehen sein wird.
copyright Fotos und Video by armandaFilm
Der Geiger Mark Chaet lebt in Berlin. In der Dokumentation "Die Partitur des Krieges" bereist er mit einem kleinen Team den Donbas, den Teil der Ukraine der regelmäßig durch kriegerische Auseinandersetzungen in den Medien auftaucht.
Ob bei der Auflösung des Ostblocks Russland vom Westen versprochen wurde das die Ukraine unter seiner Kontrolle bleibt ist umstritten.
Auf alle Fälle meint die russische Regierung, dass eine Ukraine in der EU und der Nato eine direkte Bedrohung darstellt.
Auf der anderen Seite will der Westen Märkte öffnen und Russland schwächen.
In dieser Gemengelage entstand eine Bürgerbewegung für eine Öffnung nach Westen, die mit der Besetzung des Maidan Platzes den eher an Russland orientierten Präsidenten Wiktor Janukowytsch herausforderte. Mit beiden Seiten waren und sind Parteien verknüpft, die von Oligarchen finanziert werden und deren Interessen vertreten.
Nachdem es der Maidan Bewegung gelungen war den Präsidenten zu stürzen spalteten sich die östlichen russisch sprachigen Provinzen von den überwiegend ukrainisch sprechenden Provinzen ab. Es kam zum Bürgerkrieg, der bis heute anhält.
Mark Chaet beschloss seine alte Heimat den Donbas nach zwanzig Jahren zu besuchen. Seine musikalische Ausbildung hatte dort begonnen, die er an der Hans-Eisler in Berlin abschloss.
Seine Freunde wohnen sowohl in den von der Regierung, als auch von den Separatisten kontrollierten Gebieten.
Schön war es in der Dokumentation zu sehen, dass seine Freunde auf beiden Seiten nicht viel von Hurra Patriotismus hielten. Sie fühlten sich mehr wie Schachfiguren eines Stellvertreter Krieges und sie sind es wohl auch.
Ein wahrhaftiger Film der nicht ins Propaganda Konzept der Nato und Russlands passt und deshalb wohl kaum zu sehen sein wird.
copyright Fotos und Video by armandaFilm
Volksbühne ByeBye?
04.02.2017
Ein wenig Wehmut und Abschiedsschmerz fühlte ich bei meiner ersten, aber vielleicht in dieser Form auch letzten, Führung durch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Wie viele von euch wohl wissen, hat der Berliner Senat in Gutsherrenart einen neuen Intendanten für dieses Theater bestimmt. Chris Dercon ist zwar ein erfahrener, erfolgreicher Museumsleiter, hat aber keine Theatererfahrung und konnte bis heute noch kein programmatischen Entwurf für die Bühne vorlegen.
Er ist sicher ein Großmaul, insofern passt er gut zu Berlin und dem berühmten Flughafen, doch es ist bisher davon auszugehen, dass er die Volksbühne gegen die Wand fährt.
Gut, wir haben viele Theater, aber dass ausgerechnet das einzige von einem Arbeiter Kulturverein gegründete Haus von diesem Senat zur Abwicklung frei gegeben wird, ist tragisch und lächerlich zugleich.
Aus dem Stoff ließe sich sicher ein gutes Boulevard Theater Stück machen, mit Klaus Wowereit als sehr von sich überzeugtem Politiker.
Wir waren um die zwanzig Neugierige, die sich im Foyer versammelten. Uns führte der pensionierte Theatermeister Achim Busch durch das Gebäude.
Er erzählte von der Geschichte der Gründung, des Aufbaus und des Wiederaufbaus des Theaters nach dem Kriegsende.
Auch die Zeit nach der Einverleibung der DDR durch die BRD wusste er anschaulich zu schildern.
Zum Ende führte er uns in den Keller und erklärte wie die Drehbühne funktioniert.
Für mich waren die technischen Details sehr spannend.
Nach Kaffee und Kuchen in der Kantine entnahm ich noch Streichholzschachtel aus der Tonne in Foyer, sie sind ein gern genommenes Geschenk.
Ein wenig Wehmut und Abschiedsschmerz fühlte ich bei meiner ersten, aber vielleicht in dieser Form auch letzten, Führung durch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Wie viele von euch wohl wissen, hat der Berliner Senat in Gutsherrenart einen neuen Intendanten für dieses Theater bestimmt. Chris Dercon ist zwar ein erfahrener, erfolgreicher Museumsleiter, hat aber keine Theatererfahrung und konnte bis heute noch kein programmatischen Entwurf für die Bühne vorlegen.
