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Reise in die Zukunft

13.09.2017


Die URBAN NATION BIENNALE 2019 findet traditionell unter den U-Bahnbögen zwischen Nollendorfpatz und Potsdamer Str. statt. Diesmal war zwischen Froben- und Steinmetz Str. eine ca. 100 Meter lange Höhle aufgebaut, die es zu erwandern galt.
Drinnen erwartete uns eine dystopische Landschaft, die von allen möglichen Wesen der nachmenschlichen Epoche bevölkert waren. Überall lag Plastik und anderer Müll herum.
Augen beobachteten uns.
Es war ein ziemlich ästhetisch angerichtetes Horror Szenarium.
Ich weiß nicht recht, ob eine solche Installation gegen unser Aussterben hilft, aber hübsch angerichtet ist das Ende schon. Ich hoffe das wird auch so harmlos, wie es als Kunstwerk wirkt.
Aber was kann die Kunst anderes tun, als versuchen uns aufzurütteln.






Die Installation ist am 13.09. von 10:00 - 22:00 Uhr und am 15.09.  von 10:00 - 18:00 zu besichtigen.
Beteiligte KünstlerInnen:
Coderch & Malavia // Cryptik // Dan Rawlings // David de la Mano // Dima Rebus // Ekow Nimako // Filthy Luker // Frédérique Morrel // Gerhard Demetz // Herakut // Inti // Julien de Casabianca // Louis Masai // Milenium FX // NeSpoon // Quintessenz // Nomad Clan // Rune Guneriussen // Sandra Chevrier // Theater Anu // Vermibus

Zauber - Kunst

11.09.2019

Ich möchte euch Tobias Dostal vorstellen, laut Info Radio ein neuer Stern am Berliner Kulturhimmel. Er ist der erste professionelle Zauber und dazu auch noch VideoKünstler den ich kenne.
Beiden Künsten ist gemeinsam, dass sie visuell arbeiten, doch der Zauberer schafft Illusionen, die ZuschauerInnen möglichst nicht entschlüsseln sollen, der andere versteckt den Prozess der Entstehung eher nicht.
Tobias Dostals aktuelle Soloshow im Haus am Lützowplatz trägt den Übertitel "Perplexy". Die ganze Galerie ist verdunkelt, so dass BesucherInnen verführt werden ihre Blicke stark auf die einzelnen beleuchteten Kunstwerke zu fokussieren.

Tobias Dostal
Dia-Mond, 2018
Plexiglas, LEDs, elektrische Schaltung
Auflage 10 + 2 AP
Preis: 1.300,- Euro
Neben dem Dia-Mond und anderen aus Plexiglas gefertigten sind auch noch ältere Arbeiten zu sehen, bei der denen er auf großformatigem Film gezeichnet hat. Dieser läuft in Endlosschleife auf alten Filmprojektoren, alleine vom Volumen sind die Ungetüme nix fürs Wohnzimmer und vom Geräuschpegel schon gar nichts.
Zu bestaunen ist alles bis zum 17. November im HAL und parallel in der Galerie KWADRAT unter den Titel "Tunnelblick" bis zum 30. Oktober. Dort wird einiges zum  making off der Werke gezeigt.

Böse Frauen bekommen kein Happyend

02.09.2018

Am Anfang des 20sten Jahrhunderts eroberte die US Filmindustrie eine starke Position im weltweiten Filmmarkt. Im Babylon Mitte wurden die Stummfilme dieser Zeit mit dem Festival AMERIKA FIRST geehrt.

Ich sah mit einer Freundin im Rahmen der Reihe 'Chicago' aus den Jahr 1927 von Cecil B. DeMille.
Musikalisch gelungen begleitet wurde die Vorstellung  an der Orgel von David Schirmer.
Die Geschichte im Film kreist um eine junge Frau die sich neben ihrem Ehemann noch einen vermögenden älteren Herren hält. Sie erschießt den Liebhaber, weil der ihre Einkäufe nicht bezahlen will. Sie kommt in den Knast, aber in dem Geschworenenprozess kann sie sich mit Hilfe ihres Anwalts herauswinden und kommt frei.

Herrlich anzuschauen ist wie sie mit ihren Reizen die männlichen Geschworenen einwickelt.
Aber ihr Mann wirft sie anschließend aus der gemeinsamen Wohnung. Jetzt könnte die Geschichte zu Ende sein, aber der Regisseur wollte noch eine auf der herrschenden männlichen Moral basierende Wendung. Der Ehemann entdeckt dass seine Haushälterin ihn liebt und so hat er endlich seine brave Partnerin gefunden. Nur brave Frau verdienen das Eheglück, kotz - würg.


Bollywood für Mitdenker

25.08.2018

Das Festival Tanz im August bietet immer Geniales. Bei der Choreografin Constanza Marcas  und ihrer Company Dorkypark darf frau / man das fast erwarten. Im Hau1 wurde von ihnen ein Bollywood Musical gegeben. Wer Bollywood Filme kennt das es darin immer viel Herz und Schmerz zu schauen gibt. 

