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Lind - Wurm - Werder

19.10.08

Am Sonntag will die Liebste mit mir Fahrradfahren gehen, sofern es nicht Hunde und Katzen regnet.
Diesmal war Lindwerder das Ziel, eine winzige Insel in der Havel nah beim Grunewaldturm. Von Steglitz waren wir am Grunewaldsee vorbei so in 40 Minuten dort.

Um auf die Insel zu kommen, muß man / frau die winzige Fähre benutzen, die auf Zuruf kommt. Die Insel ist so klein, das sogar Fahrradfahren verboten ist, aber der Fußweg einmal rundrum ist auch bequem in 10 Minuten zu schaffen.

Außer einem Segelclub und einem Restaurant paßt nix auf das Eiland drauf.
Wir genossen Pfifferlinge mit Kartoffeln in der Schankwirtschaft und waren zufrieden.

Währenddessen zog auf dem Fluß ein Piratenschiff mit 9 Segeln und 32 Kanonen vorbei. Zum Glück ist das Eiland zu unbedeutend.
Leider fehlte auf der Insel der durch den Namen suggerierte Lindwurm, da ist die Tierwelt der Pfaueninsel reeller.
Bei Rückweg nutzten wir ab dem Bahnhof Nikolassee die S-Bahn (ca 3,5 KM Entfernung).
Aber mit dem Bus 218 ist An- und Abreise ebenfalls möglich. Dieser verkehrt zwischen U Theodor-Heuss-Platz <> Pfaueninsel und befährt dabei die gesamte Havelchausee.

Im Karakas hängt der Himmel voll Rosen

18.10.08

Der Samstags Nacht Ausritt ist ein wenig Pflicht bei mir.
Diesmal mit Freundinnen G. + D. + Achim und Renate.
Jeden Sa. bietet die Karakas Bar in Schöneberg eine latin night.
Diesmal mit dem DJ Frank 'alma' Johnes mit multikulti music mix und einer kurzen Samba Tanzeinlage einer Grazie, die ordendlich mit dem Po wackeln konnte.
Ich tanzte abwechselnd mit G. + S.
In der Karakas Bar hängt der Himmel voller Rosen.

Sambalabim

17.10.08

Endlich wieder eine Eröffnungsparty!
Das B15 (früher Brasil 1500) in der Yorkstraße 79 eröffnete mit neuen Besitzern und es gab ab 22:30 Musik non stop. Ein Teil der Creme della Creme der Berliner brasilianischen Musiker gab sich die Ehre.

Die neuen Besitzer Abrao und Jabuti waren opener der session. Meine Liebste, Freundin G und el Venezulano und ich tanzten lange und mit Hüftschwung.
Der Caypi war stark, wie es in einer brasilianischen Bar wohl so sein muß und die neue Farbgestaltung der Wände ist zauberhaft.

Abenteuer Anthroposophie

16.10.08

Auch als Materialist beschäftige ich mich mit Religion und anderem Hokuspokus. Will verstehen, was die Gegner so bewegt.
Freundin J. will sich auf einer anthroposofischen Schule ausbilden lassen. So besuchten wir eine Dokumentation zum Thema in der Urania.

Der Film Abenteuer Anthroposophie behandelte zwei Themen, im ersten Abschritt wurde das Leben des Gründers, der spirituellen Sekte der Anthroposophen, Steiner dargestellt und im zweiten die aktuelle Situation der anthroposophischen Bewegung.
Da ich über Rudolf Steiner fast nix wuste, war dieser erste Teil recht informativ für mich. Ich verstand allerdings nicht, weshalb er unvermittelt um 1925 endete. Gerne wüßte ich, wie die Bewegung den Traum der Deutschen von Weltherrschaft überstanden hat.
Hr. Steiner erscheint mir als eine recht widersprüchliche Person, zum einen veröffentlichte er widerlichen rassistischen Schwachsinn, wie er Haider (Gott hat ihn endlich zu sich genommen ;-) oder LePen zuzutrauen ist, zum anderen definiert er pädagogische Ideen, die freiheitliche Momente erhalten.
Sein kindliches religiöses Erweckungserlebnis, die Tante erschien ihm im Bahnhofs Wartesaal und beging zur selben Zeit Selbstmord, erscheint mir lächerlich wie Madonnen Erscheinungen, aber er kam davon nicht mehr los.
Entscheidend prägte ihn wohl auch die Mitarbeit an einer Goethe Biographie, bei der er für die naturwissenschaftliche Abteilung zuständig war. Viele Versatzstücke der goethischen Naturphilosophie finden sich auch in seinen Schriften wieder.
Dann hatte er es aber auch noch mit dem germanischen Götterkram.
Im zweiten Teil wurde der aktuelle Stand der steinerschen Bewegung gezeigt. Diese erlebte in Folge der 68er einen ordentlichen Aufschwung. Der reformpädagogische Ansatz der Waldorfschulen fiel auf fruchtbaren Boden.

Camorra in Berlin (?) und Neapel

11.10.08

Mit der Liebsten abends im York Kino.

Nach einem Imbiss bei meinen aktuellen Lieblings Italiener Amici Miei ( hier werden die Speisen sichtbar frisch zubereitet) sahen wir uns den Film Camorra nach dem Bestseller von Roberto Saviano an. Er schildert den Alltag in einem Neubauviertel, in dem eine Mafiagruppe herrscht.

