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Haferflocken & Sibelius

07.06.09

Zum Savignyplatz Fest wegen der angesagttesten NEW SWING Band Berlins.
Les Haferflocken Swingers sind schräg, laut und die Muke ist affengeil.
Sie sind keines der Altherren Orchester, die aus der Nachkriegszeit übrig geblieben, sind und von der CDU so gern für Wahlkampf Veranstaltungen, Motto: Schön war die Zeit, gebucht werden.
Man / frau kann bei den Haferflocken sitzen bleiben und mit der Fußspitze wippen, aber eigentlich ist herum springen angesagt.

Abends Kontrastprogramm in der Philharmonie. Das Deutsche Symphonie Orchester spielte unter der Leitung von Hannu Lintu, dieser junge hochgelobte Dirigent war für einen erkrankten Kollegen eingesprungen.
Begeben wurde:
  1. Rautavaara Cantus Arcticus
    Ein romantisch-mystisches Stück aus dem Jahre 1972 in dem die Stimmen des Orchesters mit Aufnahmen von Vogelstimmen korrespondieren. Schön anzuhören jedoch eher was für eine Entspannungs Meditation.
  2. Schostakowitsch Violoncello Konzert Nr.1 Es-Dur
    Dieses Stück von 1952 mit dem Solisten "Steven Isserlis", Violoncello überzeugte mich, leider war ich durch das Vorangegangene etwas schläfrig geworden.



  3. Sibelius Symphonie Nr.2 D-Dur
    Sie wurde 1902 uraufgeführt. Mir war die Musik zu schrammlig und zu trashig. Ständige laute Crashs sollten wohl den nationalen Aufbruch der Finnen darstellen.
Andere Kritiken: Berliner MoPo, Kulturradio

Party Time

06.06.09

Nach einem ganzen langen Tag mit Diskussion in der UFA Fabrik in Tempelhof, wie der Freundeskreis von MultiCult2.0 das Radio unterstützen kann, darf gefeiert werden. Er lud auch mich zu seiner ersten Geburtstags Party ins Cafe Ole ein.


Zuerst gab es ein Buffet, an dem man / frau gegen die Zahlung von 6,50 Euro teilnehmen durfte. Zwei Suppen, Wurst / Käse und Obst/Gemüse langweilig angerichtet. Eine echte Frechheit des Cafes für so was unterdurchschnittliches so viel Geld zu verlangen. Wenn sie das Frühstücksbuffet am Sonntag auch so schlecht bestücken, ist dieser Ort besser zu meiden.


Danach legte unser DJ Weltmusik auf und wir als Freunde multikultureller Musik begannen die Hüften kreisen zu lassen und das Tanzbein zu schwingen. Die TänzerInnen vom Carneval Umzug waren auch dabei.


> hips don´t lie <
Gegen 2:00 Uhr trollte ich mich zufrieden mit dem Fahrrad Heim.

Schöne Aussichten

04.06.09

In der Berlinischen Galerie schauten wir eine Ausstellung von Plakaten und Fotografien von Klaus Staeck.
Dieser begann in den 60ern seine Kommentare voll bissigem Spott in Plakatform unter die Bewohner der Bundesrepublik zu bringen.

Es gelang ihm immer wieder die Menschen und besonders die Herrschenden zu provozieren
Seiner eigenen Aussage nach nutzte ihm sein abgeschlossenes Jura Studium gut, die vielen Prozesse, mit denen er überzogen wurde, erfolgreich zu überstehen.

An der Berlinischen Galerie liebe ich auch die Kleinigkeiten wie die, dass Kinder in Workshops die Kacheln im Hygiene Bereich bemalen konnten.
Die Ausstellung läuft vom 29. Mai bis 31. August 2009.
Hingehen!

Nie mehr Carneval, bis zum nächsten Mal

20.05 - 01.06 09

War der Carneval der Kulturen bisher stets ein super langes Party Wochenende kam dieses mal ordentlich Arbeit hinzu.