Er ist sicher ein Großmaul, insofern passt er gut zu Berlin und dem berühmten Flughafen, doch es ist bisher davon auszugehen, dass er die Volksbühne gegen die Wand fährt.
Gut, wir haben viele Theater, aber dass ausgerechnet das einzige von einem Arbeiter Kulturverein gegründete Haus von diesem Senat zur Abwicklung frei gegeben wird, ist tragisch und lächerlich zugleich.
Aus dem Stoff ließe sich sicher ein gutes Boulevard Theater Stück machen, mit Klaus Wowereit als sehr von sich überzeugtem Politiker.
Wir waren um die zwanzig Neugierige, die sich im Foyer versammelten. Uns führte der pensionierte Theatermeister Achim Busch durch das Gebäude.
Er erzählte von der Geschichte der Gründung, des Aufbaus und des Wiederaufbaus des Theaters nach dem Kriegsende.
Auch die Zeit nach der Einverleibung der DDR durch die BRD wusste er anschaulich zu schildern.
Zum Ende führte er uns in den Keller und erklärte wie die Drehbühne funktioniert.
Für mich waren die technischen Details sehr spannend.
Nach Kaffee und Kuchen in der Kantine entnahm ich noch Streichholzschachtel aus der Tonne in Foyer, sie sind ein gern genommenes Geschenk.
Foto: Irmeli Rother |
Verbrennungen und Meer
03.02.2017
Eine starke Geschichte verbunden mit Hafen und Fischern, das reicht um mich zufrieden zu stellen.
Manchester by the Sea hat einen Hauptdarsteller, der schwer gestört ist, denn er fühlt sich für den Tod seiner Kinder verantwortlich.
Seine Ehe ist darüber zerbrochen und er versucht den Kontakt zu Menschen auf das minimal Nötige zu beschränken.
Da erreicht ihn die Nachricht vom Tod seines Bruders und nach der Beerdigung erfährt er, dass sein Bruder ihn als Vormund seines Sohnes bestimmt hat.
Klar kann und will er das ablehnen, aber das ist nicht so einfach.
Wie er sich an die neue Verantwortung heranarbeitet ist spannend anzusehen.
Ein schöner, kluger Film.
Trotz Berlinale, Manchester by the Sea unbedingt anschauen.
Kritiken der Anderen: Zeit, Welt, Stuttgarter Nachrichten, AZ München,
Eine starke Geschichte verbunden mit Hafen und Fischern, das reicht um mich zufrieden zu stellen.
Manchester by the Sea hat einen Hauptdarsteller, der schwer gestört ist, denn er fühlt sich für den Tod seiner Kinder verantwortlich.
Seine Ehe ist darüber zerbrochen und er versucht den Kontakt zu Menschen auf das minimal Nötige zu beschränken.
Da erreicht ihn die Nachricht vom Tod seines Bruders und nach der Beerdigung erfährt er, dass sein Bruder ihn als Vormund seines Sohnes bestimmt hat.
Klar kann und will er das ablehnen, aber das ist nicht so einfach.
Wie er sich an die neue Verantwortung heranarbeitet ist spannend anzusehen.
Ein schöner, kluger Film.
Trotz Berlinale, Manchester by the Sea unbedingt anschauen.
Kritiken der Anderen: Zeit, Welt, Stuttgarter Nachrichten, AZ München,
Viele, viele dicke Schwänze
31.01.2017
Der finnische Illustrator Touko Laaksonen alias Tom of Finland ist nicht nur in der Schwulenszene bekannt. Als wir eine Ausstellung mit seinen Zeichnungen in der Galerie Judin besuchten, wurden wir durch ein Hinweisschild "Zutritt nur für Personen über 18 Jahren" vorgewarnt.
Seine Vorliebe für Männer in Uniformen und Leder hatte er schon im zweiten Weltkrieg in Helsinki entdeckt. Durch die Waffenbrüderschaft mit Deutschland waren darunter auch schwule Wehrmachtsangehörige.
Das Leben der Lederschwulen stellte er sein Leben lang in seinen Zeichnungen dar.
In den Bildern geht es richtig zur Sache. Also Vorsicht, halten Sie Abstand zu fremden Männern, vielleicht ist Homosexualität ansteckend.