Ein Jugendlicher wächst in die Organisation, ein alter Herr, Geldverteiler der Mafia, verzweifelt an seinem Job, eine Mutter wird erschossen, weil ihr Sohn in eine andere Familie wechselt.
Meine Liebste war beeindruckt davon, wie die trostlose, alternativlose Situation der Menschen in den verwahrlosten Quartieren dargestellt wird. Ich weiß von ähnlichem u.a. aus Rio, wenn sich der Staat aus Regionen zurückzieht und diese nicht vom Volk beherrscht werden, entwickelt sich Kapitalismus a la Wild West.
Wer wenig über die Mafia weiß, sollte den Film sehen.


High Quality Trailer und Videos hier sehen

Freiheit stirbt mit Sicherheit

11.10.08

Mit mehreren 10.000 Anderen besuchte ich die Demo gegen die Sicherheitsgesetze.

Nachdem wir die Polizeikontrollen umgangen hatten, fanden wir auf dem Startplatz eine bunte Mischung DemonstrantInnen vor.
Von Antifa bis FDP reichte das Spektrum. Auch kritische Richter und Ärzte mischten sich darunter.

Beeindruckt hat mich besonders die Fantasie der TeilnehmerInnen.
Es war seit langem wieder einmal eine spannende Demo.
Doch es gibt auch enstzunehmende Argumente für eine gründliche Überwachung von Dir und Dir und Mir. Extra 3 liefert die Argumente.

RAF light

08.10.08

Ist der Baader / Meinhof Komplex komplex?
Ich denke schon etwas mehr, als der Film es weis zu machen versucht.
Es hätte keines der verquasteten Pamphlete der RAF vorgelesen werden müssen, aber es waren nicht nur machtgeile Spinner( Andreas Baader) oder arme Opfer (Ulrike Meinhof), die die RAF bildeten.
Sie traten als eine kommunistische Kaderorganisation an, als ein Teil einer weltweiten militanten Bewegung gegen das Kapital und den US Imperialismus, die damals in vielen Ländern existierte. Und sie erfeuten sich einer ordentlichen Fangemeinde. Z.B. ihre Angriffe auf US Militäreinrichtungen sind auch im Nachhinein als Unterstützung des Kampfes in Vietnam zu befürworten.
Doch wie so viele der kommunistischen Grüppchen verfielen sie bald in ein Sektierertum, das nur noch für oder gegen die RAF zu sein zuließ. Außerdem rückte wegen der Verhaftungswellen die Frage der Gefangenen und ihrer Befreiung immer mehr in den Vordergrund und der allgemein politische Anspruch ging verloren. So ging die RAF langsam ihrem Ende entgegen.
Eine differenzierte, auch kritische Betrachtung der RAF bieten der Film und auch die Buch Vorlage von Stefan Aust nicht.
Aber das Ziel war wohl auch mehr Geld zu verdienen, auch auf Kosten der Wahrhaftigkeit.

Musikerauflauf

07.10.09

Immer wieder Dienstag gibt´s in der Oxident Bar (U-Bahn Samariter Strasse) eine tolle Jazz Yam Session. Diese wird von Lionel Haas einem der guten Berliner Jazz Pianisten und einem Bassisten und einen Schlagzeuger eroffnet.
Nach dem Eröffnungs Set warten schon Musiker um endlich mitspielen zu können. Und die Qualität der Beiträge ist sehr hoch.
Leider mußten G. und ich früh raus, so war um 23:30 leider Schluß.

Entführung im Ohr

05.10.08

In der Reihe Hörtheater präsentierte Deutschland Radio Kultur im Franz Club ein Hörspiel um die Entführung der Interflug Maschine 1978 nach Tempelhof.
Die Präsentation war ansprechend, wir saßen in einem verdunkelten Raum, ein paar Stofftransparente wurden dezent beleuchtet, so dass man / frau gut in die Geschichte eintauchen konnte.
Ich hatte die Story damals life am Radio mitbekommen, aber die Hintergründe der Entführung und wie der Westen versucht hat, die DDR Bürger zum Übertritt zu bewegen, kannte ich nicht. So wurde ich erheblich klüger.
Meine Bekannte B. saß damals mit ihrem Sohn im Flieger und berichtete danach,
wie es ihr ergangen ist.

Die Reihe Hörtheater findet regelmäßig im Franz Club statt und außerdem noch bei Freiem Eintritt. Also, ruhig mal hingehen!

Mosten im Osten

04.10.08

Apfelsaft gegen Äpfel und Geld. So lautet das Motto, wenn man / frau die Gartenäpfel zum Mosten bringt. Wir, meine Liebste und ich, fuhren zur Kelterei Wilke nach Fredersdorf westlich von Berlin. Die sind gut organisiert, so dass sich die Wartezeit in Grenzen hält.

Mit vollen Saftkästen fuhren wir nach Straußberg ins Ku-Stall/Biorestaurant, ein toller Platz sommers und winters. Es ist ein Kulturzentrum mit Herberge, Kinosaal, Freier Schule, Diskothek usw. Ein Besuch lohnt sich, auch nur um das leckere Essen zu geniessen.
Nach einem Besuch bei Freunden meiner Liebsten in Oderberg (ein bezaubernder Ort) trollten wir uns zurück nach Berlin.

Zum Abschluß im Felix Austria am Marheinekeplatz genossen wir Schilcher und Tafelspitz.