Das Hauptschema lautet, arme Frau liebt reichen Mann, oder umgekehrt. 
Natürlich gibt es nach vielen Irrungen und Wirrungen ein Happy End. Immer wird viel getanzt, dabei bedient sich Bollywood neben dem klassischen indischen Tanz weltweit bei verschiedenen Tanzstilen.

Constanza Marcas  Dorkypark nannten das Stück Chatsworth, nach dem Getto für Inder während der Apartheid in Südafrika. 1960 beschloss die Regierung nicht nur die Schwarzen in spezielle Quartiere zu sperren. 

Doch die Inder in Südafrika waren eine finanziell recht gut bestückte Gruppe und so bauten sie schmucke Häuser in Chatsworth, wohin sie vertrieben wurden.
Die indische Community in Südafrika war gut gebildet und auch Anwälte wie Ghandi entstammten ihr. Wie in Bollywood Produktionen kam im Stück nicht nur klassischer Indischer Tanz vor, Pantomime und diverse Tanzstile aus der ganzen Welt wurden eingebunden. Das wurde alles mit Herz und Schmerz Geschichten zu einer sehr bekömmlichen Suppe verrührt. 
Ab und zu traten auch Erzähler auf und Videos aus Chatsworth wurden eingeblendet. Besonders gefiel mit eine Sequenz in der eine Musik Ethnologin auftrat und die Tänzer zu ihren Erklärungen verschiedenste Tanzstile der Welt zeigten.
Dabei kam, wie im ganzen Stück, viel Spaß am Spiel rüber. Witzig war auch, dass mein finnischer Lieblingstango Satumaa (Märchenland), gesungen von dass finnischen Mitglied des Emsembles Varia Sjöströ, im Kessel Buntes dabei war. Toll fand ich auch den sehr guten Tabla Spieler und die Band.


Kritiken der Anderen: Kulturradio RBB, Kultura,

Yes, ganz sommerlich

20.08.2018

Zum letzten Mal für 2018 "Jazz in the Garden" im Jüdischen Museum. Wer wie wir früh genug erscheint, ca. eine Stunde vor dem Beginn um 11:00 Uhr, ergattert auch noch einen Liegestuhl vor der Bühne. Am schönsten sind diese Konzerte wenn das Wetter mitspielt. Diesmal war Petrus gnädig und pinkelte nicht auf unsere Köpfe. So konnten wir, während wir das mitgebrachte Picknick verzehrten, den Klängen des Doron Segal Trios lauschen. Das sind: Doron Segal Klavier, Tom Berkmann Bass und Philip Dornbusch Schlagzeug.


Sie boten eher 'Gute Laune Jazz' englisch 'Smooth Jazz' gut verdaulich, aber von sehr hoher Qualität.
Danach entschlossen wir uns spontan, die aktuelle Sonderausstellung 'Welcome to Jerusalem' anzuschauen und während einer Führung weiter zu erkunden. Für mich als gottloses Wesen war das rausgeworfenes Geld. Man / frau muss schon viel Interesse an den drei Religionen haben, die in der Stadt ihr Heiligtum sehen, um die gebotenen Informationen spannend zu finden.

Aber für den / die, die noch mehr über die drei großen monotheistischen Glaubensgemeinschaften und ihren Treffpunkt Jerusalem wissen will, sicher lohnenswert. Diese Ausstellung ist noch bis zum 30.April 2019 zu besichtigen.
Positiv war, dass sowohl in der Ausstellung und während der Führung alle drei Religionen gleichwertig dargestellt wurden. Auch bisher war es im jüdischen Museum so, Hass auf andere Religionen wird dort nicht geschürt.

Deshalb besuche ich das Haus regelmäßig und gerne, auch wenn ich Israel für einen Verbrecherstaat halte.

Kunst und Film

09.02.2018

In der relativ frisch an den Bülowbogen zugezogenen Galerie Laura Mars schauten wir eine Gruppenausstellung unter dem zu dieser Zeit der Wetterlage nicht ganz passendem Titel "Spring, Spring, Spring". Natürlich warten auch wir auf den Frühling, auch wenn das Weihnachtsgeschenk für die Enkel, ein Schlitten, noch nie Schnee unter den Kufen hatte.
Sieben KünstlerInnen waren vertreten: Guy Allott / Fritz Bornstük / Vitek Marcinkiewicz / Katrin Plavcak / Martin Städeli / Marcus Weber / Amelie von Wulffe.
Leider entwickelten sich bei mir keine künstlerischen Frühlingsgefühle, alles gemalte und gezeichnete an den Wänden war recht durchschnittlich. Einzig die putzigen aus Pappmaschee gefertigten Skulpturen Martin Städeli sprühten von Phantasie. Seinen Namen werde ich mir merken.

Danach landeten wir in der ehemaligen Hausbesetzterkneipe KOB in der Potse 157.

Dort befindet sich jetzt die Kino Bar Barton Fink. Sie ist nach dem Film  Barton Fink der Cohen Brüder benannt und befindet sich noch im Aufbau. Im vorderen Raum kann man / frau schon Getränke genießen, hinten wird gerade eine Bühne gebaut.


Endlich ein netter neuer Laden fußläufig entfernt.