Die Ausstellung in der Potsdamer Straße 81 ist noch bis zum 15. April anzuschauen.
Foto Irmeli Rother
Der finnische Illustrator Touko Laaksonen alias Tom of Finland ist nicht nur in der Schwulenszene bekannt. Als wir eine Ausstellung mit seinen Zeichnungen in der Galerie Judin besuchten, wurden wir durch ein Hinweisschild "Zutritt nur für Personen über 18 Jahren" vorgewarnt.
Seine Vorliebe für Männer in Uniformen und Leder hatte er schon im zweiten Weltkrieg in Helsinki entdeckt. Durch die Waffenbrüderschaft mit Deutschland waren darunter auch schwule Wehrmachtsangehörige.
Das Leben der Lederschwulen stellte er sein Leben lang in seinen Zeichnungen dar.
In den Bildern geht es richtig zur Sache. Also Vorsicht, halten Sie Abstand zu fremden Männern, vielleicht ist Homosexualität ansteckend.
Die Ausstellung in der Potsdamer Straße 81 ist noch bis zum 15. April anzuschauen.
Foto Irmeli Rother
Hannah Höschs Langzeitwirkung
29.01.2017
Die Sonne schien und so fiel es mit leicht die Liebste zu einem Spaziergang zur Berlinischen Galerie zu bewegen.
Nach der Latscherei lockten uns die Ausstellungen zu Hannah Hösch Preis.
Die Sonntagsführung (im Eintritt inbegriffen) zu den beiden Preisträgerinnen nahmen wir natürlich mit.
Die Gewinnerin des Förderpreises Tatjana Doll sprach uns wenig an. Bei ihren eher abstrakten Gemälde empfanden wir kaum etwas.
Wohingegen die Haupt- Preisträgerin Cornelia Schleime für uns eine echte Entdeckung war. Ihr Werk ist nicht nur auf Malerei begrenzt, sondern sie kann auch Collage, Fotografie und Performance.
Sie wurde 1953 in der DDR geboren und begann sich nach einer Ausbildung zur Friseuse 1975 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und geriet schnell mit dem Herrschenden in Konflikt.
Ähnlich wie Frauen im Westen, die ebenfalls keinen Zugang zum Kunstbetrieb hatten, nutzte sie Performance, um sich auszudrücken. Im Bild vor dem Haus des Stasi Mitarbeiter der sie "betreut" hat.
Als sie ihre Stasi Unterlagen einsehen konnte entdeckte sie, dass "gute" Freunde sie ausspioniert hatten. Diese Erfahrung setzte sie in ironischen Colagen um.
Schön fand ich auch, dass sie in ihrer Arbeit künstlerisch die geniale Louise Bourgeois zitiert und sich als Spinne darstellt.
Ihre gemalten Bildern erinnerte ich etwas an die Leipziger Schule, z.B. Neo Rauch, doch ich finde ihre Bilder um Klassen besser.
Beide Künstlerinnen werden noch bis zum 24.04.2017 präsentiert. Frau Schleimes unbedingt Arbeiten unbedingt anschauen.
Die Sonne schien und so fiel es mit leicht die Liebste zu einem Spaziergang zur Berlinischen Galerie zu bewegen.
Nach der Latscherei lockten uns die Ausstellungen zu Hannah Hösch Preis.
Die Sonntagsführung (im Eintritt inbegriffen) zu den beiden Preisträgerinnen nahmen wir natürlich mit.
Die Gewinnerin des Förderpreises Tatjana Doll sprach uns wenig an. Bei ihren eher abstrakten Gemälde empfanden wir kaum etwas.
Wohingegen die Haupt- Preisträgerin Cornelia Schleime für uns eine echte Entdeckung war. Ihr Werk ist nicht nur auf Malerei begrenzt, sondern sie kann auch Collage, Fotografie und Performance.
Sie wurde 1953 in der DDR geboren und begann sich nach einer Ausbildung zur Friseuse 1975 ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und geriet schnell mit dem Herrschenden in Konflikt.
Ähnlich wie Frauen im Westen, die ebenfalls keinen Zugang zum Kunstbetrieb hatten, nutzte sie Performance, um sich auszudrücken. Im Bild vor dem Haus des Stasi Mitarbeiter der sie "betreut" hat.