Radio Multicult2.0 rief FreundInnen auf eine Gruppe zu bilden, um den ersten Auftritt beim Carneval zu realisieren und ich fühlte mich gerufen.
In der Gruppe welche die Dekoration für den Wagen (eine kleine Robbe) bauen sollte fand ich mich wieder. Zusätzlich kamen diverse Organisationsaufgaben hinzu.
Der Finanzkrise sei Dank bin ich gerade mit Kurzarbeit beschäftigt, so dass Zeit vorhanden war.
Leider war die Zusammenarbeit mit dem Radio von einigen Missverständnissen geprägt, so das es dadurch zu Reibungsverlusten kam.
Doch die folgenden Bilder zeigen, dass wir es trotzdem gut hinbekommen haben.
Bitte beachtet auch das Video vom Auftritt beim Karneval weiter unten.

FREITAG



Wir bauten erst ein mal den Stand auf dem Strassenfest auf und nach kurzer Zeit kamen die ersten Interessierten.






Danach bei einem Rundgang auf dem Festplatz spielten sich die ersten Samba Gruppen für den Umzug ein.









Festbesucher vor der Kulisse der Heilig Kreuz Kirche.







SAMSTAG

Wagenbau:
  • Morgens holten wir die Robbe ab
  • danach die Musikanlage
  • dann die Deko
  • wir endeten in einer Halle am Gleisdreick, wo wir alles an den Wagen montierten
Gegen 20:00 wurden wir fertig.
Mit dem Schwarzwaldmädel aus Bremen aß und trank ich danach im WAU.





Trotz Stress tanzte ich in der Nacht im BKA zu Mundomix Klängen bis mir die Füße brannten.





SONNTAG




Morgens um 9:00 Uhr mit dem Wagen am Stellplatz.









Auf der Strecke.





Die Performance vor der Juroren Bühne und die Livesendung aus der Junction Bar.



Müde aber glücklich besuchte ich, nach dem wir den Wagen entschmückt, die Musikanlage abgeliefert, den Wagen geputzt und abgegeben hatten, eine SAMBA Party im PAC.
Nach ein wenig Powackeln war ich bettlägerig müde.

MONTAG

Am Tag danach werden traditionell die Preise für die besten Gruppen vom Umzug vergeben.
Auf der Bühne die Berliner Grossfiguren.
Wir machten einen guten 8. Platz unter 60 Kandidaten mit 98 Punkten.


Die Liste der PreisträgerInnen.




Als ich vom Fest Abschied nahm spielte Surdo & Gomorrha auf dem Platz




Schön war´s aber anstrengend!

Ein "normales" Wochenende

21.05. - 24.05.09

DONNERSTAG

Immer an diesem Wochentag lesen die legendären Brauseboys aus - und in dem Wedding seit kurzen im LaLuz.
Wie immer tragen die Boys aktuelle Kurzgeschichten aus dem Alltag vor und laden meist auch GästInnen dazu ein.


Meine Begleitung und ich haben uns köstlich amüsiert, obwohl die Lachnummern teilweise mit heftigen Sozialproblemen beladen wurden.
Aber nur lustig wäre dem Bezirk wohl auch nicht angemessen.
Besonders fiel mir wieder Robert Rescue auf, er besitzt einen feucht / fröhlich trockenen Humor. Also hingehen und selbst hören.

FREITAG

Vor einer Einladung zum Spargelessen ein wenig Kultur.
Monika Behringer präsentiert ihre Fotos in der Galerie Stadtgestalt, Friedenau, Handjerystr. 71.
Monikas Bilder stellen den Versuch dar, Zenphilosophie fotografisch umzusetzen.

Die Zeile aus einem Haiku (Gedicht) "Kein Staub ist aufgewirbelt..." ist das Leitmotiv der Zusammenstellung. In menschenleeren vernebelten Bildern ist dies gelungen dargestellt.
Bevor das Programm begann, verliessen wir den Ort.

