Ein wenig Wehmut und Abschiedsschmerz fühlte ich bei meiner ersten, aber vielleicht in dieser Form auch letzten, Führung durch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Wie viele von euch wohl wissen, hat der Berliner Senat in Gutsherrenart einen neuen Intendanten für dieses Theater bestimmt. Chris Dercon ist zwar ein erfahrener, erfolgreicher Museumsleiter, hat aber keine Theatererfahrung und konnte bis heute noch kein programmatischen Entwurf für die Bühne vorlegen.
Er ist sicher ein Großmaul, insofern passt er gut zu Berlin und dem berühmten Flughafen, doch es ist bisher davon auszugehen, dass er die Volksbühne gegen die Wand fährt.
Gut, wir haben viele Theater, aber dass ausgerechnet das einzige von einem Arbeiter Kulturverein gegründete Haus von diesem Senat zur Abwicklung frei gegeben wird, ist tragisch und lächerlich zugleich.
Aus dem Stoff ließe sich sicher ein gutes Boulevard Theater Stück machen, mit Klaus Wowereit als sehr von sich überzeugtem Politiker.
Wir waren um die zwanzig Neugierige, die sich im Foyer versammelten. Uns führte der pensionierte Theatermeister Achim Busch durch das Gebäude.
Er erzählte von der Geschichte der Gründung, des Aufbaus und des Wiederaufbaus des Theaters nach dem Kriegsende.
Auch die Zeit nach der Einverleibung der DDR durch die BRD wusste er anschaulich zu schildern.
Zum Ende führte er uns in den Keller und erklärte wie die Drehbühne funktioniert.
Für mich waren die technischen Details sehr spannend.
Nach Kaffee und Kuchen in der Kantine entnahm ich noch Streichholzschachtel aus der Tonne in Foyer, sie sind ein gern genommenes Geschenk.
Foto: Irmeli Rother |
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