Als sie ihre Stasi Unterlagen einsehen konnte entdeckte sie, dass "gute" Freunde sie ausspioniert hatten. Diese Erfahrung setzte sie in ironischen Colagen um.
Schön fand ich auch, dass sie in ihrer Arbeit künstlerisch die geniale Louise Bourgeois zitiert und sich als Spinne darstellt.
Ihre gemalten Bildern erinnerte ich etwas an die Leipziger Schule, z.B. Neo Rauch, doch ich finde ihre Bilder um Klassen besser.
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Beide Künstlerinnen werden noch bis zum 24.04.2017 präsentiert. Frau Schleimes unbedingt Arbeiten unbedingt anschauen.
Nachtaktives Tier
28.01.2017
Der Film Nocturnal Animals von Regisseur Tom Ford beginnt in den Kreisen der Kunst-Schickeria von Los Angeles.
Die Hauptdarstellerin ist Galleristin und ein "Nachtaktives Tier", denn sie kann schlecht schlafen.
Dieser Teil waren für mich so interessant, wie eine Videoausgabe der Zeitschrift Gala.
Dann entwickelte sich eine Geschichte in der Geschichte. Ihr Ex schickte ihr einen Romanentwurf, den sie las und sie tauchte
dabei immer tiefer in diese Geschichte ein,
in der ein Mann mit Frau und Tochter über Land fährt, dann werden sie von Gangstern gestoppt. Diese vergewaltigen und ermorden die Frauen, doch der Mann entkommt ihnen.
Aber die Täter lassen sich juristisch nicht belangen und so kommt es wie es in von dem Verband der Waffenindustrie geförderten Filmen kommen muss. Der vorher eher zurückhaltende Intellektuelle wird zum richtigen Mann und startet gemeinsam mit einem Sheriff, einer der alten Schule, der erst schiesst und dann fragt, einen mörderischen Rachefeldzug. Wenn die Täter getötet sind ist der Film fast zu Ende.
Als das Nachtaktive Tier den Roman ausgelesen hat, will sie zurück zu ihrem Ex, dem Romanautor, doch er will sie nicht mehr.- Gääääähn!
Verschwendet euer Geld wo anders!
Kritiken der Anderen: Zeit, FAZ, Süddeutsche, Spiegel
Der Film Nocturnal Animals von Regisseur Tom Ford beginnt in den Kreisen der Kunst-Schickeria von Los Angeles.
Die Hauptdarstellerin ist Galleristin und ein "Nachtaktives Tier", denn sie kann schlecht schlafen.
Dieser Teil waren für mich so interessant, wie eine Videoausgabe der Zeitschrift Gala.
Dann entwickelte sich eine Geschichte in der Geschichte. Ihr Ex schickte ihr einen Romanentwurf, den sie las und sie tauchte
dabei immer tiefer in diese Geschichte ein,
in der ein Mann mit Frau und Tochter über Land fährt, dann werden sie von Gangstern gestoppt. Diese vergewaltigen und ermorden die Frauen, doch der Mann entkommt ihnen.
Aber die Täter lassen sich juristisch nicht belangen und so kommt es wie es in von dem Verband der Waffenindustrie geförderten Filmen kommen muss. Der vorher eher zurückhaltende Intellektuelle wird zum richtigen Mann und startet gemeinsam mit einem Sheriff, einer der alten Schule, der erst schiesst und dann fragt, einen mörderischen Rachefeldzug. Wenn die Täter getötet sind ist der Film fast zu Ende.
Als das Nachtaktive Tier den Roman ausgelesen hat, will sie zurück zu ihrem Ex, dem Romanautor, doch er will sie nicht mehr.- Gääääähn!
Verschwendet euer Geld wo anders!
Kritiken der Anderen: Zeit, FAZ, Süddeutsche, Spiegel
Rotterdam - Fotomuseum
30.12.2017
Am letzten Tag unserer Städtereise war das Wetter mild und regenfrei. So überquerten wir die Maas über die Erasmusbrücke. 1996 fertiggestellt ist sie eines der großen architektonischen "Wunder" der Stadt.
Mit ihren Stahlseilen ist sie einer der Gründe, weshalb Sie in Rotterdam den Fotoapparat nicht vergessen sollten. Die Brücke ist es wert sie zu Fuß zu überqueren.
So erreichten wir per Pedes die Halbinsel Kop van Zuid.
Hier kauften früher AuswanderInnen in die USA die Passage.