SONNTAG



Endlich mal wieder ein Fahrrad Ausflug ins Berliner Umland. Mit der S-Bahn in den Norden nach Oranienburg und dann ins "Abenteuer" Ruppiner Land gestürzt.
Entlang des Ufers des Lehnitzsees und des Oder Havel Kanals radelten wir zuerst den Löwenberger Land Radweg. Eine überwiegend bis auf kurze Kopfsteinpflaster Wege gut ausgebaute Strecke.


Über Malz bis kurz vor Liebental, wunderschöne Baumalleen, aber auch Dummdeutsche säumten den Weg. Wir bogen dann in Richtung Zehdenick ab um zum Lüthkeshof zu gelangen, einem Kloster mit angeschlossener Landwirtschaft und Restaurant.


Wir suchten jedoch keine spirituelle Nahrung, Spargel mit Schnitzel sorgten bei uns für Wohlgefühl.
Dies und das dazu gereichte Stadtbier sorgte für genügend Bettschwere, die mich von einem Mittagsschlaf träumen ließ.
Doch im Kloster dürfen nicht mal die Gastbewohner faul sein, einer der Franziskaner erzählte uns, dass es schon gern gesehen wird, wenn die Mieter der spartanischen, aber hübschen Holzhütten um 6 Uhr Morgens zum ersten Gebet erscheinen. Ich glaub das ist nix für mich Heidenkind.
Und zum Glück leben wir nicht in den Zeiten der Inquisition, als die Franziskaner fleißig beim Anzünden von verstockten Ungläubigen mitmischten.

Ein Ratschlag eines anderen Bruders führte dazu, dass wir den Weg zu unserem nächsten Ziel abkürzten. Irgendwie müssen wir allerdings falsch abgebogen sein, plötzlich durften wir die Fahrräder durch kniehohes Gras schieben und als der Weg vor einer mit Elektrozaun gesicherten Weide endete, schauten die Kühe fast so blöd wie wir aus ihrem Fell.
Kurz entschlossen krochen wir in der Hoffnung, dass die Rindviecher vor uns mehr Respekt haben als wir vor ihnen, unter dem Zaun durch und wurden von den Tieren dabei aus Distanz betrachtet.

Unser Ziel war Bergsdorf, ein verschlafenes Dorf bei Liebental, dass als Besonderheit das Kurt Mühlenhaupt Museum beherbergt. Dieser Künstler, der es aus einem Kreuzberger Souterain Atelier kommend zum Lebendsabend (gestorben 2006) geschafft hatte einen passabel renovierten Vierseithof zu besitzen. Der Garten ist wunderschön gestaltet und es gibt Kaffee und Kuchen bis 18:00 Uhr.


In den Gebäuden befindet sich unter anderem eine Verkaufsausstellung und eine Kulturscheune in der regelmäßig Austellungen hängen und Veranstaltungen stattfinden.
Vor Jahren war ich schon einmal dort, wir fuhren damals mit einem gecharterten Bus vom Chamissoplatz zu einem Konzert von ConForza, dem Kiezchor meiner alten Heimat in Kreuzberg 61.
Die Menschenbilder von Mühlenhaupt sind für meinen Geschmack oft zu schlampig angefertigt und erinnern mich vom Stil etwas an Emil Nolde. Während die Landschaftsbilder und Stilleben recht passabel aussehen, aber auch stark am Expressionismus angelehnt sind.

Wirklich bezaubernd sind seine Skulpturen, zum Beispiel die zahlreich auf dem Gelände verstreuten Zwerge.
Postum werden sie weiter im Auftrag seiner Witwe gefertigt, was künstlerisch ein wenig fragwürdig ist, aber die kleinen Kerle sind so nett.

Nach Kaffee und Kuchen radelten wir zum etwas verschlafenen Bahnhof Bergsdorf, um über Oranienburg wieder Heim zu fahren.
Leider war die Regionalbahn so voll mit Rädern, dass wir nur gerade noch hineinpassten. An den nächsten Stationen kamen dann die Radler nicht mehr mit. Dies ist bei einem Sonntags Ausflug in die Gegend wichtig zu beachten.