Millionen EuropäerInnen weinten hier ihre letzten Tränen in der alten Welt.
Die junge Dame auf dem Plakat weinte wohl weniger. Sie durfte als Erste Klasse Passagierin aufs Oberdeck und im eleganten Speisesaal Austern schlürfen.
Die Situation unter Deck, wo die dritte Klasse lebte, war katastrophal. In Massenschlafsälen wurden die Menschen eingepfercht und konnten froh sein, wenn sie die Überfahrt überlebten, nicht beraubt oder vergewaltigt worden zu sein.
Heute bietet die ehemalige Verwaltung der Holland Amerika Line im Hotel New York hübsche Zimmer zum Übernachten.
Dieses Haus ist das einzige historische Gebäude auf der Landzunge.
Sonst gibt es nur schicke Neubauten
Witziges war auch dabei, wie der Dachaufbau im Bild. Mich erinnerte er etwas einen längst im Müll gelandeten Wecker aus der Zeit des Nierentisch Design.
Hier befindet sich auch das Fotomuseum Rotterdam.
Doch dieses besuchten wir später.
Zunächst überquerten wir den ehemaligen Waalhaven über eine Fußgängerbrücke nach Katendrecht.
Dort war die Reeperbahn Rotterdams.
Hier fanden die Seeleute einstmals Prostituierte und Alkohol.
Außerdem wohnten hier viele chinesische Rotterdamer.
Ein guter Bekannter verbrachte hier in der Nachkriegszeit einen Teil seiner Kindheit.
Seine Oma besaß dort einen gut gehenden Friseursalon.
Dort ließen sich die Prostituierten vormittags die Haare richten.
Er schwärmt noch heute davon, denn die Frauen des horizontalen Gewerbes schickten ihn gerne zum Einkaufen und gaben ihm immer einen kleinen Lohn dafür.
Katendrecht war ein rechter "Schmutzfleck" in der Stadt.
Aber auch in den Niederlanden stinkt Geld nicht.
Der Containerversand und die kurzen Liegezeiten der Schiffe sorgten dafür, dass dem Rotlichtmilieu die wirtschaftliche Grundlage entzogen wurde. Das Viertel wurde daraufhin entmietet und es entstand ein Neubaugebiet.
Es sind jedoch noch ein paar alte Industriegebäude vorhanden und in einer leerstehenden Fabrik befindet sich eine hippe Markthalle. In der Fenix Food Factory wird fast alles selbst hergestellt, ist Bio und wahrscheinlich sehr lecker. Die Atmosphäre ist recht angenehm.
Trotz der Vielen, die hier mit der Zubereitung oder dem Verkauf von Nahrungsmitteln beschäftigt sind, genießt man/frau hier entspannt.
Wieder draußen entdeckte ich die Steuerfrau, die die Halbinsel in der Maas auf Kurs hielt. Bravo!
Gut wenn jefrau weiß, woher der Wind weht.
Dann ging es weiter ins Fotomuseum. Wieder ein gelungener Neubau.
Im Haus finden ständig wechselnden Ausstellungen statt.
Wir sahen von Josef Koudelka Fotografien unter dem Thema. "EXILES / WALL".
Der wurde weltweit durch seine während der Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Pakets gemachte Bilderserien bekannt. Außerdem entstanden damals Reportagen über das Leben der Roma im Land.
Nach seiner Emigrantion nach London wurde er Mitglied der Agentur Magnum.
Das linke Foto zeigt seine berühmte ungarischen Kollegin Ata Kando, die ebenfalls mit einer Ausstellung vertreten war
Gut gefielen mir auch seine Aufnahmen der Mauer, die Israel zur Unterdrückung der Palästinenser errichtet hat.
Schön wenn jemand den Besatzerstaat Israel demaskiert.
Am unserem letzten Abend besuchten wir nochmal eine Kneipe im Oude Binnenweg.
Das Interieur war historisch.
Auch der Altersdurchschnitt entsprach unserem.
Bei musikalischer Unterhaltung durch eine Saxofonistin schlürften wir Bier.
Süß war dort eine Infotafel aus der Zeit der deutschen Besatzung zu entdecken, die das Swing tanzen verbot.
Alle Fotos: Irmeli Rother / Martin Gerhard
Am letzten Tag unserer Städtereise war das Wetter mild und regenfrei. So überquerten wir die Maas über die Erasmusbrücke. 1996 fertiggestellt ist sie eines der großen architektonischen "Wunder" der Stadt.
Mit ihren Stahlseilen ist sie einer der Gründe, weshalb Sie in Rotterdam den Fotoapparat nicht vergessen sollten. Die Brücke ist es wert sie zu Fuß zu überqueren.
So erreichten wir per Pedes die Halbinsel Kop van Zuid.
Hier kauften früher AuswanderInnen in die USA die Passage.
Millionen EuropäerInnen weinten hier ihre letzten Tränen in der alten Welt.
Die junge Dame auf dem Plakat weinte wohl weniger. Sie durfte als Erste Klasse Passagierin aufs Oberdeck und im eleganten Speisesaal Austern schlürfen.
Die Situation unter Deck, wo die dritte Klasse lebte, war katastrophal. In Massenschlafsälen wurden die Menschen eingepfercht und konnten froh sein, wenn sie die Überfahrt überlebten, nicht beraubt oder vergewaltigt worden zu sein.
Heute bietet die ehemalige Verwaltung der Holland Amerika Line im Hotel New York hübsche Zimmer zum Übernachten.
Dieses Haus ist das einzige historische Gebäude auf der Landzunge.
Sonst gibt es nur schicke Neubauten
Witziges war auch dabei, wie der Dachaufbau im Bild. Mich erinnerte er etwas einen längst im Müll gelandeten Wecker aus der Zeit des Nierentisch Design.
Hier befindet sich auch das Fotomuseum Rotterdam.
Doch dieses besuchten wir später.
Zunächst überquerten wir den ehemaligen Waalhaven über eine Fußgängerbrücke nach Katendrecht.
Dort war die Reeperbahn Rotterdams.
Hier fanden die Seeleute einstmals Prostituierte und Alkohol.
Außerdem wohnten hier viele chinesische Rotterdamer.
Ein guter Bekannter verbrachte hier in der Nachkriegszeit einen Teil seiner Kindheit.
Seine Oma besaß dort einen gut gehenden Friseursalon.
Er schwärmt noch heute davon, denn die Frauen des horizontalen Gewerbes schickten ihn gerne zum Einkaufen und gaben ihm immer einen kleinen Lohn dafür.
Katendrecht war ein rechter "Schmutzfleck" in der Stadt.
Aber auch in den Niederlanden stinkt Geld nicht.
Der Containerversand und die kurzen Liegezeiten der Schiffe sorgten dafür, dass dem Rotlichtmilieu die wirtschaftliche Grundlage entzogen wurde. Das Viertel wurde daraufhin entmietet und es entstand ein Neubaugebiet.
Es sind jedoch noch ein paar alte Industriegebäude vorhanden und in einer leerstehenden Fabrik befindet sich eine hippe Markthalle. In der Fenix Food Factory wird fast alles selbst hergestellt, ist Bio und wahrscheinlich sehr lecker. Die Atmosphäre ist recht angenehm.
Trotz der Vielen, die hier mit der Zubereitung oder dem Verkauf von Nahrungsmitteln beschäftigt sind, genießt man/frau hier entspannt.
Wieder draußen entdeckte ich die Steuerfrau, die die Halbinsel in der Maas auf Kurs hielt. Bravo!
Gut wenn jefrau weiß, woher der Wind weht.
Dann ging es weiter ins Fotomuseum. Wieder ein gelungener Neubau.
Im Haus finden ständig wechselnden Ausstellungen statt.
Wir sahen von Josef Koudelka Fotografien unter dem Thema. "EXILES / WALL".
Der wurde weltweit durch seine während der Besetzung der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Pakets gemachte Bilderserien bekannt. Außerdem entstanden damals Reportagen über das Leben der Roma im Land.
Nach seiner Emigrantion nach London wurde er Mitglied der Agentur Magnum.
Das linke Foto zeigt seine berühmte ungarischen Kollegin Ata Kando, die ebenfalls mit einer Ausstellung vertreten war
Schön wenn jemand den Besatzerstaat Israel demaskiert.
Das Interieur war historisch.
Auch der Altersdurchschnitt entsprach unserem.
Bei musikalischer Unterhaltung durch eine Saxofonistin schlürften wir Bier.
Süß war dort eine Infotafel aus der Zeit der deutschen Besatzung zu entdecken, die das Swing tanzen verbot.
Alle Fotos: Irmeli Rother / Martin Gerhard
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